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Stern der Liebe ueber Kenia

Stern der Liebe ueber Kenia

Titel: Stern der Liebe ueber Kenia
Autoren: Karen van der Zee
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hatte, hoffnungslos verliebt. Ihr glückliches Gesicht, der liebende Ausdruck in ihren Augen. So jung, so naiv, so blind war sie gewesen.
    Während der Studienzeit in den Staaten war Nick ihm ein echter Freund gewesen, das konnte Rand nicht leugnen. Aber Nick war auch ein unverbesserlicher Schürzenjäger, der weibliche Herzen reihenweise brach. Rand seufzte und rieb sich die Stirn.
    Er hatte Melanie gewarnt, doch sie hatte nicht auf ihn gehört und Nick geheiratet. Und jetzt war Nick hier in Kenia, mit dieser jungen Frau, seiner Nichte.

    In ihrem Hotelzimmer, das neben Nicks lag, ließ Shanna sich auf das große, bequeme Bett sinken. Der stilvoll eingerichtete Raum gefiel ihr: Rattanmöbel mit tropisch gemusterten Polstern in leuchtenden Farben, an den Wänden interessante Batikkunst.
    Seufzend streckte Shanna sich auf dem Bett aus. Bei diesem Rand Cald well hätte sie fast die Beherrschung verloren. Aber nur fast.
    Nach der Rückkehr an den Tisch war sie mit Nick in ihr Hotel aufgebrochen, während Rand Caldwell zum Haus der Freunde gefahren war, bei denen er wohnte.
    Seine herablassende, fast beleidigende Art war unerträglich, und Shanna mochte ihn nicht.
    Sie gähnte und fühlte sich erschöpft. Ein Blick auf den Wecker sagte ihr, dass ihr noch zwei Stunden bis zur Party blieben. Genug Zeit für ein Nickerchen.
    Und morgen begann das große Abenteuer.
    Plötzlich fiel ihr etwas ein. Seufzend stand sie vom Bett auf, öffnete die oberste Kommodenschublade und nahm einen dicken Polsterumschlag heraus. Für das Zimmerschließfach war er zu groß, und sie hatte ihn in den Hoteltresor legen wollen, doch am Abend war sie dazu einfach zu müde gewesen. Und morgens hatte sie in der Vorfreude auf die Stadtbesichtigung nicht mehr an den Umschlag gedacht.
    Kurz entschlossen schlüpfte Shanna wieder in ihre Schuhe, griff nach Umschlag und Zimmerchipkarte und verließ den Raum. Lächelnd drückte sie den Umschlag im Fahrstuhl an sich. Nur kein Risiko eingehen. Die Originale befanden sich im Schließfach ihrer Bank in Boston. Auf die Reise hatte sie lediglich Photoabzüge und eine Diskettenkopie mitgenommen, die sie in ihrem Laptop benutzen konnte.
    Ach Dad, dachte sie. Ich schaff's! Du würdest stolz auf mich sein. Tränen traten ihr in die Augen, und sie riss sich zusammen. Sie würde tun, was sie sich seit langem vorgenommen hatte - hier in Kenia. Ein seltsames Gefühl von Trauer und Freude erfüllte sie plötzlich.
    Nick würde wenig begeistert sein, wenn sie ihm erklärte, dass sie die Absicht habe, allein hier zu bleiben. Er versuchte sie zu beschützen, doch sie war jetzt siebenundzwanzig und wusste, was sie wollte. Er und Melanie brauchten sich nicht mehr um sie zu sorgen. Sie würde ihren Weg gehen.
    Die Fahrstuhltür glitt auf, und Shanna betrat die weitläufige Hotelhalle mit ihren Topfpflanzen, Kristalllüstern und exotischen Kunstwerken. Alles sehr luxuriös, sehr einladend. Shannas Stim mung hob sich, und sie fühlte erwartungsvolle Erregung in sich aufsteigen. Morgen würde sie aufs Land hinausfahren und die üppige grüne Hügellandschaft mit ihren Tee-und Kaffeeplantagen, dem flachen Buschland, den langhälsigen Giraffen und behänden Gazellen neu entdecken.
    Nachdem Shanna den Umschlag in den Hoteltresor gelegt hatte, kehrte sie ins Zimmer zurück, kleidete sich aus und duschte kurz. In einen vom Hotel zur Verfügung gestellten Bademantel gehüllt, ließ sie sich aufs Bett fallen und schlief sofort ein.
    Doch Shanna schlummerte unruhig. Sie träumte, wieder in Kanguli zu sein, aber das Haus war nicht mehr da. Alle Hütten standen leer, und nirgends gab es Menschen. Sie rief nach ihrem Vater, doch er kam nicht. Dann tauchte Rand auf und sah sie kalt und stumm an. Es war so schrecklich, dass sie es nicht aushielt und in Tränen ausbrach. "Sehen Sie mich nicht so an", schluchzte sie. Er zog nur spöttisch eine Braue hoch und antwortete nicht. "Ich will wissen, wo mein Vater ist!" schrie sie. "Ich muss ihm etwas sagen!"
    "Ihr Vater ist tot“, sagte Rand. "Sie können hier nicht bleiben. Dazu haben Sie kein Recht." Dann ertönten Buschtrommeln, und Shanna erwachte.
    Was sie für Trommeln gehalten hatte, war Nick, der an die Verbindungstür zwischen ihren Zimmern klopfte, wie ihr jetzt bewusst wurde.
    "Shanna? Bist du wach?"
    Benommen legte sie die Arme um sich. "Ja. " Sie blickte auf den Wecker. Ihr blieben vierzig Minuten. "Ich mach mich fertig."
    Shanna entschied sich für ein schlichtes, eng anliegendes
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