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Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Titel: Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe
Autoren: Luc Bahl
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    Die ersten Marines, die das Geisterschiff betraten, stießen auf keinerlei Spuren von Leben. Die ursprünglichen Raumfahrer, die einst dieses Schiff gesteuert hatten, mussten eindeutig etwas kleiner als Menschen gewesen sein. Jeder der Marines musste geduckt gehen.
    Mit dem dritten Erkundungstrupp ließ sich auch Dana zu dem gigantischen Wrack übersetzen.
    »Wie ich gesagt hatte«, begrüßte Takashi sie, »auf diesem Schiff ist Land unter.«
    »Hat schon irgendjemand etwas herausbekommen, was die Energie anbelangt, über die das Schiff noch verfügt?«
    »Nein, Ma ‘am. Ich vermute, Sie wollen auch da rein.«
    Dana nickte, obwohl diese Geste durch den verspiegelten Helm kaum zu erkennen war.
    »Es ist von Vorteil, wenn Sie schon mal getaucht haben«, sagte Takashi.
    »Rotes Meer und Madagaskar«, erwiderte Dana. »Ganz klassisch im Urlaub auf der guten alten Erde …«
    »Captain, bitte halten Sie immer einen Funkkanal zu uns offen …«
    »Sergeant«, knurrte Dana, »ich kenne die Vorschriften wahrscheinlich besser als Sie …« Allmählich begann sie die Besorgtheit des Chefs der Marine-Einheit zu nerven.
    Takashi hob beschwichtigend die Hand, hielt aber seinen Mund. Er würde seinen Job so erledigen, wie er es für richtig hielt. Und dieser Job lautete im Augenblick: die Sicherheit des Captains gewährleisten.
    Im Innern des Schiffes schwamm Dana erst einen Moment planlos im Kreis. Schon die ersten Eindrücke hatten ihr den Atem verschlagen. Durch die Rotation des Kolosses gab es eine, wenn auch nicht sehr starke Schwerkraft. Sie vermochte aber das Wasser von der leichteren Luft an Bord zu trennen. Allerdings vermischte sich ein viel größerer Teil der Atmosphäre mit der Flüssigkeit, als beispielsweise auf der Erde. Daher waren die Bereiche, in denen kein Wasser war, durchweg nebelgeschwängert, und das Wasser selbst sehr stark mit feinsten Luftbläschen durchsetzt. Von Schwimmen oder Tauchen im herkömmlichen Sinn konnte also keine Rede sein.
    »Hat schon jemand die Konsistenz der Atmosphäre geprüft?«, fragte sie und wählte den allgemeinen Kanal, sodass jeder mit Funk sie verstehen konnte.
    Einen Moment sah es so aus, als wollten eine Reihe von Leuten durcheinander reden, die aber augenblicklich den Mund hielten, als sie hörten, dass sich noch jemand anderes äußern wollte. Die Folge war, dass Dana vorerst überhaupt keine Antwort bekam. Nach einer kurzen Pause der Verlegenheit hörte sie anhand des typischen Knacken dass die Antwort direkt von der STERNENFAUST kam.
    »Habe schon eine Probe hier, Captain.« Dana erkannte Dr. Gardikov an ihrer Stimme.
    »Und – wann wissen Sie mehr, Doktor?«
    »In fünf, maximal zehn Minuten.«
    »Melden Sie sich unaufgefordert, sobald Sie das Ergebnis vorliegen haben.«
    Das neben dem Atmosphäre- und Wassergemisch auffälligste Merkmal des Schiffes war die Art und Weise, wie seine unbekannten Erbauer das Innere konstruiert hatten. Es gab kaum rechte Winkel, so gut wie keine Kanten oder schroffen Ecken. Alles wirkte ineinander verschlungen, miteinander verwoben und sehr unübersichtlich. Alles schien intuitiv zusammengefügt worden zu sein, ein erkennbarer Plan erschloss sich Dana vorerst nicht.
    »Achtung, alle mal herhören«, rief sie in den allgemeinen Kanal. »Sobald sich einer von Ihnen vom Rest der Gruppe fortbewegt, müssen Sie den Weg, den Sie nehmen, markieren. Und gehen Sie immer mindestens zu zweit. Benutzen Sie Neonfunkplättchen. Und falls Sie nicht genug davon dabeihaben, bedeutet das, dass Sie auf der Stelle umkehren und neue holen. Haben wir uns verstanden?«
    Dana drehte bei den nun einsetzenden allgemeinen Bestätigungsfunksprüchen die Lautsprecher ihrer Helmanlage herunter. Mittlerweile waren mehr als zwei Dutzend Männer und Frauen der STERNENFAUST in dem Wrack ausgeschwärmt. Noch untersuchten sie nur den unmittelbaren Bereich direkt hinter der Schleuse, aber Dana wusste, dass es die meisten dazu trieb, sich tiefer ins Innere des geheimnisvollen Geisterschiffs vorzuarbeiten.
    »Die vorläufige Luftanalyse, Captain«, meldete sich Dr. Gardikov schließlich.
    »Bitte.«
    »Theoretisch könnten Sie das Zeug atmen, trotzdem, empfehlen würde ich es Ihnen nicht, man müsste erst den verunreinigten Wasseranteil herausfiltern. Aber …« Die Bordärztin stockte kurz.
    »Fahren Sie fort, Doktor.«
    »Ich habe mir erlaubt, Kontakt mit Commander Tong und der NEPTUN aufzunehmen. Deshalb hat’s ein bisschen länger gedauert bis ich mich
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