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Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Titel: Sternenfaust - 070 - Der Renegat
Autoren: M’Raven
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ich mir ziemlich sicher, dass er das mit keinem einzigen Wort verraten wird. Und so lange wir keinen Anhaltspunkt haben, worum es sich handeln könnte, habe ich auch keine Möglichkeit, ihn in die Falle zu locken und dazu zu bringen, sich unabsichtlich zu verraten. Ich fürchte, wir werden die Antwort auf diese Frage bis auf Weiteres auf sich beruhen lassen müssen.«
    »Da haben Sie wohl recht, William«, stimmte Dana ihm zögernd zu. Doch es war offensichtlich, dass ihr das ebenso wenig gefiel wie ihm. Ihr Armbandkommunikator piepte.
    »Captain«, meldete Stephan van Deyk, »Kommandant Talas wünscht eine Videokonferenz in einer Viertelstunde.«
    »Ich komme«, versprach Dana und erhob sich. »Vielen Dank für Ihre Bemühungen, William. Am besten ruhen Sie sich erst mal aus und erholen sich von dem Schrecken.«
    »Das werde ich tun, Captain«, versprach William mit leichtem Lächeln, und Dana machte sich auf den Weg in die Zentrale.
     
    *
     
    Als sie dort ankam, wurde die Videokonferenz gerade geschaltet. Siron Talas, Kommandant der j’ebeemischen STOLZ DER GÖTTER und offizieller Leiter der Expedition, begrüßte alle.
    »Kommandant Kaishuk hat, wie Sie inzwischen alle wissen, auf seinem Erkundungsflug nichts entdeckt, das uns weiterhelfen könnte. Da wir unsere diesbezüglichen Optionen ausgeschöpft haben und es keine weiteren Anhaltspunkte gibt, wo wir unsere Suche fortsetzen sollten, schlage ich vor, dass wir die Expedition abbrechen und zurückfliegen.«
    »Aber wir können doch nicht die Expedition so einfach aufgeben«, protestierte Kkiku’h, Eigner der mantidischen Privatyacht LEKKEDD und selbst ernannter Chronist der Expedition. »Dort draußen warten doch noch so viele Dingen darauf, von uns entdeckt zu werden.«
    »Haben Sie nicht schon genug entdeckt?«, konnte sich Captain Mirrin-Tal von der kridanischen SEDONGS RACHE nicht verkneifen zu fragen. »Sie sind in Gefangenschaft der Morax geraten und nur um eine Federbreite dem Schicksal entkommen, als Sklave für die Barbaren schuften zu müssen. Sie haben Kampfhandlungen erlebt, denen Sie teilweise nur knapp entkommen sind. Reicht Ihnen das nicht?«
    »Darum geht es doch gar nicht«, widersprach Kkiku’h. »Wir haben eine Mission, die wir nicht einfach aufgeben können … dürfen … sollten …«
    »Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu«, sagte Kommandant Kaishuk. »Aber schon Meister Shinor rät für einen solchen Fall: Wenn du an einen Punkt kommst, an dem du nicht weiterweißt und alle Optionen ausgeschöpft zu sein scheinen, kehre zum Anfang zurück, denn dort eröffnet sich oft ein weiterer Weg, der vorher nicht sichtbar war. «
    Kaishuk war ein großer Fan der Lehren des alten Starr-Philosophen Meister Shinor, den er bei jeder sich bietenden Gelegenheit zitierte. Manchmal schien es, als würde er alle seine Schriften auswendig kennen. Jedenfalls wurde er nie müde, sie zum Besten zu geben. Und oft genug enthielten seine Zitat tatsächlich brauchbare Weisheiten.
    »Tatsache ist«, fuhr er jetzt fort, »dass wir nicht den geringsten Anhaltspunkt haben, wo wir unsere Suche fortsetzen sollten. Was schlagen Sie vor, Kkiku’h? Dass wir ziellos in der Gegend herumfliegen in der Hoffnung, durch einen Zufall auf etwas zu stoßen, was uns weiterhilft?«
    »Das wäre immerhin eine Möglichkeit«, beharrte der Mantide.
    »Das können Sie gern tun, wenn Sie wollen«, riet ihm Mirrin-Tal und rieb seine beiden Schnabelhälften knarrend aneinander, ein Ausdruck von Unmut. »Da Sie ohnehin kein offizielles Mitglied der Expedition sind, können Sie hier draußen bleiben, so lange es Ihnen gefällt. Ich jedenfalls stimme Kommandant Talas und Kommandant Kaishuk zu, dass eine Rückkehr die einzig vernünftige Option ist.«
    »Keine Einwände«, meldete Shesha’a von der WEITE REISE. »Obwohl ich Sie gut verstehen kann, Kkiku’h. Aber ohne Ziel hier herumzusuchen, ist weder unsere Aufgabe, noch verspricht eine solche Maßnahme Erfolg und ist außerdem noch recht gefährlich. Und ich stimme Meister Shinor uneingeschränkt darin zu, dass eine Rückkehr zum Anfang – also nach Hause – Perspektiven eröffnen könnte, die uns vielleicht neue Anhaltspunkte für eine zweite Expedition liefern. Im Moment haben wir jedenfalls keine anderen Optionen mehr.«
    Kkiku’h blieb nichts anderes übrig als nachzugeben, denn er war sich sehr wohl bewusst, dass sein Schiff allein in dem feindlichen Gebiet, in dem sie sich hier befanden, ohne den Schutz des Rests der Expedition
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