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Sternenfaust - 050 - Vergeltung (1 of 2)

Sternenfaust - 050 - Vergeltung (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 050 - Vergeltung (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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Rassismus, Lieutenant?« Er atmete tief durch und wandte sich an Bruder William. »Entschuldigen Sie, aber ich glaube, Ihre Meinung war gefragt – nicht meine.«
    »Es gibt Situationen, in denen man seinen ethischen Grundsätzen nicht treu bleiben kann, ganz gleich, wie man sich auch entscheidet«, sagte Bruder William.
    Mutawesi runzelte die Stirn. Weicht er jetzt aus?, fragte er sich. Ausgerechnet er – ein Christophorer?
    Einige Augenblicke lang sagte niemand ein Wort, dann fuhr Bruder William fort. »Den Einsatz des Anti-Dronte-Virus halte ich so, wie er geplant ist, für vertretbar. Ich sage das nicht gerne, aber wir haben wahrscheinlich keine andere Wahl …«
    »Und doch sind Sie seinerzeit nicht auf Debrais VII geblieben, als Professor Leslie und Professor Jennings die biochemische Wechselwirkung des Seelenmooses erforschten, um auf dieser Grundlage einen Virus zu entwickeln.«
    »Sich selbst an etwas zu beteiligen ist meiner Ansicht nach noch etwas ganz anderes, als wenn man etwas nur geschehen lässt, ohne laut zu protestieren.«
    »Christophorische Haarspalterei!«, sagte Mutawesi.
    In diesem Moment summte der Kommunikator am Handgelenk des Taktikoffiziers.
    Auf dem kleinen Display erschien das Gesicht von Dana Frost.
    »Hier spricht der Captain.«
    »Ma’am?«
    »Es ist erforderlich, dass Sie sich möglichst schnell auf die Brücke begeben, um das Kommando zu übernehmen. Soldo ist soeben mit dem Flaggschiff des Verbandes eingetroffen und ich werde mich mit dem I.O. zu einer Besprechung an Bord der STAR WARRIOR begeben.«
    »Ich bin gleich bei Ihnen, Ma’am.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. »Vielleicht können wir die Unterhaltung über ›christophorische Haarspalterei‹ irgendwann einmal fortsetzen«, sagte Bruder William.
    »Nichts dagegen einzuwenden!« Mutawesi erhob sich, warf seinen Becher in einen Müllschlucker und verließ den Raum.
    Auch Wredans Armbandkommunikator summte. Es war Simon E. Jefferson, der Leitende Ingenieur der STERNENFAUST, der auf dem Display zu sehen war. Die Facettenaugen ließen den für den Einsatz auf Methanplaneten optimierten Genetic zu einem einzigartigen Mitglied der STERNENFAUST-Mannschaft werden.
    »Wredan? Ich möchte gerne mit Ihnen den Einsatz der verbesserten Virusgranaten besprechen. Treffen wir uns im Kontrollraum C?«
    »In Ordnung. Wann?«
    »Möglichst bald, da ich vor unserem Kampfeinsatz gerne noch eine Alpha-Kontrolle des Mesonentriebwerks durchführen würde.«
    »Ich bin gleich bei Ihnen«, versprach Wredan.
     
    *
     
    Nach und nach trafen auch die anderen an diesem Einsatz beteiligten Einheiten am Rendezvouspunkt Bartiondo 2203 ein. Da war zunächst einmal die STAR WARRIOR, der neue Carrier des Star Corps. Commodore Björn Soldo war zum Admiral befördert und hatte das Kommando übernommen. Beinahe gleichzeitig waren drei ebenfalls gerade fertig gestellte Schwesterschiffe der STERNENFAUST materialisiert: Die SONNENWIND unter Captain Chip Barus, die AMSTERDAM unter Captain Abdul Rajiv und die MARIA STUART unter Captain Brabak Gossan. Sie alle waren erfahrene Star Corps Kommandanten, die zuvor – ebenso wie Frost – Leichte Kreuzer der Scout-Klasse kommandiert hatten.
    Die Schiffe leiteten Bremsmanöver ein, um innerhalb der nächsten Stunden ihre Kurse zu synchronisieren. Ein Überwechseln mit der Fähre von einem Schiff zum anderen war danach problemlos möglich.
    Soldo hatte die Kommandanten und die Ersten Offiziere der vier Sondereinsatzkreuzer auf die STAR WARRIOR geladen. Sie hatten Zeit genug für ein derartiges Manöver. Die noch fehlenden Einheiten brauchten schließlich noch mindestens 24 Stunden bis zum Rendezvous.
    Pilot Ja’akov Bogdanovich brachte Dana Frost und Stephan van Deyk sicher zur STAR WARRIOR hinüber, die inzwischen mit annähernd gleicher Geschwindigkeit und parallelem Kurs daherflog.
    »Haben Sie zufällig eine Ahnung, warum uns Soldo auf sein Schiff holt, Captain?«, fragte van Deyk.
    »Ich nehme an, er möchte mit jemandem auf seine Beförderung anstoßen«, antwortete Frost. »Oder es hat etwas mit unserer Mission zu tun.«
    »Etwas, dass man nicht per Videokonferenz klären könnte?«
    »Warten wir es einfach ab, I.O.«
     
    *
     
    Nachdem das Shuttle der STERNENFAUST im Hangar der STAR WARRIOR sicher gelandet war, holte eine Adjutantin des Admirals Frost und van Deyk ab. Sie hatte dunkles, gelocktes Haar, war sehr zierlich und hatte eine sehr hohe Stimme.
    »Lieutenant Commander Buendia«, stellte sie sich
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