Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Titel: Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
worden war, noch wesentlich mehr Angaben enthielt. Bruder William musste sie bearbeitet haben.
    Die sieben Welten und ihre Monde waren zu sehen.
    »Da die Planeten die Eckpunkte eines Siebenecks bilden, habe ich sie wie in der Geometrie üblich gegen den Uhrzeigersinn mit Buchstaben des Alphabets durchnummeriert und dasselbe mit den Monden getan. Ausgangspunkt war dabei jeweils der Punkt mit dem geringsten Abstand zu unserer gegenwärtigen Position. AA ist also der uns derzeit am nächsten gelegene Mond des derzeit uns am nächsten gelegenen Planeten dieses Systems …«
    »… das selbst noch keinen Namen besitzt, wie ich annehme«, unterbrach ihn Frost, denn normalerweise war es das Privileg des Captains, neu entdeckten Systemen einen Namen zu geben.
    »Wenn Sie den Namen, den ihm seine Bewohner gegeben haben nicht übernehmen wollen, dann haben Sie recht«, erwiderte der Christophorer.
    »Können Sie uns schon etwas über die einzelnen Welten sagen?«, fragte Frost.
    »A und C sind interessant«, erklärte Bruder William. »A schon allein deswegen, weil dort erdähnliche Bedingungen herrschen, sieht man einmal davon ab, dass es keinen planetenumspannenden Ozean, sondern nur Binnenmeere gibt, die zusammen etwa ein Viertel der Planetenoberfläche ausmachen. Das hat natürlich klimatische Auswirkungen.
    Aber insgesamt dürften auf A die Bedingungen ganz angenehm sein. Starke Funkaktivität spricht für eine technikorientierte Kultur mit modernen Kommunikationsmitteln. Wahrscheinlich gehören die Verteidigerschiffe zu dieser Welt. Abgesehen davon befinden sich im Orbit nicht nur die obligatorischen sieben Monde, sondern auch ein Quaderartefakt, wie es bereits von anderen Orten her bekannt ist. Allerdings ist dieses von der doppelten Größe des von Spider II bekannten Objekts. Im Übrigen lässt sich das Signal, dem wir gefolgt sind, genau dorthin zurückverfolgen.«
    Frost nickte zufrieden. »Dann ist dort unser Ziel«, murmelte sie und fügte in Gedanken hinzu: Vorausgesetzt, man lässt uns bis dorthin vordringen! »Was ist mit den anderen Welten?«
    »Besiedelbar, aber mit wesentlich extremeren Umweltbedingungen; Funkaktivität ist wesentlich geringer. Und Nummer C fällt deutlich aus dem Rahmen. Der Planet hat die fünffache Erdmasse und ist von enormer Dichte. Er besteht fast vollkommen aus schweren Metallen und Transuranen mit einer Protonenzahl von deutlich über 200.«
    »Strahlung?«, hakte van Deyk sofort nach.
    Bruder William schüttelte den Kopf. »Nein. Kein Anzeichen für das Vorhandensein von radioaktiven Substanzen. Erstaunlicherweise fehlt sogar bei den stark vertretenen Metallen Uran, Wolfram und Blei jeglicher Anteil an radioaktiven Isotopen. Und die Trans-200-Elemente liegen in einer absolut stabilen Form vor. Keine Gamma-Strahlung, keine Neutronenstrahlung, kein radioaktiver Zerfall … Nichts dergleichen!«
    »Sieht fast so aus, als hätte da jemand eine umgekehrte Anreicherung des Materials durchgeführt«, mischte sich Professor Dr. Jack Schmetzer ein. Der Bildsauschnitt, den der Nebenschirm zeigte, veränderte sich etwas, sodass nun auch Schmetzer zu sehen war. Im Hintergrund war Professor von Schlichten damit beschäftigt, ein paar Einstellungen am Rechner vorzunehmen.
    Der hagere Wissenschaftler, der zwischenzeitlich wieder bei seinem alten Arbeitgeber, dem Far Horizon Konzern, tätig gewesen war und sich für diese Mission hatte beurlauben lassen, schien keinerlei Neigung zu haben, sich an dem Gespräch zu beteiligen. Das Verhältnis zwischen Captain Frost und von Schlichten war seit ihrer ersten Begegnung während einer Mission zur Testung von Antimateriewaffen, immer angespannt gewesen, auch wenn inzwischen wohl der gegenseitige Respekt überwog. { * }
    In diesem Augenblick meldete sich Lieutenant Susan Jamil, die Kommunikationsoffizierin der STERNENFAUST, zu Wort. »Captain, uns erreicht eine Transmission von der erdähnlichen Hauptwelt A.«
    »Meinen Sie, unser Translatorsystem hat bereits genügend Material aufgenommen, um eine vernünftige Übersetzung hinzubekommen?«, fragte van Deyk.
    »Sir, das war nicht nötig«, erklärte Jamil. »Der Bordrechner zeigt mir, dass sich bereits umfangreiches Sprachmaterial dieser Spezies in den Speichern unseres Bordrechners befindet.«
    »Auf den Schirm damit!«, verlangte Frost.
    »Was Lieutenant Jamil sagte, kann ja wohl nur bedeuten, dass sie bereits irgendwann mit Raumschiffen der Menschheit zusammengetroffen sind und ihr Sprachmaterial
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher