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Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden
Autoren: Luc Bahl
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großen Augen deuteten ein leicht spöttisches Lächeln an. »Wie kommst du darauf, dass es kein bewaffneter Aufstand war. Die Geheimpolizei …«
    »Ich weiß«, sagte D’koh, »sie waren auch in meiner Werkstatt.«
    »Bei der geflügelten Himmelsreiterin!«, rief Qua’la ehrlich entsetzt. »Haben sie dir etwas angetan?«
    »Nein, sie wollten nur wissen, ob ich etwas mitbekommen habe. Im Grunde hat mich das Auftauchen von Gla’Thal gerettet.«
    »Gla’Thal war auch in deiner Werkstatt?«
    D’koh bejahte.
    Dann erzählte er ihr alles, was er gesehen hatte und was ihn seitdem nicht mehr zur Ruhe kommen ließ. Dass die GP die Demonstranten mit Schockwellen außer Gefecht gesetzt hatten. Er erzählte ihr von den Verletzten und dass die Waffen, die in den Sendungen erwähnt und gezeigt wurden, den Demonstranten von der GP untergeschoben worden waren.
    »Das ist unglaublich«, sagte Qua’la und konnte ihre Erschütterung nicht verbergen. »Nein, ich kann nicht glauben, dass Polizisten ihrer Majestät so etwas tun. Ich verstehe auch nicht, warum!«
    »Unsere Gesellschaft ist im Umbruch und selbst so eine Niedertracht ist nur ein Anzeichen dafür, dass sich die Dinge schneller ändern, als manchen lieb ist«, erwiderte D’koh.
    Das, was ihn selbst am meisten an der Angelegenheit beunruhigte, wagte er ihr gegenüber nicht auszusprechen – nämlich, dass er genauso ratlos war wie sie.
    Er verstand weder, dass dieses abgekartete Spiel überhaupt möglich gewesen, noch warum es auf Kosten der Demonstranten inszeniert worden war.
    Schweigend gingen sie nebeneinander durch die leeren Straßen und näherten sich wie zufällig dem Platz, wo alles begonnen hatte; dem Platz, an dem das Haus stand, in dem sich seine kleine Werkstatt befand und in dem er wohnte. D’koh spürte, dass irgendein unsichtbarer Keil zwischen ihnen war, der ihn ebenso ratlos machte wie die Ereignisse, die er nicht verstand. Er überlegte, ob er Qua’la, die er noch nie in seine Unterkunft eingeladen hatte, mit nach oben bitten sollte, als plötzlich zwei Gestalten vor ihnen auftauchten.
    »Kukk’tar, was soll das?«, rief Qua’la aus. »Du hast mich erschreckt! Was machst du hier?«
    »Das wollte ich eigentlich dich fragen, Schwesterherz«, erwiderte eine der beiden Gestalten.
    D’koh war wegen des überraschenden Auftauchens ebenso erschrocken wie Qua’la.
    Die Tatsache, dass es sich bei einem der beiden um ihren Bruder zu handeln schien, konnte ihn nicht wirklich beruhigen. Erst recht nicht, als er hinter sich ein leises Geräusch hörte und sich umblickend feststellen musste, dass sich in ihrem Rücken zwei weitere Fremde postiert hatten. Alle trugen die typischen Farben konservativer adeliger Familien unter ihren Augen und jeder von ihnen war mit dem klassischen Arsenal archaischer Waffen ausgerüstet. Beidseitig trugen sie zwei leichte, unterschiedlich lange Degen für den Nahkampf mit den Feinarmen und einen langen, panzerbrechenden Bihänder für die Kampfarme, der griffbereit auf den Rücken geschnallt wurde.
    So durften sich nur Mitglieder des beratenden Adels in der Öffentlichkeit sehen lassen. Tatsächlich lief aber auch aus dieser privilegierten Gruppe heute kaum noch jemand so herum. Qua’las Bruder und seine Begleiter mussten zu den extremen Traditionalisten gehören, über die seit einiger Zeit immer wieder geredet wurde.
    Selten Positives …
    Ihr Motto war die unbedingte Rückkehr zu alten, viele würden sagen längst veralteten Normen. Sie predigten unter anderem die überlieferten Werte einer starren Hierarchie.
    D’koh wusste augenblicklich, diese Begegnung konnte nichts Gutes bedeuten.
    »Weiß meine kleine Schwester denn nicht, dass diese Gegend sehr gefährlich ist. Gerade nachts.«
    Qua’la musterte ihren Bruder abschätzig. Er und seine Kameraden mussten ihr heimlich gefolgt sein, seit sie ihren Arbeitsplatz in der Botschaft der Solaren Welten verlassen hatte. Anders konnte sie sich dieses überraschende Zusammentreffen hier an diesem Ort nicht erklären.
    »Weißt du denn nicht, was heute hier an diesem Ort passiert ist?«, die Ironie in Kukk’tars Stimme war unüberhörbar.
    Bisher hatte keiner der vier irgendwelche Anstalten gemacht, die Anwesenheit D’kohs überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Ihre Blicke glitten durch ihn hindurch, als sei er nicht vorhanden. Doch das sollte sich ändern.
    »Das Pack, das in diesem Stadtteil vegetiert, ist bekannt dafür, junge attraktive Frauen von Adel zu belästigen. Ich
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