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Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Titel: Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise
Autoren: Alfred Bekker
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Bruder William zu bedenken.
    Abgesehen vom Fährenpiloten und dem Christophorer-Mönch befanden sich noch Schmetzer, von Schlichten, Sun-Tarin, Jefferson und Gardikov an Bord des Shuttle.
    Im Orbit gab es Dutzende von Satelliten unterschiedlichster Größe. Außerdem mehrere Orbitalstationen, von denen einige große Ähnlichkeit mit irdischen Raumforts hatten. Sie verfügten über jeweils mehrere Dutzend schwenkbare Strahlenkanonen.
    Bevor die Mannschaft der L-1 sich der Oberfläche weiter nähern durfte, musste sie zunächst die sogenannte Pilger-Station anfliegen und dort andocken. Alle Besatzungsmitglieder mussten sich einem kompletten Gen-Check unterziehen. Die Prozedur dauerte insgesamt fast zwei Stunden und wurde auch bei Sun-Tarin und Bruder William mit derselben Gründlichkeit durchgeführt, obwohl sie die gleiche Prozedur nur wenige Stunden zuvor hatten bereits durchführen müssen, bevor man sie zum Herrscher-auf-Zeit vorgelassen hatte.
    »Das dauert verdächtig lange«, fand Jefferson. Der Genetic mit den unheimlich wirkenden Facettenaugen war ziemlich ungeduldig. Wer konnte schließlich wissen, ob sich die Führung der Hestan es nicht anders überlegte und die Erlaubnis vielleicht zurückgezogen wurde. Außerdem nahm Jefferson an, dass die Morax früher oder später einen weiteren Angriff versuchen würden. Und das konnte alles ändern, denn ob es sich dann der amtierende Herrscher-auf-Zeit noch erlauben konnte, Fremde das Heiligtum betreten zu lassen, um seinen innenpolitischen Gegnern eins auszuwischen, stand in den Sternen.
    »Das ist doch ein reines Verzögerungsmanöver«, war Sun-Tarin überzeugt. »Hat uns der Herrscher-auf-Zeit nicht davor gewarnt?«
    »Wir können uns immer noch auf Zyrolaan berufen«, erwiderte Bruder William.
    Schließlich bekam die L-1 aber doch noch grünes Licht und konnte ihren Weg Richtung Oberfläche fortsetzen. Sie löste die Dockverbindung und Bogdanovich ließ die Fähre einfach von der fünffachen Erdschwere, die von Hestanor C ausging, anziehen.
    Die L-1 sank tiefer und begann dann in einem Abstand von weniger als 500 Metern über die Oberfläche zu gleiten. Der Antigrav verhinderte dabei, dass die Fähre auf die Oberfläche des Heiligtums prallte und dort zerdrückt wurde. Diese Oberfläche war relativ flach. Gegen die mörderischen G-Kräfte konnten sich kaum Berge oder Anhöhen dauerhaft erheben. Die größten Höhenunterschiede lagen unter 2000 Meter.
    »Ein durch und durch künstliches Gebilde, so wie dieses ganze System«, lautete Schmetzers Kommentar.
    Jefferson hatte das Ortungssystem so eingestellt, dass es Strukturanalysen der Fossilien durchführen konnte.
    »Wie hoch schätzen Sie die Möglichkeit ein, dass sich hier tatsächlich noch DNA dieses planetenumspannenden Verbund-Organismus erhalten hat?«, fragte von Schlichten an Bruder William gerichtet.
    Dieser zuckte mit den Schultern. »Schwer zu sagen. Ich halte einzelne Einschlüsse durchaus für möglich. Schließlich wurden Aminosäuren auch schon durch Kometen transportiert – warum sollten sich also nicht auch wenigstens Fragmente der DNA erhalten haben.«
    »Die Strukturanalyse ergibt so frappierende Ähnlichkeiten zu den Dronte, dass es wirklich mit dem Teufel zugehen müsste, wenn es sich bei diesen Tentakelknoten dort unten um etwas anderes handelt!«, sagte Jefferson. Der Genetic musste das Ortungssystem der L-1 mit Hilfe eines Spezialmoduls bedienen, das in der Lage war, Farbwerte in Temperaturskalen umzuwandeln, da Jefferson ausschließlich im Infrarotbereich sehen konnte.
    »Wir werden irgendwie einen Platz zum Landen suchen müssen, um genauere Feinanalysen an den Abdrücken selbst durchführen zu können«, erklärte Bruder William.
    »Ich schlage vor, wir entscheiden über den Landeplatz, wenn wir ein paar Orientierungsrunden um den Planeten geflogen sind«, schlug Bogdanovich vor.
    Jefferson war derselben Ansicht. »Dann haben wir auch einen halbwegs vollständigen Nah-Scan des Heiligtums, den wir auswerten können.«
    Bruder William wirkte recht nachdenklich.
    Von Schlichten bedachte den Christophorer mit einem fragenden Blick. »Sie sind anderer Meinung, Bruder William?«
    Der Christophorer schüttelte den Kopf.
    »Nein. Die Vorgehensweise ist absolut richtig. Ich hoffe nur, dass uns für dieses Komplett-Programm auch genügend Zeit bleibt.«
     
    *
     
    »Captain, wir bekommen eine geschützte Transmission von den J’ebeem«, meldete Lieutenant Jamil. Sie nahm ein paar Schaltungen
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