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Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden

Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden
Autoren: Luc Bahl
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sicherheitshalber auch. Er wird Ihnen gut stehen …«
    »Nein!«, schrie Qua’la. Überraschend hob die Königin den Arm und stoppte damit die Gardisten, die bereits mit gezückten Fesseln näherkamen.
    »Keine Fesseln für eine Prinzessin?«, fragte sie.
    Qua’la schüttelte stumm den Kopf. Es war klar, sie hatte nicht deswegen geschrien, sondern weil sie den Anblick ihres Mannes in der Hand der Feinde nicht ertragen konnte.
    Dadurch wird ihr die ganze Aussichtslosigkeit der Lage bewusst … , überlegte Bruder William und beobachtete verstohlen, dass Dana in den letzten Sekunden von den anderen unbemerkt einige merkwürdige Bewegungen vollführt hatte. Dann sah er auch warum. Der winzige Ohrhörer fiel kaum auf, aber offensichtlich hatte sie ihr Armbandkom nicht umgebunden, sondern trug es in einer ihrer Uniformtaschen, sodass sie sich bei der Bedienung nur auf ihren Tastsinn verlassen musste.
    »Es ist völlig gleichgültig, Majestät, was Sie mit uns machen«, sagte Dana auf einmal mit lauter Stimme. »Es ist egal, ob Sie uns fesseln, kaltblütig erschießen wie Ihren treuen Diener oder ob Sie uns direkt in ihre Operationsräume bringen, die Sie sicher schon eingerichtet haben, da ja nur ein kleiner Teil Ihres Volkes über den praktischen alten Adelskanal verfügt …«
    Sie machte eine kurze Pause, aber der Königin war nicht anzumerken, ob Danas Worte auch nur den Hauch eines Eindrucks auf sie gemacht hatten. Mit einer gelangweilten Geste forderte sie Dana auf, weiterzureden.
    »Ja, es ist sogar völlig egal, ob Sie uns direkt Dronte einpflanzen …«
    »Einen interessanten Fatalismus legen Sie da an den Tag, den ich Vertretern der menschlichen Spezies gar nicht zugetraut hätte«, erwiderte die Königin.
    »Den Fatalismus sollten Sie sich zulegen«, sagte Dana. »Denn was auch immer Sie zu tun gedenken, es wird Ihnen nichts mehr nützen. Diese Worte richte ich ausdrücklich an das, was in Ihnen steckt und nicht an die ehemalige Königin des mantidischen Imperiums.«
    »Ehemalige … Königin …« Zum ersten Mal war ein leichte Irritation aus Königin Ggu’kha’thas Worten zu vernehmen.
    »Während Sie sich hier mit uns abgeben«, fuhr Dana fort, »vernachlässigen Sie, beziehungsweise Ihre Leute die äußere Sicherheit des Mantis-Systems …«
    Die Königin klackerte schrill. »Meinen Sie etwa Ihr Schiff, die STERNENFAUST … Sie glauben doch nicht etwa, dass ich Ihr einzelnes Schiff als eine ernsthafte Bedrohung der gesamten mantidischen Raumflotte ansehe – das kann nicht wahr sein …«
    »Ist es auch nicht, Majestät. Ich meine nicht unser Schiff … Obwohl man niemals den Fehler begehen sollte, es zu unterschätzen … Ich meine das, was mir eben von der STERNENFAUST gemeldet wurde und worüber Sie offensichtlich noch nicht informiert wurden … Also ehrlich, Majestät, wenn es nicht ohnehin schon völlig sinnlos wäre, würde ich die verantwortlichen Offiziere Ihrer Nahraumüberwachung auf der Stelle rausschmeißen …«
    In diesem Moment ertönte außerhalb des Gemachs lautstarkes Geschrei. Die Tür flog auf und ein sichtlich erregter Offizier drängte sich in den Raum. Ohne auf die zahllosen Waffen zu achten, schob er die Gardisten energisch zur Seite.
    »Hatte ich nicht ausdrücklich befohlen, dass ich von niemanden gestört werden will«, fauchte Ggu’kha’tha.
    »Majestät«, sagte der Offizier nach einem knappen Gruß, »das müssen Sie sofort erfahren – egal welche Befehle Sie gegeben haben …«
    Mit diesen Worten winkte er zwei Uniformierte herbei, die ein großes Gerät, das auf einem Prallfeld schwebte, in das königliche Schlafgemach schoben. Jetzt wurde es allmählich eng. Aber niemand achtete darauf, sondern alle Blicke richteten sich auf den großen Bildballon, der sich im Zentrum der Apparatur befand. Durch die gewölbte Oberfläche des Bildballons entstand für mantidische Augen eine dreidimensionale Darstellung.
    Es handelte sich um das typische Orterbild, dessen Mittelpunkt Mantis VI zeigte. Zahllose Lichtblitze um den Planeten deuteten an, dass sich in der unmittelbaren Umlaufbahn gerade etwas Außergewöhnliches ereignete. Noch ehe die Königin einen entsprechenden Befehl geben konnte, zoomte das Bild rasch an einen der Lichtblitze heran. Ein gigantisches Kristallraumschiff wurde sichtbar.
    »Was …?«, sagte die Königin leise.
    »Es sind Hunderte, Eure Majestät«, erwiderte der Offizier.
    »Basiru-Aluun«, sagte Kikku’h, dem der Anblick vertrauter war, als den
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