Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Titel: Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
handelt es sich?«, verlangte Sven Reichenthal zu wissen.
    »Um eine Spore der Spezies M 545, die auf der Oberfläche von Green wuchert, seit der Planet vor fünfzig Jahren sich selbst überlassen wurde. Sie wissen doch, ab und zu kommt es vor, dass einige von den Dingern Genet erreichen.«
    Um diese Sporen mit Hilfe der planetaren Raumüberwachung sicher abzufangen, waren sie einfach zu klein. Vor allem dann, wenn sie zerbrachen und nur wenige Bruchstücke in die Atmosphäre Genets eintauchten.
    Um zu verhindern, dass auch Genet eines Tages von dieser grünen Pest überwuchert wurde, bekämpfte man die Ausbreitung der Pflanze, wann immer sie sich irgendwo auf der Oberfläche breit zu machen begann.
    Einen anderen Schutz gab es nicht.
    Aber das war der Preis des Fortschritts. Versuch und Irrtum. Die Folgen der Irrtümer mussten nun einmal getragen werden. Dazu gehörte der Verlust einer ganzen, ehedem für Menschen bewohnbaren Welt ebenso wie die Tatsache, dass man sich bis in alle Ewigkeit in einem Abwehrkampf gegen die von Green herübertreibenden Sporen befinden würde.
    Ein Kampf, den die Sporen im Übrigen nach Expertenmeinung bereits gewonnen hatten.
    Der wichtigste Faktor dabei war die Zeit.
    Spezies M 545 hatte Millionen von Jahren, um ihre Eroberungsstrategie schließlich doch noch zum Erfolg zu bringen. Und wenn in dieser Zeit irgendwann einmal ein Ausbreitungsherd auf der Oberfläche Genets übersehen wurde und sich die Sporen in einer Felsspalte oder einem anderen unzugänglichen Gelände einnisteten, war ihre Ausbreitung vielleicht nicht mehr aufzuhalten.
    Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen in der Konferenz.
    Schließlich war es der Lordmanager persönlich, der die Schlussfolgerung zog. »Wir können also davon ausgehen, dass man an Bord der STERNENFAUST genau über das Bescheid weiß, was auf Green geschehen ist«, stellte Diaz fest und fuhr spöttisch fort: »Selbst mit den primitiven Mitteln der Militärmedizin, wie sie im Star Corps mit liebevoller Nostalgie gepflegt werden, kann man feststellen, dass diese Sporen menschliche DNA enthalten.«
    »Das bedeutet, die STERNENFAUST ist aus diesem Grund nach Green geflogen«, ergänzte Sven Reichenthal. »Angenommen, diese Dinge werden Gegenstand der Ratsdebatte, dann ist das der Super-Gau für unsere politischen Anliegen.«
    »Ich möchte an dieser Stelle nur darauf hinweisen, dass ich schon frühzeitig eine intensive militärische Bewachung von Green angemahnt habe!«, mischte sich Gun Vupado ein.
    »Die aus gutem Grund abgelehnt wurde!«, ergänzte George Al-Wazir. Der Haarbewuchs an seinem großen Schädel war sehr dünn, sodass man sehen konnte, wie Adern anschwollen, wenn er sprach. »Eine offizielle Quarantäne-Zone hätte nur Aufsehen erregt – zumal, wenn sie militärisch bewacht worden wäre. Also sollten wir uns nicht mit vergangenheitsbezogenen gegenseitigen Vorwürfen konfrontieren, sondern nach konstruktiven Lösungsmöglichkeiten für die Bewältigung dieser Krise suchen.«
    »Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, dass das Oberkommando des Star Corps bereits über die Erkenntnisse der STERNENFAUST-Crew informiert wurde?«, fragte Diaz.
    »Wir verfügen über die meisten Kommunikationscodes des Star Corps«, erklärte Gun R. Vupado. »Die letzte Verbindung über Bergstrom-Funk, die es zwischen der STERNENFAUST und der Erde gab, war eine private, verschlüsselte Transmission von Admiral Rudenko an Commander Frost.«
    »Konnte deren Inhalt entschlüsselt werden?«
    »Nein, nur Sender- und Empfängerdaten. Aber die Transmission fand statt, bevor das Beiboot die Spore an Bord nahm. Danach hat es keinen Funkkontakt mehr gegeben. Übrigens auch nicht zwischen dem auf Green gelandeten Außenteam und dem Mutterschiff.«
    »Ich finde, dass sich angesichts dieser Lage unsere Optionen verändern«, wandte sich Jurij R. Diaz an Sven Reichenthal. »Wir könnten verhindern, dass die STERNENFAUST mit irgendwelchen Horrormeldungen über Zwitter aus Pflanzen und Mensch in die Debatte des Hohen Rates eingreift.«
    »Sie sprechen von einem Angriff!«, stellte Admiral Nobusuke McGrath fest.
    »Natürlich! Wir haben ihnen ohnehin Gewalt angedroht, und wahrscheinlich gehen sie davon aus, dass wir diesmal wieder nicht Ernst machen … Aber dieser Irrtum könnte unsere Schiffe in die Lage versetzen, nahe genug an die STERNENFAUST heranzukommen, um sie mit Sicherheit ausschalten zu können.«
    »Sie könnte einen Notruf absenden«, gab McGrath zu bedenken.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher