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Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Titel: Sternenfaust - 070 - Der Renegat
Autoren: M’Raven
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keine Chance hatte.
    »Nun gut«, stimmte er resigniert zu. »Aber es wäre eine elende Verschwendung, wenn wir die Sache damit auf sich beruhen ließen. Wir müssen irgendwann zurückkommen und weitersuchen.«
    »Sobald wir neue Anhaltspunkte haben, werden wir das sicherlich tun«, stimmte ihm Shesha’a zu. »Zumindest wir Shisheni, wenn wir die entsprechende Kapazität freihaben, was nur eine Frage der Zeit ist. Für den Fall sind wir gern bereit, eine zweite Expedition zusammen mit Ihnen, Kkiku’h, zu unternehmen.«
    »Gern!«, freute sich der Mantide und fügte nachdrücklich hinzu: »Wenigstens ein Volk, das einen Forschergeist besitzt, der dieser Bezeichnung würdig ist.«
    Dana schmunzelte, und auch Siron Talas verzog den Mund zur j’ebeemischen Entsprechung eines Lächelns.
    »Da wir uns nun einig sind«, sagte er, bevor vielleicht einer der anderen Kommandanten entschied, an Kkiku’hs Bemerkung Anstoß zu nehmen, »brechen wir also nach Hause auf. Wir haben immerhin schon jetzt eine enorme Menge an Informationen gesammelt, die allein für sich genommen bereits ein guter Erfolg sind. Und wenn es uns gelingt, die Schriften aus der verborgenen Bibliothek der Wloom zu entschlüsseln, sind wir einen weiteren großen Schritt vorangekommen. Wir haben also keinen Grund uns dafür zu schämen, dass wir jetzt an einem toten Punkt angekommen sind.« Er warf einen Blick auf die Anzeigen seiner Borduhr. »Gemeinsamer Start in einer Stunde, wenn es keine Einwände gibt.«
     
    *
     
    Niemand meldete sich mehr zu Wort, und Siron unterbrach die Verbindung. Einerseits konnte er Kkiku’h gut verstehen, denn hier draußen gab es in der Tat noch viele unentdeckte Geheimnisse und verborgenes Wissen, das ihnen allen nützlich sein konnte, wenn sie es fanden. Andererseits sehnte er sich auch danach, wieder nach Hause zu kommen. Dort wartete seine kleine Tochter Tanera, die er und seine Frau Taila, die Bordärztin der STOLZ DER GÖTTER, auf diese gefährliche Mission nicht hatten mitnehmen können, auf die Rückkehr ihrer Eltern.
    »Navigation«, wandte er sich an Kirana Hattis, die an den Ruderkontrollen Dienst tat, »programmieren Sie den Kurs nach Hause.«
    »Schon geschehen, Kommandant«, meldete die Navigatorin, und ihrer Stimme war deutlich anzuhören, dass sie die Entscheidung der Rückkehr begrüßte. »Kurs liegt an und wird auf Ihren Befehl initiiert.«
    »Gut.« Siron ließ sich anmerken, wie hochzufrieden er mit der Tatsache war, dass die Mitglieder seiner Brückenbesatzung auch ohne seine Anweisungen wussten, was zu tun war und es auch taten. Zu gegebener Zeit würde er ihnen ein entsprechendes Lob aussprechen und sie alle zur Beförderung vorschlagen, sobald sie wieder zu Hause waren.
    Die Stimme seines Ortungsoffiziers riss ihn aus seinen Gedanken. »Kommandant Talas, das sollten Sie sich ansehen.«
    Etwas in Halan Baris’ Stimme sagte Siron, dass er offenbar etwas Wichtiges und Ungewöhnliches entdeckt hatte. Im nächsten Moment legte Baris seine Messung unaufgefordert auf den Hauptschirm. Zunächst war Siron enttäuscht, denn dort sah er nur eine Sonne der K-Klasse. Sie sah so aus, wie viele andere auch. Bevor er allerdings eine entsprechende Bemerkung machen konnte, blinkten ein Teil der Messergebnisse in gelber Warnschrift auf.
    Siron klappte den schon zu einer Bemerkung geöffneten Mund wieder zu und las die Ergebnisse. Danach las er sie noch ein zweites und sogar ein drittes Mal, ehe er glauben konnte, was dort stand.
    Gemäß den Messungen bewegte sich die Sonne nicht mit der Ausdehnung des Universums wie alle anderen Sonnen, Planeten und sonstigen natürlichen Himmelskörper auch, sondern gegen sie …
    »Was hat das zu bedeuten?«, überlegte Bergon Sin, Erster Offizier der STOLZ DER GÖTTER halblaut, als auch ihm die ungewöhnliche »Marschrichtung« der Sonne auffiel.
    »Dass wir gefunden haben, wonach wir in den letzten Tagen vergeblich suchten«, stellte Siron Talas fest. »Aber warum erst jetzt, Balan?«, fragte er den Ortungsoffizier streng. »Die Sonne ist schließlich nicht erst seit ein paar Minuten an ihrem Platz.«
    »Weil ich nicht nach solchen Phänomen gescannt habe, sondern nach weiteren Drei-Sonnen-Systemen und ähnlichen Auffälligkeiten«, gestand Baris kleinlaut. »Ich habe erst angefangen, die alltäglichen – scheinbar alltäglichen – Dinge zu überprüfen, als ich nichts Besseres mehr zu tun hatte. Ich bitte um Entschuldigung, Kommandant. Eine solche Nachlässigkeit wird nie
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