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Sternenfaust - 054 - Versklavt

Sternenfaust - 054 - Versklavt

Titel: Sternenfaust - 054 - Versklavt
Autoren: Alfred Bekker
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betrat die Brücke der STERNENFAUST II. Lieutenant Commander Robert Mutawesi, Taktikoffizier und eigentlich Nummer drei in der Bordhierarchie, hatte vertretungsweise die Position des Ersten Offiziers übernommen, während Lieutenant Saul Mandagor, der Waffenoffizier von Gaus 8, Mutawesi derzeit als Taktikoffizier vertrat. Der Real Martian war eine unübersehbare Erscheinung auf der Brücke – selbst dann, wenn er nur an seiner Konsole saß. Er war mit seinen 2 Meter 30 noch nicht einmal besonders groß für einen umweltangepassten Nachfahren der ersten Marssiedler, die vor Erfindung der künstlichen Schwerkraft auf dem roten Planeten gelandet waren und sich dort niedergelassen hatten. Seine Gestalt war dünn und schlaksig. Er wirkte zerbrechlich und tatsächlich wäre er ohne das aufgeschnallte Antigrav-Pak nicht in der Lage gewesen, sich unter Erdschwerkraft überhaupt aufrecht zu halten.
    Er wirkt nervös! , dachte van Deyk. Aber solange wir nicht in einer direkten Gefechtssituation sind, wird er die Funktion des Taktikoffiziers erfüllen müssen. Anders geht es einfach nicht, schließlich kann ich Mutawesi nicht überfordern. Aber wer weiß? Vielleicht bewährt sich Mandagor ja auch im Gefecht.
    Ricardo Dunston, einer der Fähnriche, die zur Ausbildung an Bord der STERNENFAUST weilten, wurde zurzeit an Gauss 8 im Simulationsmodus trainiert.
    Irgendwann fängt jeder mal klein an , dachte van Deyk. Und manchmal ist einfach keine Gelegenheit für eine Generalprobe.
    Auf dem Panorama-Schirm waren die Sterne zu sehen. Dass sich der Sondereinsatzkreuzer im überlichtschnellen Flug durch den Bergstrom-Raum befand, war optisch nicht sichtbar.
    Mutawesi befand sich an der Konsole des Ersten Offiziers und nahm ein paar Schaltungen vor. »Sir, ich übergebe das Kommando.«
    »Irgendwelche besonderen Vorkommnisse?«
    »Wir haben mehrere Bergstrom-Funksprüche hereinbekommen, die nahe legen, dass in unserem Zielsystem bereits heftige Kämpfe ausgebrochen sind. Den Angaben der J’ebeem-Verteidiger nach sind mindestens zwei Morax-Mutterschiffe mit einer entsprechenden Zahl von Jägern und Sturm-Shuttles im Einsatz.«
    Van Deyk seufzte. »Das klingt nicht gut.«
    »Die Verteidiger haben kaum Chancen. Es sind nur kleinere Einheiten der lokalen Raumverteidigung vorhanden und davon besitzt ein Großteil noch nicht einmal Überlichtantrieb. Man wartet verzweifelt auf Hilfe, aber es braucht seine Zeit, bis die eingetroffen ist. Wir sind sogar noch näher dran als unsere J’ebeem-Verbündeten.«
    Van Deyk nickte düster. »Ihre Meldung, Ruder?«, wandte er sich an Lieutenant John Santos, den Rudergänger der STERNENFAUST.
    »Wir fliegen mit maximalem Alpha-Faktor im Bergstrom-Raum. Vorgesehener Austrittspunkt liegt für die STERNENFAUST und ihre Schwesterschiffe in einer Entfernung von 2 AE, der Austrittspunkt der NELSON und ihrer Begleitschiffe dagegen 5 AE von der Hauptwelt Idrasa X entfernt. Diese Daten wurden mir durch Commodore Sakuro vorgegeben.«
    »Wann ist der Zeitpunkt des Eintritts ins Normaluniversum?«
    »Noch drei Stunden und vierzig Minuten, Captain.«
    »Danke, Ruder.«
    Van Deyk ließ sich im Kommandantensessel nieder. Dass die Schiffe des Star Corps Verbandes unter Commodore Mikael Sakuro in unterschiedlicher Entfernung zur Hauptwelt des Idrasa-Systems aus dem Bergstrom-Raum materialisieren würden, hatte mit den Bremswegen zu tun. Nur die STERNENFAUST und ihre drei Schwesterschiffe MAEIA STUART, SONNENWIND und AMSTERDAM verfügten über die neuartigen Mesonentriebwerke, wie sie auch in den Jägern eingesetzt wurden und konnten daher von deren erheblich verbesserten Beschleunigungs- und Bremsvermögen profitieren.
    Während die STERNENFAUST in gerade einmal drei Stunden von 0,4 LG auf 0,002 LG heruntergebremst hatte, brauchte ein Schiff wie die NELSON dazu gut acht Stunden.
    »Commander, ich betätige mich ungern als Schwarzseher«, sagte Mutawesi. »Allerdings fürchte ich, dass wir auch diesmal zu spät kommen werden. Wir haben keine Chance, den Gegner zu stellen und entscheidend zu schlagen.«
    Van Deyk wusste, worauf Mutawesi hinauswollte. Die Zahl der zur Verfügung stehenden Schiffe war einfach zu gering. Der Krieg gegen die Dronte hatte enorme Verluste in den Raumflotten der Verbündeten gefordert. Die Flotte der J’ebeem war zwar zahlenmäßig – gemessen an der Stärke des Star Corps – noch immer gigantisch. Aber diese Flottenstärke musste im Verhältnis zu dem riesigen Territorium gesehen werden, das
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