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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)
Autoren: Liz Fenwick
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lachte. »Ich habe mich sehr bemüht, meinen Gefühlen für sie nicht nachzugeben. Sie war so jung. Aber glaube mir, es war gegenseitig.«
    »Danke.«
    Er drückte ihre Hand. »Wir haben viel nachzuholen, und darauf freue ich mich schon.«
    »Hannah ist vor Sorge außer sich.« Tamsin lenkte den Wagen in den Ort. »Warum wolltest du sie nicht sehen?«
    »Tut mir leid, aber ich musste zuerst einige Dinge für mich sortieren. Ich werde Hannah schon noch klarmachen, dass sie keinerlei Schuld trifft und ich sie liebe.«
    Beim Anblick von Trevenen in der Aprilsonne begann Maddies Herz schneller zu schlagen. Die Kirschbäume standen in voller Blüte; Maddie wusste, dass sie es schaffen würde.
    Während ihres Krankenhausaufenthalts hatte sie sich mit den Ereignissen der letzten Zeit auseinandergesetzt. Das machte es nicht leichter, den Verlust zu ertragen, aber immerhin akzeptierte sie nun, dass es das Schicksal so gewollt hatte. Ein Psychologe hatte viel Zeit darauf verwendet, ihr zu erklären, dass der Fötus keinesfalls überlebt hätte und der Sturz nicht Ursache der Fehlgeburt gewesen war. Außerdem hatte er ihr versichert, dass sie wieder schwanger werden konnte. Sie nahm an, dass das nicht mehr mit Mark geschehen würde, weil sie sich seinen Schmerz und seine Wut vorstellen konnte, als er erfahren hatte, dass er der Vater des Kindes war, das sie gerade verloren hatte.
    Tamsin legte eine Hand auf ihren Arm. »Geh zu Hannah. Sie braucht dich.«
    »Danke.«
    »Vielleicht solltest du ihr erklären, warum Leute das Haus vermessen.«
    »Scheiße.« Maddie hatte den unterschriebenen Kaufvertrag zum Briefkasten gebracht, nachdem Tamsin gegangen war, weil sie geglaubt hatte, dass ein Spaziergang ihre Krämpfe lindern würde. »Ja, wahrscheinlich muss ich ihr einiges erklären.«
    »Ich sollte dich begleiten«, meinte Tamsin.
    »Nein, Hannah und ich müssen das allein hinkriegen. Aber bitte ruf später an, um dich zu vergewissern, dass keine Leichen rumliegen.«
    »Wird gemacht. Oder noch besser: Ich komme mit einem Schmortopf vorbei, damit ihr euch übers Kochen keine Gedanken machen müsst.«
    »Danke.« Maddie holte tief Luft und ging zum Haus. Die abblätternde Farbe an der Tür fiel ihr auf. Warum hatte sie die noch nicht gestrichen? Maddie drückte sie auf.
    »Hannah, ich bin wieder da«, rief sie ins Haus hinein.
    Hannah kam aus der Küche gerannt. »Maddie, es tut mir so leid! Ich weiß, dass du mir das nie verzeihen kannst.« Hannahs Gesicht war tränennass.
    Maddie breitete die Arme aus. »Da gibt es nichts zu verzeihen.«
    »Tamsin behauptet, das Medikament wäre schuld gewesen, aber ich bin sicher, dass der Sturz alles ausgelöst hat.«
    »Die Ärzte sind anderer Meinung. Bitte mach dir darüber keine Gedanken mehr.«
    »Ich hab dir das mit Dad nicht geglaubt. Entschuldige.« Hannah warf sich in Maddies Arme.
    »Hannah, wir müssen alle lernen. Dein Vater hat an uns beide gedacht, an die Belastung, der ich ausgesetzt gewesen wäre. Das Wichtigste ist, dass jetzt alles vorbei ist.« Maddie strich Hannah über die Haare, die denen ihres Vaters so ähnelten.
    »Ich hab Angst gehabt, dich auch noch zu verlieren. Es war schrecklich«, gestand Hannah unter Tränen.
    Maddie zuckte zusammen, als Hannah sie fest drückte.
    »Scheiße, sorry. Das hab ich ganz vergessen.« Hannah lockerte ihre Umarmung. »Ich hab einen Kuchen gebacken. Möchtest du ein Stück?«
    »Du hast einen Kuchen gebacken?«, wiederholte Maddie erstaunt.
    »Ja. Nach einem Rezept von Abi.«
    »Abi kocht und bäckt?« Maddie stützte sich am Tisch ab.
    »Ja. Ich musste mit jemandem reden. OT war nicht in der Verfassung. Hoffentlich bist du mir nicht böse, dass ich sie angerufen habe.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Maddie, warum willst du Trevenen verkaufen? Ich dachte, du magst das Haus.«
    »Tue ich auch. Und ich verkaufe es nicht. Gib mir das Telefon. Ich muss ein paar Anrufe erledigen.«
    Diesmal war es die Sonne, die Maddie weckte, nicht das Weinen eines Kindes. Als Maddie sich umdrehte, zuckte sie vor Schmerz zusammen. Er ließ ihr genauso wenig Ruhe wie ihr schlechtes Gewissen Mark gegenüber, mit dem sie noch nicht gesprochen hatte.
    In der Küche war der Tisch gedeckt, darauf ein Zettel von Hannah: Sie hoffe, dass Maddie gut geschlafen habe; sie würden sich nach der Schule sehen. Maddie wischte sich die Tränen der Rührung weg. Wie lange würde Hannah wohl so rücksichtsvoll bleiben?
    Die Post lag neben dem Zettel: ein Brief vom Makler und
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