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Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Titel: Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle
Autoren: Alfred Bekker
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Voraussetzungen. Warum hast du nichts daraus gemacht, Edwin?
    Er kannte die Antwort, auch wenn er sie nicht wahrhaben wollte. Die übergroßen Erwartungen an Edwin hatten den Jungen psychisch erkranken lassen. Es war nicht der erste Selbstmordversuch gewesen, den er unternommen hatte.
    Wenige Augenblicke nach diesem Gespräch registrierte Diaz ein Signal, das ihm anzeigte, dass Edwins Abschiedsdatei auf seinem Rechner eingegangen war. Man konnte sie jetzt über den Armbandkommunikator abrufen.
    Das werde ich später nachholen , dachte Diaz. Wenn diese Krise vorbei ist …
    Mit Erleichterung stellte er fest, dass seine eigene psychische Stabilität auf Grund von Dromiras Nachricht nicht ernsthaft ins Wanken geraten war.
     
    *
     
    Die Flottille unter Führung der DARELIS STAR war längst auf Schussweite an die STERNENFAUST herangekommen, aber noch war nicht ein einziges Geschütz abgefeuert worden.
    Auf der STERNENFAUST herrschte inzwischen höchste Alarmstufe. Die Gefechtsbereitschaft war vollständig hergestellt. Gauss-Geschütze und Raketenwerfer waren geladen. Waffenoffizier Robert Mutawesi hatte die Zielprogrammierung längst durchgeführt, feilte aber immer weiter daran herum.
    Welche Strategie steckt hinter dem Vorgehen der Genetiker-Flottille? , ging es Dana durch den Kopf. Wieder nur ein Bluff, hinter dem nichts als heiße Luft ist? Eine Drohgebärde, der keine Taten folgen werden? Oder sind sie diesmal tatsächlich zum Angriff entschlossen und versuchen nur, so nahe wie möglich an uns heranzukommen …
    Je geringer der Abstand, desto größer die Trefferwahrscheinlichkeit. Wer dann als Erster das Feuer eröffnete, hatte den Vorteil des Erstschlags auf seiner Seite. Der Gegner war in dem Fall wahrscheinlich gar nicht mehr zu einer Antwort fähig.
    Frost war bewusst, dass ihr Schiff auf keinen Fall den ersten Schuss abgegeben durfte.
    Möglicherweise ist es genau das, was sie provozieren wollen! , kam es Dana in den Sinn.
    »Ich aktiviere den Korrekturschub«, meldete John Santos. Er sorgte dafür, dass die STERNENFAUST stets mit ihrer Breitseite zu den Genetiker-Einheiten ausgerichtet war.
    »Der Abstand unterschreitet jetzt den kritischen Wert!«, meldete Mutawesi. »Die müssten schon blind sein, um vorbeizuschießen, wenn Captain Sundström jetzt das Feuer eröffnen ließe.«
    »Was ist mit Lieutenant Tong?«, fragte Frost an Stein gerichtet.
    »Kein Signal«, erklärte Stein. »Tong und das Landeteam halten wie vereinbart Funkstille. Wir können den Standort der L-1 orten. Startvorbereitungen sind nicht erkennbar. Entsprechende Energiesignaturen wären dem Ortungssystem aufgefallen.«
    »Dann werden die da unten wohl noch etwas zu tun haben.«
    »Ruder, maximale Beschleunigung!«, forderte Frost. »Wir gehen auf einen Ausweichkurs im Winkel von 45 Grad zum gegenwärtigen Kurs vom Captain Sundströms Flottille.«
    Was war das, eine plötzliche Eingebung? , ging es Dana durch den Kopf.
    Ihr Instinkt sagte ihr, dass der Gegner diesmal nicht bluffen würde, sondern versuchte, die unklare Situation dazu zu nutzen, so nahe wie möglich an die STERNENFAUST heranzukommen, um sie zu zerstören. Ein Ausweichkurs im Winkel von 45 Grad erlaubte es der STERNENFAUST, ihren Gegnern weiterhin die Breitseite zuzuwenden. Für die Genetiker-Flottille blieb auf Grund des überlegenen Beschleunigungsvermögens der STERNENFAUST nur wenig Zeit, um noch zu reagieren – vorausgesetzt, es war tatsächlich ihr Ziel, die STERNENFAUST anzugreifen und zu vernichten. Warteten die Genetiker zu lange, war der Leichte Kreuzer für die Genetiker-Flottille uneinholbar ins All entschwunden.
    »Aye, Ma’am!«, bestätigte Santos.
    »Gefechtsbereitschaft bleibt aufrecht«, befahl Frost.
    Das Rumoren der warmlaufenden Impulstriebwerke ließ den Boden leicht vibrieren.
    »Jetzt kommt der Augenblick der Wahrheit«, murmelte Frost, während sie sich mit angespanntem, auf den Hauptschirm gerichtetem Blick in ihrem Kommandantensitz zurücklehnte.
    »Achtung! Wir werden angegriffen!«, meldete Stein. In einem Fenster des Hauptschirms erschien eine schematische Positionsdarstellung der Genetiker-Flottille. »Bandit 1 – die DARELIS STAR – hat das Feuer eröffnet. Bandit 3, 6, 7, und 9 feuern jetzt ebenfalls.«
    »Waffen! Feuer frei!«, befahl Frost.
    Sie wollen uns vernichten, weil sie das fürchten, was Tongs Außenteam auf Green vorfinden könnte! , dachte Frost. Aber wenigstens ist auf meinen Instinkt für Gefahr Verlass!
    Die STERNENFAUST
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