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Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter

Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter
Autoren: M’Raven
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Tatsachen zu erkennen und danach zu leben. Schließlich wäre es ganz und gar unsinnig, etwas zu leben, von dem man weiß, dass es nicht den Fakten entspricht.«
    Wenn ich das richtig interpretiere , dachte Frost, so kennen die Rhukani tatsächlich keine Lügen, keinen Betrug und keine Falschheit. Beneidenswert! Laut sagte sie: »Wir werden jetzt wieder zu unserer Heimatwelt zurückkehren. Und wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft.«
    »Das wünschen wir euch auch«, bekräftigte Kurshak. »Und wir freuen uns schon auf den Besuch eurer Wissenschaftler. Wir werden ihnen viel zu zeigen haben.« Noch bevor Frost wieder an Bord der L-2 zurückgekehrt war, waren die Rhukani verschwunden und hatten sich wieder so perfekt ihrer Umgebung angepasst, dass die Menschen sie weder sehen noch orten konnten. Deshalb wussten sie auch nicht, dass die kleine Gruppe immer noch dort stand, wo sie sich von ihr verabschiedet hatte und dem Raumschiff nachblickte, bis es als kleiner Punkt am Himmel verschwunden war.
    »Ich hatte dir zwar prophezeit, dass du etwas Großes in Bewegung gesetzt hast, Siarin«, sagte Kurshak zu dem jungen Mitglied des neuen Komitees. »Aber dass es etwas so Großes sein würde, hätte ich nie für möglich gehalten.«
    »Ich auch nicht, verehrte Erste Stimme«, versicherte Siarin. »Aber das Ganze wird in jedem Fall höchst interessant werden.«
     
    *
     
    Nachdem die L-2 an Bord der STERNENFAUST zurückgekehrt war, ließ sich Frost eine Verbindung zu Commodore Kim Ray Jackson in ihren persönlichen Raum legen und erstattete ihrem Vorgesetzten über das Ergebnis dieser letzten Begegnung Bericht.
    Als Frost danach in die Zentrale zurückkehrte, begann der Planet Rhuka gerade, sich auf dem Bildschirm langsam zu entfernen. Sie nahm in ihrem Sessel Platz.
    »Zu schade, dass die Station der Toten Götter zerstört ist«, sagte sie mehr zu sich selbst. »Wir hätten dort so viel erfahren und lernen können.«
    »Immerhin haben wir eine vollständige Aufzeichnung aller Schriftzeichen und Geräte, die dort existierten«, tröstete Stein sie. »Unsere Wissenschaftler werden eine Menge zu tun haben, das alles auszuwerten.«
    »Die werden sogar noch mehr tun. Commodore Jackson hat mir eben gesagt, dass eine Delegation von Diplomaten und Wissenschaftlern nach Rhuka geschickt wird, die die Höhlensiedlungen und die Ruine genauestens untersuchen soll. Ich bin mir sicher, dort werden sich noch andere wertvolle Hinweise und Rückschlüsse ergeben. Außerdem haben wir zur Übersetzung der Schrift einen Anhaltspunkt, wenn wir davon ausgehen, dass zumindest die Symbole, die sich außen auf der Kuppel befanden, in der Sprache der Rhukani abgefasst ist.«
    Sie blickte nachdenklich auf den Bildschirm. »Wie alt mag die Station wohl gewesen sein?«
    »Ich habe mir die Mühe gemacht auszurechnen, wie lange der Bau der Station zurückliegt, ausgehend von der Behauptung eines der Roboters, dass sie seit 15.931 Planetenumläufen existiert«, antwortete Stein. »Wenn wir voraussetzen, dass mit ›Planetenumlauf‹ ein Jahr Lokalzeit gemeint ist, dann wurde die Station vor 27.082,7 Erdjahren erbaut.«
    »Erstaunlich, dass sie so lange gehalten und die Rhukani immer noch mit Energie versorgt hat«, fand Michael Tong. »Auch deshalb ist ihre Zerstörung bedauerlich.«
    »Zumindest haben wir etwas mehr über die Toten Götter erfahren«, sagte Frost.
    »Es bleiben trotzdem noch eine Menge Fragen offen«, stellte Tong fest. »Zum Beispiel: Wenn sie dieses System als eine Art Zufluchtsort für sich selbst geschaffen haben, um hier zu leben, warum haben sie dann nur auf einem einzigen Planeten eine Station gebaut und ein Volk dort angesiedelt? Und warum wollten sie ihre ursprüngliche Heimatwelt – wo immer die liegen mag – überhaupt verlassen? Die unterirdischen Siedlungen deuten darauf hin, dass sie sich verbergen wollten, falls das nicht ihre natürliche Wohnform ist. Aber vor wem?«
    »Und es bleibt auch die Frage, warum sie in fast dreißigtausend Jahren kein einziges Mal zurückgekommen sind«, ergänzte Stein. »Oder was ihr Peilsignal bezwecken sollte und wodurch es ausgelöst wurde.«
    »Vermutlich durch eine Fehlschaltung«, vermutete Tong. »Oder durch eine zeitliche Vorprogrammierung.«
    »Die Fehlschaltungstheorie halte ich, nach allem, was wir in der Station erlebt haben, für wahrscheinlicher«, fand Stein. »Und natürlich bleibt die ultimative Frage, woher sie kamen und was eigentlich aus ihnen geworden ist.
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