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Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Titel: Sternenfaust - 005 - Der Wächter
Autoren: Christian Montillon
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gekommen sind.«
    »Was haben Sie erreicht?«, fragte Dana.
    »Wir haben das Logbuch des Captains. Allerdings sind die Speicherkerne, die wir aus der KALKUTTA geborgen haben, alle beschädigt. Die Ionen-Kanonen der J’ebeem sind Teufelsdinger. Natürlich haben auch die gespeicherten Daten was abbekommen.«
    »Außerdem hat es Zeit gekostet, die Sicherung zu umgehen«, vermutete Dana.
    »Die Logbucheintragungen sind völlig ungesichert«, widersprach Lieutenant Black. »Wer auch immer sie besprochen hat, er hat sie frei zugänglich hinterlassen. Offenbar wollte er, dass jeder sie lesen kann. Möglicherweise rechnete er mit Schwierigkeiten und wollte, dass jeder, der möglicherweise zur Rettung kommen würde, wenigstens seine Botschaft einsehen kann …«
     
    *
     
    Drei Tage zuvor. Der Angriff der J’ebeem
     
    Captain Seran vom Forschungsraumer KALKUTTA stieß einen leisen Fluch aus. Der nahezu zwei Meter große Mann bellte seine Befehle an die Mannschaft. Die J’ebeem waren plötzlich hier aufgetaucht, während seine Crew mit der Untersuchung des Planeten begonnen hatte.
    Alle Aufmerksamkeit war gebunden gewesen, als unvermittelt das tellerförmige Schiff der J’ebeem auftauchte. Ohne Warnung hatte es zu feuern begonnen. Eine ihrer Fusionsraketen war nahe bei der KALKUTTA explodiert und hatte durch die Druckwelle eine Sektion völlig zerstört. Es war reines Glück gewesen, dass dabei offenbar kein einziges Besatzungsmitglied ums Leben gekommen war.
    Zumindest soweit Seran es bislang beurteilen konnte. Seit diesem verhängnisvollen Moment vor etwa fünf Minuten war hektische Aktivität an Bord ausgebrochen. Ein Team versiegelte die zerstörte Sektion der KALKUTTA, und es war schwierig, das Schiff zu stabilisieren.
    Die KALKUTTA war ein Forschungsraumer. Gegen ein Kriegsschiff der J’ebeem hatte sie nicht die geringste Chance. Captain Seran hatte das angreifende Schiff anfunken lassen.
    »Wir befinden uns auf einer Forschungsmission«, wiederholte Tom Gerrison, der Kommunikationsoffizier, ständig. »Wir stehen nicht im Krieg mit Ihrer Rasse. Wir haben keinerlei feindliche Absichten.«
    Sie befanden sich nahe an dem Territorium, das die J’ebeem für sich beanspruchten, doch sie hatten die Grenze nicht überquert. Das Gerohli-System lag noch über zehn Lichtjahre außerhalb des von den J’ebeem beanspruchten Raumes. Hier war Niemandsland, für das sich die Solaren Welten interessierten. Die Außerirdischen hatten noch nie Anspruch auf diese Region des Alls erhoben.
    Seran starrte auf den Bildschirm, der ihm eine Wiedergabe des angreifenden Schiffes zeigte. Das Tellerschiff – es war nicht einmal besonders groß – rotierte wie ein Rad. Seran wusste, dass die J’ebeem nicht über Antigrav-Technik verfügten, weshalb die Rotation notwendig war, um eine künstliche Schwerkraft zu produzieren.
    »Immer noch keine Antwort?«, fragte Seran.
    »Erneuter Treffer durch die Ionen-Kanone«, rief Mirosz Szonan, der an Bord der KALKUTTA für die Ortung zuständig war, voller Panik dazwischen. »Verdammt, wir sind kein Kriegsschiff!«
    »Halten Sie sich mit Ihren Äußerungen zurück!«, befahl Captain Seran bitter, obwohl er seinen Untergebenen sehr gut verstehen konnte. »Franc, bringen Sie uns in die Atmosphäre von Gerohli-III! Vielleicht lassen Sie uns dann in Ruhe.«
    Eine weitere Fusionsbombe explodierte direkt vor der KALKUTTA. Das Schiff raste nur eine Sekunde später durch das Gebiet der Explosion, und die Druckwelle traf den Forschungsraumer mit voller Wucht. Ein Ächzen ging durch das ganze Schiff.
    »Wir werden vernichtet!«, schrie Mirosz Szonan. »Das Schiff bricht auseinander!«
    Captain Seran verlor die Nerven. Er fuhr herum und rammte dem Orter die Faust gegen das Kinn. Szonan sackte ohnmächtig zusammen.
    »Es gibt einen weiteren Hüllenbruch!«, drang die Meldung an Serans Ohren, der im Inneren nicht anders konnte, als Szonan Recht zu geben. Das war das Ende …
    Plötzlich warf sich Franc Tiziano, der Pilot, mit einem Fluch aus seinem Sessel in Deckung. Eine Funkenkaskade schlug ihm aus seiner Konsole entgegen.
    Der letzte Ionen-Treffer hat die Steuerung lahmgelegt , erkannte Seran.
    Im nächsten Augenblick trat die KALKUTTA in die Atmosphäre des Planeten ein, ohne die Fluggeschwindigkeit in ausreichendem Maß abgebremst zu habe. Der plötzliche Widerstand ließ das Schiff in seiner Grundstruktur erzittern.
    Seran hoffte nur, dass sie nicht zerrissen wurden. Beten wäre vielleicht eine gute Idee.
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