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Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Niemand wusste so recht, aus welchem Grund die Mannschaft einige Exemplare dieser psychopathischen Reptilien mitnahm, aber so war es nun mal.
    Obwohl ein Xypaca kaum zwanzig Zentimeter groß wurde, war er jederzeit bereit, sich mit Zähnen und Klauen auf alles zu stürzen, was seine eigene Körpergröße nicht um mehr als ein hundertfaches übertraf. Einer von Stens Lehrern, der noch von der Erstwelt stammte, sagte, sie sähen wie kleine Tyrannosaurier aus, was immer das sein mochte.
    Die Xypacas reagierten auf alles mit der gleichen Aggressivität, doch auf ihre Artgenossen waren sie besonders scharf. Mit Ausnahme der kurzen Zeitspanne für die Fortpflanzung gab es für einen Xypaca nichts Schöneres, als einen anderen Xypaca zu zerreißen. Das wiederum machte sie zu idealen Kampftieren.
    Amos war gerade von der Company für den Verbesserungsvorschlag belohnt worden, dass seine Fabrik bis zur jeweils nächsten Wartung gut tausend Stunden länger laufen könnte, wenn die Abluft nicht ausgerechnet über den Ansaugrohren der Kühlung für die Computer ausgestoßen würde. Mit großem Brimborium wurde Amos ein ganzes Jahr von seinem Arbeitsvertrag erlassen.
    Doch Amos, der noch nie gerne kleine Brötchen gebacken hatte, nahm statt dessen die Credits für dieses ganze Jahr und kaufte sich dafür einen Xypaca.
    Sten hasste das Reptil vom ersten Augenblick an, als es blitzschnell nach ihm geschnappt und ihm beinahe den kleinen Finger abgebissen hätte.
    Amos erklärte ihm die Sache: »Mir gefällt das Vieh auch nicht besonders. Ich mag nicht, wie es aussieht, ich mag nicht, wie es riecht, und ich mag nicht, wie es frisst. Aber es ist unsere Fahrkarte weg von Vulcan.«
    Seine Worte klangen überzeugend. Amos hatte vor, seinen Xypaca nur in den unbedeutenden Vorrunden kämpfen zu lassen, mit wenig Einsatz. »Wir machen nur kleine Gewinne – hier einen Monat vom Vertrag weg, dort eine Woche. Aber früher oder später wird er uns hier herausbringen.«
    Sogar Stens Mutter war überzeugt davon, dass Amos’ neueste Idee etwas für sich hatte.
    Und Sten, damals beinahe fünfzehn, wollte nichts sehnlicher, als Vulcan zu verlassen. Aus diesem Grund fütterte er den Xypaca gewissenhaft, gewöhnte sich an seinen beißenden Geruch und versuchte, nicht zu laut zu schreien, wenn er die Hand nach der Fütterung nicht rechtzeitig aus dem Käfig zog.
    Eine Zeitlang sah es ganz so aus, als würde Amos’ großer Plan funktionieren – bis eines Abends der Berater bei den Kämpfen erschien, die in einem unbenutzten Korridor ein paar Blocks entfernt abgehalten wurden.
    Sten ging hinter Amos her und trug den Käfig mit dem Xypaca in die Arena.
    Der Berater erblickte sie von der anderen Seite des Rings aus und kam gleich zu ihnen herüber.
    »Hallo Amos«, sagte er kumpelhaft. »Wusste gar nicht, dass du auch ein Xy-Mann bist.« Amos nickte bedächtig.
    Der Berater betrachtete das rauchende Scheusal unter Stens Arm. »Da hast du ja ein schönes Tierchen, Amos. Was hältst du davon, es im ersten Kampf gegen meins antreten zu lassen?« Stens Blick fiel auf den bulligen, ungewöhnlich großen Xypaca, der neben einem der Handlanger des Beraters auf der anderen Seite des Rings stand.
    »Papa«, sagte er. »Das geht doch nicht. Er wird …«
    Der Berater warf Sten einen finsteren Blick zu.
    »Lässt du jetzt schon deinen Jungen bestimmen, Amos?«
    Amos schüttelte den Kopf.
    »Na schön. Dann zeigen wir ihnen, dass wir die besten Sportsmänner überhaupt sind. Wir zeigen den anderen Korridoren, dass uns ihre Eidechsen so sehr langweilen, dass wir lieber unsere eigenen kämpfen lassen!«
    Er wartete. Amos holte einige Male tief Luft. »Ich vermute, dass Sie Ihre Entscheidung hinsichtlich der Versetzung in die Drahtfabrik noch nicht gefällt haben, Sir?« fragte er schließlich.
    »Genau«, antwortete der Berater grinsend.
    Sogar Sten wusste, dass die Arbeit an den unendlich langen weißglühenden Stahlspiralen der lebensgefährlichste Job in Amos’ Fabrik war.
    »Wir – ich und mein Junge – sind stolz darauf, gegen Sie anzutreten, Sir.«
    »Na wunderbar«, erwiderte der Berater. »Dann wollen wir ihnen eine schöne Vorstellung liefern.«
    Er eilte um die behelfsmäßige Arena herum.
    »Paps«, stammelte Sten, »sein Xy ist doppelt so groß wie unserer. Wir haben keine Chance.«
    Amos nickte. »Sieht ganz so aus. Aber du erinnerst dich doch bestimmt noch an das, was ich dir vor einiger Zeit erzählt habe; dass man die Dinge nicht so angehen darf,
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