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Sterne ohne Namen

Sterne ohne Namen

Titel: Sterne ohne Namen
Autoren: Andre Norton
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sehen.« Aber seine Frage klang in mir nach. Wohin flogen wir? Zu einem Planeten, der vielleicht nicht mehr existierte. Und wenn er existierte – was würden wir dort vorfinden?
    Ich verließ die Kontrollkabine und fand Zilwrich auf seinem Krankenlager. Er hielt mit beiden Händen die Schale fest. Seine Augen waren geschlossen, und er atmete schnell und flach. Eet, der wieder einmal schneller als ich gewesen war, ahmte die Haltung des Zakathers nach, schloß die Augen und legte die Pfoten ebenfalls an den Rand der Schale. Und von den beiden ging eine Espermacht aus, die sogar ich spürte.
    Was die beiden taten, wußte ich nicht. Aber ich fühlte, daß ich sie nur störte. So zog ich mich zurück und schloß die Tür hinter mir. Und ich war niedergeschlagen. Wieder einmal mußte ich mich auf die anderen verlassen. Wenn man Ryzk nur vertrauen könnte!
    Vielleicht war es möglich, solange seine eigene Haut in Gefahr war …
    Die Koordinaten, die uns hergebracht hatten – wenn ich sie nun löschte? Ich kletterte in die Kontrollkabine und sah mir das Band an. Ja, wenn ich die Koordinaten löschte, hatte Ryzk keine Möglichkeit, in den Kurs einzugreifen. Eet und der Zakather kannten die Zahlen. Und der Pilot war im unbekannten Raum keine Gefahr. Außerdem brauchten wir seine Erfahrung, wenn wir wieder im normalen Raum auftauchten und uns gegen das feindliche Schiff zur Wehr setzen mußten.
    Ich löschte das Band, bevor ich wieder unschlüssig werden konnte. Dann ging ich hinunter und öffnete die Kabine des Piloten. Er lag auf der Koje und drehte sich herum, als ich in der Tür stand. Ich hatte keine Waffe mitgebracht. Schließlich war ich in der Kunst der waffenlosen Verteidigung ausgebildet.
    »Was machen wir?« Er war jetzt ruhiger.
    »Wir wollen eine Stelle erreichen, die auf einer Vorläuferkarte angegeben ist.«
    »Und wer hat den Fangstrahl ausgesandt?«
    »Jemand von Waystar wahrscheinlich – mehr wissen wir auch nicht.«
    »Sie sind uns gefolgt!« Er war ehrlich erstaunt.
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir sind zum Waystar-System zurückgekehrt. Es war der einzig erkennbare Anhaltspunkt für die Karte.«
    Er wandte den Kopf ab und sah zur Decke. »Und was geschieht nun, wenn wir aus dem Hyperraum auftauchen?«
    »Wenn wir Glück haben, erreichen wir ein System, das nicht auf den Karten eingetragen ist. Aber – können wir den Verfolger abschütteln, wenn wir den Übergang machen?«
    Er antwortete nicht gleich. Zwischen seinen Brauen stand eine steile Falte. Und dann stellte er eine Gegenfrage:
    »Was suchen Sie eigentlich, Jern?«
    »Vielleicht eine ganze Welt mit Funden aus der Vorläuferzeit. Was ist das wert?«
    »Weshalb fragen Sie? Jeder weiß, daß diese Dinge nicht mit Credits bezahlt werden können. Steckt Zilwrich dahinter? Oder ist es Ihr eigenes Spiel?«
    »Beides. Zilwrich und Eet haben die Koordinaten ausgeklügelt.«
    Er schnitt eine Grimasse. »Da könnte es auch passieren, daß wir mitten in einer Sonne landen.«
    »Und wenn wir es nicht tun? Können wir den Feind abschütteln?« Ich brachte ihn wieder zurück zum Thema.
    Er setzte sich auf. In der Kabine hing noch der ekelerregende, süßliche Geruch des Rauschmittels. Aber Ryzk war nüchtern. Jetzt stützte er die Ellbogen auf die Knie und vergrub den Kopf in den Händen. Er seufzte.
    »Also schön. Im Hyperraum können wir den Kurs nicht verändern. Also können wir sie auch nicht abschütteln. Eines läßt sich vielleicht erreichen. Wir können den Übergang mit hoher Geschwindigkeit durchführen. Das bedeutet, daß wir das Bewußtsein verlieren und uns vielleicht ein paar Knochen brechen. Aber es ist wirklich die einzige Möglichkeit, die Burschen abzuschütteln. Wir müssen Spezial-hängematten herrichten, sonst überleben wir das Manöver nicht.«
    »Und was geschieht danach?«
    »Der Kurs ist nur für unser Schiff festgesetzt. Wenn der Strahl zusammenbricht, tauchen nur wir aus dem Hyperraum auf. Für die anderen ist es ein Risiko, wenn sie uns folgen. Sie könnten im gleichen System landen, aber auch an einer ganz anderen Stelle. Wie soll ich das wissen? Das Ganze ist ohnehin kaum möglich. Unsere Chancen stehen eins zu zehntausend.« Ich konnte seiner Miene ablesen, daß das eine optimistische Schätzung war.
    »Sie werden mir helfen?«
    »Sieht so aus, als hätte ich keine andere Wahl. Ja, ich kann alles einrichten, wenn die Zeit noch ausreicht. Wie steht die Sache, wenn wir die Fremden nicht abschütteln können?«
    »Wir sind
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