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Sternenfaust - 027 - Angriff auf Wurmloch Alpha

Sternenfaust - 027 - Angriff auf Wurmloch Alpha

Titel: Sternenfaust - 027 - Angriff auf Wurmloch Alpha
Autoren: Alfred Bekker
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verstummte.
    »Könnte es sein, dass wir irgendein Heiligtum entweiht haben oder dergleichen?«, fragte Stein etwas irritiert an Bruder William gewandt.
    »Das wäre gut möglich.« Bruder William blickte auf die Anzeige seines Handheldcomputers. Das Gerät war noch dabei, die neuen Sprachdaten auszuwerten und sie in das Translatorsystem zu übertragen.
    Eine nach dem Lärm gespenstische Stille erfüllte den Saal, bis …
    Plötzlich regnete ein Schwall von Speeren und anderen Wurfgeschossen auf das Landeteam nieder. Aber selbst für die nur leicht gepanzerten Raumanzüge der normalen Crewmitglieder war das kein Problem. Die Geschosse prallten wirkungslos ab.
    Wieder erscholl ein Chor von Klicklauten. Trotz einer inzwischen ausreichenden Datenbasis war es unmöglich für die Translatoren, daraus irgendeinen sinnvollen Informationsgehalt herauszufiltern.
    Einen Augenblick später herrschte erneut Schweigen.
    Aus einer der Öffnungen in der Wand drangen nun mehrere sputnikförmige Abwehrroboter hervor, mit denen das Landeteam bereits zusammengestoßen war.
    Marquanteur, Takashi und Telford hoben ihre Gauss-Gewehre.
    »Augenblick, noch nicht feuern!«, rief Stein.
    »Sir, diese Dinger …«, setzte der Corporal zu einem Widerspruch an.
    »Diese Dinger haben uns bis jetzt nicht angegriffen!«, unterbrach ihn Stein.
    Takashi antwortete nicht, und die nicht den Marines zugehörigen Mitglieder des Außenteams bekamen auch nichts von deren Kommunikation mit. Doch ohne ein weiteres Wort postierten sich die Raumsoldaten in den schweren Panzeranzügen so, dass sie den übrigen Menschen mit ihren Körpern Deckung boten.
    Lieutenant Stein wandte sich an Bruder William. »Sagen Sie etwas Passendes. Das ist doch schließlich bekanntermaßen Ihre Stärke!«
     
    *
     
    Einer der Zwergmantiden, der durch ein rotes Band hervorgehoben wurde, das er um den Oberkörper gebunden trug, trat vor. Er stieß einen Schwall von Klicklauten aus. Anschließend hob er seine oberen Extremitäten und knickte die Laufextremitäten ein, was entfernt an ein Niederknien erinnerte.
    Es dauerte einen Moment, bis Bruder William begriff, dass er überhaupt nicht der Adressat dieser Kombination aus Gesten und einer beschwörend wiederholenden Folge von Klicklauten war.
    Die Botschaft richtete sich offenbar an die Außenmikrophone der kugelförmigen Abwehrroboter, die sich daraufhin zurückzogen. Sie verschwanden wieder in den Zugängen.
    Offenbar haben die Zwergmantiden ein mehr oder minder religiöses Verhältnis zu der in dieser Anlage vorhandenen Technik , erkannte Bruder William. Verbale Befehle an rechnergesteuerte Roboter werden wie Gebete ausgeführt.
    Der Mantide erhob sich wieder. »Ihr seid unverwundbar.«
    Der Translator übersetzte das wie eine Feststellung. Ob das der ursprünglichen Intention entsprach, war fraglich.
    »Wir sind in Frieden gekommen«, sagte Bruder William. »Viele von euch sind gestorben. Wir sind hier, um euch zu helfen.«
    »Der große Schrecken kam vor kurzer Zeit. Er durchdrang das Stumme Land und befiel auch Teile des Sprechenden Landes. Die meisten von uns starben.«
    Das Stumme Land – eine fast poetische Umschreibung für die Zonen der Anlage, die ohne Atmosphäre sind! , dachte William.
    »Seid ihr Götter, dass ihr uns helfen wollt?«, fragte der Mantide.
    »Nein.«
    »Aber wenn ihr keine Götter seid, welchen Grund habt ihr dann, uns zu helfen?«
    »Weil wir davon ausgehen, dass jedes Wesen ein Recht auf Leben hat und ihr durch das, was ihr den großen Schrecken nennt, viel Leid erfahren habt«, antwortete William.
    »Fast alle von uns sind gestorben, aber das hat auch sein Gutes. Vielleicht war es der letzte Dienst der alten Götter, die uns verlassen haben.«
    »Ein Dienst der Götter?«, echote Bruder William verständnislos.
    »So reichen unsere Vorräte an Selen länger. Die heiligen Maschinen, die das Selen aus dem Stein holen, funktionieren nur noch zum Teil. Wir haben viel zu wenig davon.«
    »Wir können euch Selen geben. Nicht gleich. Aber sobald wir mit unserem Raumschiff diese Welt wieder verlassen haben.«
    Eine Pause entstand.
    »Ihr verfügt über Raumschiffe?«, fragte der Zwergmandide schließlich. Der Begriff war ihm offenbar bekannt.
    »Ja«, sagte William.
    »Schiffe, die durch das Lichtermeer fahren, das jenseits des Stummen Landes liegt?«
    »Ja.«
    »Also seid ihr doch Götter. Nur die Uralten und die Götter haben Raumschiffe besessen. Wir bitten euch: Bleibt bei uns! Die Zeit ohne Götter
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