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Sterne ohne Namen

Sterne ohne Namen

Titel: Sterne ohne Namen
Autoren: Andre Norton
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unbewaffnet, sie nicht. Sie haben es auch nicht auf uns abgesehen, sondern auf das, was wir mitführen.«
    Er seufzte wieder. »Dachte ich mir. Ihr seid alle Idioten, und ich muß auf eure Streiche eingehen.«
    Vielleicht war er noch nicht völlig überzeugt, als wir die Kontrollkabine betraten und er einen Blick auf die Bandablesungen warf.
    »Ausgelöscht!« Er wirbelte herum und fauchte mich geradezu an.
    »Ja, wir können nicht zurück.« Ich erwartete seinen Angriff, doch dann sah ich, wie sich sein Blick veränderte. Und ich wußte, daß er seine Abrechnung auf später verschieben würde. Sein Hauptinteresse war jetzt das Schiff und unser Entkommen von dem unsichtbaren Genossen.
    So wie Eet und Zilwrich mir nicht erklärt hatten, was sie mit der Schale taten, so behielt Ryzk für sich, weshalb er verschiedene Schaltungen veränderte. Aber er duldete mich als ungeschickten Handlanger, der ihm dieses oder jenes reichen durfte, wenn er schwierige Verstellungen anbrachte.
    »Das müssen wir wieder abändern, bevor wir zurückkehren«, sagte er. »Es ist ein provisorischer Aufbau, und ich kann nicht beschwören, daß er durchhält. Wir brauchen sehr schwere Netze …«
    Die beiden stoßfesten Sitze im Kontrollraum wurden mit Gurtzeug von den Kojen verstärkt. Dann stiegen wir hinunter in Zuwachs Kabine, um das Krankenlager des Zakathers so gut wie möglich zu sichern. Ich nahm an, daß Eet wie immer den gleichen Platz wie ich benutzen würde.
    Ich klopfte leicht an die Tür.
    »Herein!« rief Zilwrich.
    Er lag da, schlaff und erschöpft. Ich konnte nirgends die Schale sehen. Auch Eet hatte sich hingelegt, doch er hob nun den Kopf und musterte uns aufmerksam.
    Ich erklärte, was wir vorhatten.
    »Es ist tatsächlich möglich?«
    Wieder zuckte Ryzk mit den Schultern. »Ich kann es nicht beschwören, wenn er das meint. Bis jetzt ist alles eine Theorie. Aber wir haben keine andere Wahl, als sie auszuprobieren.«
    Der Zakather nickte. Ich wartete auf Eets Kommentar. Aber mein kleiner Gefährte schwieg. Und das machte mich unsicher. Ich wollte ihn nicht drängen, schon weil ich befürchtete, daß er meine eigenen Zweifel verstärken könnte.
    Zilwrich hatte konkrete Vorschläge, wie wir sein Lager verstärken konnten, um es ihm so bequem wie möglich zu machen. Und wir befolgten seine Anweisungen mit großer Sorgfalt. Als wir die letzten Verspannungen angebracht hatten, erhob sich Ryzk. Er gähnte und streckte sich.
    »Ich übernehme die Kabinenwache«, sagte er, als duldete er keinen Widerspruch. Mir entging nicht, daß Zilwrich mich einen Moment lang scharf ansah. Offenbar erwartete er einen Widerspruch. Aber keiner von uns hatte Ryzks Erfahrung und Ausbildung. Und jetzt, da das Kursband gelöscht war, konnte er wenig Schaden anrichten.
    Gewiß hatte er nicht die Absicht, sich dem Feind von Waystar zu ergeben. Er konnte sich ausrechnen, daß die Leute erst schießen und dann fragen würden. Als er gegangen war, wandte ich mich Eet zu. »Ich habe das Kursband gelöscht. Er kann nicht zurück.«
    »Eine elementare Vorsichtsmaßnahme«, sagte Eet. »Wenn er uns beim Übergang in den normalen Raum nicht alle umbringt und wenn seine Theorie klappt, dann haben wir vielleicht eine Chance.«
    »Du scheinst ziemlich skeptisch zu sein.«
    »Maschinen sind Maschinen. Man kann nicht zuviel von ihnen verlangen. Aber wir haben keine andere Wahl. Und wir werden uns um wichtigere Dinge kümmern müssen, wenn wir am Ziel sind.«
    »Beispielsweise?« Ich wollte mich jetzt nicht mit vagen Hinweisen abspeisen lassen. Eine Vorwarnung ist immer besser als Ungewißheit.
    »Wir haben es mit Psychometrie versucht«, warf der Zakather ein. »Ich habe zwar kein großes Talent auf diesem Gebiet, aber mit Eets Hilfe …«
    Der Ausdruck besagte für mich überhaupt nichts, und er erkannte meine Unwissenheit wohl, denn er erklärte ihn mir. Ich war froh, daß er es nicht so herablassend wie Eet tat.
    »Man konzentriert sich auf einen Gegenstand, um Informationen über den Vorbesitzer zu erhalten. Es heißt, daß jeder Gegenstand lebhafte Bilder für den enthält, der sie lesen kann.«
    »Und die Schale?«
    »Leider war sie der Gefühlsmittelpunkt für verschiedene Personen, sogar für verschiedene Rassen. Und einige der Besitzer müssen weit von unseren heutigen Normen entfernt sein. Die Gefühlsrückstände, die wir auffingen, waren zum Teil sehr heftig. Einige Impressionen sind auch überlagert. Es ist, als versuchte man den Grundton eines vielfach
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