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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen
Autoren: James P. Hogan
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Aufenthalts der Ganymeder auf der Erde direkt an den Ereignissen beteiligt gewesen. Seit ihrer Abreise hatte Hunts Hauptaufgabe bei Navkomm in der Leitung einer Gruppe bestanden, die die Forschungsarbeiten, die an verschiedenen Stellen an den der Erde von den Fremden geschenkten wissenschaftlichen Informationen geleistet wurden, koordinieren sollte. Obwohl nicht alle Ergebnisse und Spekulationen veröffentlicht worden waren, war das Arbeitsklima in Navkomm im allgemeinen recht freizügig. Deshalb hatte man dort von Sicherheitsmaßnahmen, die so extrem waren, wie Lyn das geschildert hatte, praktisch noch nie etwas gehört. Da war tatsächlich irgend etwas Merkwürdiges im Gang.
    Er lehnte sich an die Lehne des Stuhls, um sich eine Zigarette anzuzünden, und beobachtete dabei Lyn, wie sie noch zwei Tassen Kaffee eingoß. Ihre grau-grünen Augen verloren nie ganz ihr schelmisches Blitzen, und immer um-spielte die leise Andeutung eines Schmollens ihren Mund.
    All das fand er sowohl amüsant als auch erregend – die Amerikaner hätten es wahrscheinlich ›cute‹ genannt. Er dachte an die drei Monate zurück, die seit dem Abflug der Shapieron vergangen waren, und versuchte dahinterzukommen, was geschehen war, um eine Person, die vorher nur eine clevere, gutaussehende Frau im Büro gewesen war, in eine regelmäßige Gesellschaft beim Frühstück in dem einen oder anderen Apartment zu verwandeln. Es schien aber für diese Verwandlung keinen bestimmten Ort oder Zeitpunkt zu geben; es war einfach irgendwo und irgendwann so gekommen. Er konnte sich darüber nicht beschweren.
    Sie sah auf, als sie die Kanne abstellte, und bemerkte, daß er sie ansah. »Siehst du, es ist doch ganz nett, wenn ich bei dir bin. Wären die Morgen nicht viel langweiliger, wenn du nur den Schirm anschauen könntest?« Sie fing schon wieder damit an... im Spaß, aber nur, wenn er es nicht ernst nehmen wollte. Es ist viel vernünftiger, nur eine Miete zu bezahlen statt zwei, eine Haushaltsrechnung ist billiger als zwei und so weiter und so weiter und so weiter.
    »Ich zahle die Rechnungen«, sagte Hunt. Er breitete flehentlich seine Hände aus. »Du hast es ja selbst gesagt –
    Engländer sind Gewohnheitstiere. Auf jeden Fall halte ich meinen Standard.«
    »Das klingt, als wärst du Angehöriger einer gefährdeten Art«, sagte sie ihm.
    »Das bin ich auch – die Art heißt Chauvinisten. Irgend jemand muß ja wohl die letzte Bastion verteidigen.«
    »Und du brauchst mich nicht?«
    »Natürlich nicht. Großer Gott, was für eine Vorstellung!« Er sah mit scheinbar finsterem Gesicht über die Bar, während Lyn ihm mit einem spitzbübischen Lächeln antwortete. Vielleicht konnte die Welt noch achtundvierzig Stunden warten, bis sie hinter das Geheimnis von Pluto kam. »Hast du für heute abend schon etwas vor – irgendwas Besonderes?« fragte er.
    »Ich bin drüben in Hanwell zum Abendessen eingeladen
    – bei diesem Marktforschungsfritzen, von dem ich dir erzählt habe, und bei seiner Frau. Sie haben eine Menge Leute eingeladen, und es hat sich angehört, als könnte es Spaß machen. Sie haben mir zwar gesagt, ich könnte einen Freund mitbringen, aber ich habe gedacht, das würde dich nicht allzusehr interessieren.«
    Hunt zog die Nase hoch und runzelte die Stirn. »Sind das nicht die Leute, die auf übersinnliche Wahrnehmung und das Geheimnis der Pyramiden abfahren?«

    »Richtig. Sie sind alle ganz aufgeregt, weil sich heute abend ein Supermedium angesagt hat. Er hat das mit Minerva und den Ganymedern alles vorausgesagt, und zwar schon vor Jahren. Das muß stimmen – es hat schließlich in Amazing Supernature gestanden.«
    Hunt wußte zwar, daß sie ihn bloß etwas ärgern wollte, konnte aber seinen Unwillen trotzdem nicht unterdrücken.
    »Ach, du großer Gott... und in diesem Land soll es angeblich ein Erziehungssystem geben! Geht den Leuten eigentlich jegliche Kritikfähigkeit ab?« Er trank den letzten Schluck Kaffee aus seiner Tasse und knallte sie auf die Bar. »Wenn er das schon vor Jahren vorausgesagt hat, warum hat dann vor Jahren noch niemand etwas davon gehört?
    Warum hören wir solche Dinge immer erst dann, nachdem die Naturwissenschaft diesen Leuten gesagt hat, was sie hätten voraussagen sollen? Frag ihn, was die Shapieron finden wird, wenn sie den Stern der Riesen erreicht, und laß dir es von ihm aufschreiben. Ich wette, das wird nie im Amazing Supernature -Magazin veröffentlicht.«
    »Damit würde die Sache zu ernst genommen«,
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