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Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Titel: Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt
Autoren: M’Raven
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stur. Ich hoffe, dass Sie mir helfen können, Shesha’a, Commander Frost.«
    »Da verlangen Sie ein bisschen viel von mir«, sagte Dana kalt. »Sie haben das Shush-System vermint. Dank dieser Maßnahme habe ich mein Schiff verloren. Und da erwarten Sie, dass ich Ihnen helfe, Ihre Karriere zu retten?«
    »Nein, aber das Volk der Shisheni. Es geht mir nicht um meine Karriere, auch wenn das vielleicht für Sie den Anschein hat. Was wissen Sie über die j’ebeemische Kultur? Spezielle über die der Adelshäuser?«
    »Nicht viel«, gab Dana zu.
    »Nun, ich will Sie nicht mit Einzelheiten langweilen und Ihnen nur Folgendes verdeutlichen. Wenn ein Mitglied eines Adelshauses einen so prestigeträchtigen Auftrag bekommt wie ich und darin versagt, wird dadurch das gesamte Haus entehrt. Wie es unlängst mit dem Haus Genza geschehen ist, dem Grusan Komo angehörte. Wenn jemand aber – noch schlimmer! – eine Befehlsverweigerung begeht, wird nicht nur er allein, sondern sein gesamtes Haus bis ins letzte Glied dafür betraft. Lehen werden eingezogen, unter Umständen auch der Adelstitel aberkannt. Eine Verbannung der in Ungnade Gefallenen ins Exil ist eine beliebte Bestrafungsmaßnahme. Es hat sogar Fälle gegeben, in denen das gesamte Haus vollständig vernichtet wurde. Konkret: Alle Mitglieder wurden ermordet – bis hin zum kleinsten Säugling. Mein Haus hat insgesamt 293 Mitglieder. Demnächst sogar 294. Ich kann und will sie nicht alle dafür büßen lassen, dass ich den Befehl meiner Regierung nicht ausgeführt habe.«
    Siron machte eine kurze Pause. »Ich weiß, Sie und Ihre Völker haben keinen Grund, uns J’ebeem besonders wohl gesonnen zu sein. Aber Sie werden sicher verstehen, dass ich meiner Familie ein solches Schicksal nicht zumuten werde, wenn ich es vermeiden kann. Trotzdem bin ich bereit, dieses Risiko einzugehen, denn ich werde das Volk der Shisheni nicht noch mehr schädigen, als es ohnehin schon geschehen ist.«
    Er warf Shesha’a einen bezeichnenden Blick zu und lächelte. »Außerdem bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich selbst mit meiner Übermacht, ja selbst mit einer noch größeren Übermacht Ihr Volk nicht besiegen könnte, es sei denn, ich zerstörte Ihren gesamten Planeten gleich mit. Ich weiß nicht, wie Sie es anstellen, aber Ihre Fähigkeit, sich selbst vor unseren besten Ortungsgeräten und Scannern zu verbergen, ist phänomenal.«
    Dana registrierte erstaunt, dass in Talas’ Worten deutlich Bewunderung mitschwang.
    »Ich werde also den Befehl meiner Regierung missachten«, resümierte er. »Doch ich hoffe, das mit Ihrer Hilfe auf eine Weise tun zu können, die meine Familie nicht in Gefahr bringt. Und bedenken Sie bitte eins. Wenn mein Erster Offizier Grund zu der Annahme findet, dass ich die Mission nicht gemäß den Weisungen des Triumvirats ausführe, könnte er mich meines Postens entheben und radikal gegen die Shisheni vorgehen.«
    »Unter diesen Umständen«, sagte Shesha’a ohne zu zögern, »besteht sicherlich die Möglichkeit, Ihnen zu helfen – und falls es zum Äußersten kommen sollte, Ihrer gesamten Familie auf Shishena Zuflucht zu gewähren.« Sie dachte kurz nach und fügte hinzu: »Dann könnten wir nämlich sogar arrangieren, dass Ihre Familie von Ebeem unbemerkt hierher in Sicherheit gebracht wird, ohne dass jemand auch nur ahnt, wohin sie verschwunden ist.«
    Siron starrte die Shisheni einige Sekunden verblüfft an. »Nach allem, was ich über Ihr Volk weiß«, sagte er schließlich langsam, »machen Sie niemals Versprechungen, die Sie nicht halten können.«
    »Nie«, bestätigte Shesha’a.
    »Deshalb muss ich davon ausgehen, dass Sie tatsächlich diese Möglichkeit haben. Aber ich frage mich natürlich, wie Sie das anstellen würden.«
    Das fragte sich Dana auch. Doch im Gegensatz zu Talas äußerte sie das nicht laut.
    »Sicher erwarten Sie nicht, dass ich Ihnen darauf antworte, Siron Talas«, sagte Shesha’a.
    »Nein, natürlich nicht. Jedenfalls danke ich Ihnen für das Angebot. Aber ich möchte es nur in Anspruch nehmen, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt. Werden Sie mir helfen, einen zu finden?«
    »Das muss die Herrscherin entscheiden.«
    Siron wandte sich an Frost. »Wie steht es mit Ihnen, Commander?«
    »Nun, ich will ehrlich sein, Kommandant Talas. Ich traue Ihnen und Ihren Motiven nicht. Vielmehr halte ich das Ganze hier«, sie umfasste den reich gedeckten Tisch mit einer Geste, »und Ihre Ausführungen für eine Kriegslist, mit der Sie
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