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Sternenfaust - 049 - Der Virus

Sternenfaust - 049 - Der Virus

Titel: Sternenfaust - 049 - Der Virus
Autoren: Volker Krämer
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Wand.
    »Kommen Sie, weg von hier, schnell!« Wanda sah Sun-Tarin, der ihren Gegner mit einem gezielten Tritt getötet hatte. Der Kridan wirkte ruhig. Wanda ruckte apathisch und folgte ihm.
    Nur zwei Gänge weiter waren sie mitten im Geschehen. Wanda sah die Marines, die hart vordrängten. Die Dronte hielten den Gang, der vor einer Doppeltür endete. Einer der Marines wurde getroffen, doch seine Panzerung hielt. Die Massai sah, wie Captain Frost Takashi ein Zeichen gab. Der Sergeant riss den rechten Arm in die Höhe … und die Marines setzten zum Sturm an.
     
    *
     
    Takashi hasste es, wenn er bei einer solchen Attacke nicht nur auf den Feind, sondern zugleich auf die eigenen Leute achten musste. Wieso konnte der Captain nicht auf ihn hören und den Marines erst folgen, sobald alles vorbei war. Ndogo und Sun-Tarin waren ihr einfach gefolgt, wenigstens war Doc Gardikov zurückgeblieben. Über die marine-interne Kommunikation wies er drei seiner Leute an, auf die drei Ungepanzerten aufzupassen.
    Die Dronte waren chancenlos, so viel stand für Roy Takashi fest. Doch er hatte nicht vor zuzulassen, dass auch nur einer seiner Schützlinge verletzt wurde.
    Der Sturmangriff kam mit aller Macht in Schwung.
    Takashi ging es wie seinen Leuten – sie mussten sich immer wieder sagen, dass es keine Menschen mehr waren, auf die sie hier feuerten.
    Doch von einer Sekunde auf die andere waren diese nicht einmal mehr ernstzunehmende Gegner. Vollkommen abrupt endete das Sperrfeuer der Verteidiger.
    Takashi reagierte schneller als alle anderen. »Feuer einstellen. Position sichern.« Seine Befehle waren kurz und eindeutig. Die Marines reagierten schnell und perfekt. Was Takashi und die anderen vor sich sahen, das waren apathische Wirtskörper, die nicht mehr wussten, was noch vor Sekunden ihr einziges Ziel war – die Menschen vor sich zu töten. Frost und Sun-Tarin waren sofort zur Stelle, Gardikov nur eine halbe Minute später.
    Dana Frost wandte sich an Takashi. »Sergeant lassen sie die Doppeltür öffnen. Aber Vorsicht, dahinter werden sie verängstigte und halb verhungerte Frauen und Männer vorfinden. Niemand weiß, wie sie auf unseren Anblick reagieren.«
    Erstaunt sah Frost, wie die junge Massai in der ersten Reihe stand, als sich die Tore öffneten. Ruhig und gelassen ging sie direkt hinter ihrem Captain auf die dort kauernden Menschen zu. Dana erschauderte bei diesem Anblick. Die Menschen konnten sich kaum auf den eigenen Beinen halten. Sie waren abgemagert, gezeichnet von Mangelerscheinungen, schmutzig und ohne jede Hoffnung.
    »Ich bin Captain Dana Frost vom SEK STERNENFAUST II. Haben Sie bitte keine Angst. Die Bedrohung ist vorüber. Wir sind hier, um Ihnen allen zu helfen. Ihr Martyrium ist beendet.«
    Lange Sekunden kam keine Reaktion, dann begannen einige der knapp neunzig Menschen, hemmungslos zu weinen. Sie fielen einander in die Arme. Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte Frost in diesem Augenblick. Sie würden auch die anderen Claims finden und Hilfe bringen. Dennoch – neunzig lebten noch … und es waren einmal mehr als zweihundert gewesen.
    Aus den Augenwinkeln sah Dana, wie Wanda Ndogo einen alten Mann stützte, der sich nicht auf den eigenen Füßen halten konnte. Zwei junge Frauen knieten vor der Massai, sahen die Dunkelhäutige ungläubig an. »Ich verspreche es Ihnen. Wir werden Ihnen Nahrung geben. Es ist alles vorbereitet.« Eine der Frauen begann hysterisch zu lachen. Nahrung. Alleine das Wort brachte sie um den letzten Rest ihrer Fassung.
    Wanda Ndogos Blick fand Sun-Tarin, der sich im Hintergrund hielt. Er wollte die unter Schock stehenden Menschen nicht mit seinem Anblick direkt in die nächsten Ängste treiben. Er sah die Massai an, die für eine solche Aufgabe wie geschaffen schien.
    Frost trat neben den Kridan. »Das muss Sie doch schockieren, nicht wahr? So viele Menschen mussten beinahe sterben – mindestens die gleiche Anzahl hat es nicht überlebt. Und alles wegen Missmanagement der Verwaltung, Blauäugigkeit der Siedler, also menschlichem Versagen.«
    Sun-Tarin blickte zu Frost hin. »Schockieren? Glauben Sie nur nicht, dass unsere Völker in den Positionen, die Sie aufgezählt haben, so weit voneinander entfernt sind, Captain. Das alles hat es auch bei uns schon so oder ähnlich gegeben.«
    Der Kridan zog einen Kartenausdruck aus der Tasche seiner Schutzkombination. Seine Krallenhand deutete auf die Stelle, an der sie sich nun befanden – dem McCarmon -Claim. »Sehen Sie bitte,
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