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Stern der Liebe ueber Kenia

Stern der Liebe ueber Kenia

Titel: Stern der Liebe ueber Kenia
Autoren: Karen van der Zee
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kam.
    "Was wollen Sie?" fragte sie unsicher.
    "Ich habe Sie gesucht." Rands Stimme klang seltsam rau.
    Ich habe Sie gesucht ...
    Der Wind trug Vogelschreie herüber, und der Bann war gebrochen. Shanna atmete tief ein und deutete mit dem Feldstecher auf die Klippen.
    Eines der Pavianmännchen umwarb ein Weibchen, das jedoch nicht in Stimmung war und den Verehrer ankreischte.
    "Was war das?" fragte Rand und spähte in die Ferne.
    Shanna senkte den Feldstecher und lächelte belustigt. "Ein Weibchen hat ein Männchen abgewiesen."
    Rands Miene zeigte keine Regung, und er schob die Daumen unter seinen Gürtel. "Was tun Sie hier?" Jetzt musterte er Shanna genauer: ihr zerknittertes TShirt, die staubigen Shorts und derben Wanderstiefel.
    "Paviane beobachten."
    Erstaunt zog er die Brauen hoch. Ganz offensichtlich passte das nicht zu dem Bild, das er sich von ihr gemacht hatte.
    Shanna lächelte schwach. "Ich mag Paviane. Sie sind sehr klug und in vielem sehr menschlich."
    Wieder betrachtete Rand sie schweigend. "Nick sagt, Sie hätten hier früher mit Ihren Eltern gelebt."
    "Ja. Wir sind hergezogen, als ich elf war, und haben hier vier Jahre verbracht.
    Meine Mutter war Lehrerin und hat mich zu Hause unterrichtet. Damals habe ich stundenlang Paviane beobachtet." Dabei hatte sie sich genau wie ihr Vater Notizen gemacht und Skizzen angefertigt. Nachdem sie gelernt hatte, die einzelnen Tiere zu unterscheiden, hatte sie ihnen Namen gegeben: Snoopy, Frisky, Dreamer.
    Rand blickte auf den Feldstecher. "Da Ihre Zeit hier knapp ist, hätte ich erwartet, dass Sie an Ihrem Artikel arbeiten, statt Paviane zu beobachten."
    Die Kritik störte Shanna. Sie stand auf, zupfte ihr T-Shirt zurecht und klopfte sich den Staub von den Shorts. "Ich habe mich gestern den ganzen Tag mit Frauen aus dem Dorf unterhalten", erwiderte sie ruhig.
    Natürlich hatten sie sich an sie erinnert, an das Mädchen mit dem maisblonden Haar und den wunderschönen grünen Augen. Und Shanna war glücklich gewesen, dass man sie erkannt und freudig begrüßt hatte. In geselliger Runde hatten sie viele Glas heißen, süßen chai, den beliebten Milchtee, getrunken, dabei hatten die Frauen von Beerdigungen, Hochzeiten und Geburten erzählt.
    Aus den Mädchen der Kindheit waren Ehefrauen und Mütter geworden, die wissen wollten, warum Shanna nicht verheiratet sei und keine Babys habe.
    Es war gar nicht so leicht gewesen, ihnen das zu erklären. Sicher, sie hatte sich verliebt und heiraten wollen, aber wie sollte sie den Frauen begreiflich machen, dass der Mann, den sie geliebt hatte, keine Kinder gewollt hatte? Dass sie jahrelang vergeblich gehofft hatte, er würde seine Einstellung ändern ... bis die Kluft zwischen ihnen so groß geworden war, dass die Trennung den einzigen Ausweg bot.
    Auch jetzt dachte Shanna noch manchmal an Tom, obwohl sie ihn drei Jahre nicht mehr gesehen hatte. Wenigstens waren sie freundschaftlich auseinander gegangen. Doch selbst nach all den Jahren wusste Shanna, dass ihre Entscheidung richtig gewesen war. Schon wegen Sammy.
    All das konnte sie den Dorffrauen natürlich nicht sagen. Sie würden ihr nicht glauben. Ein Mann, der keine Kinder wollte? So etwas gab es doch gar nicht!
    "Ich habe den Richtigen noch nicht gefunden", hatte sie wahrheitsgemäß erklärt. Natürlich wünschte sie sich einen Mann. Und Kinder. Mit siebenundzwanzig war sie in den Augen dieser Frauen jedoch schon ziemlich alt...
    "Ich nehme an, Sie haben drüben in dem Haus gelebt", bemerkte Rand und deutete auf das Dorf hinter sich.
    Shanna nickte. „Ja. Ohne Wasser und Strom, aber mit riesigen Kaminen. Ich fand's toll."
    "Wohnen Sie bei Bengt?"
    "Bengt? Nein. Ist das der Mann, der jetzt in dem Haus ist?"
    „Ja. Ein schwedischer Freiwilliger."
    "Bis jetzt habe ich ihn noch nicht kennen gelernt. Ich bin in der ,Rhino Lodge' in Nyahururu untergekommen." Das kleine Hotel befand sich in einem Ort in der Nähe und war einfach, sauber und erfüllte seinen Zweck.
    "Nicht direkt das Hilton.“
    Die Anspielung, dass alles unter einem Luxushotel unter ihrem Niveau sei, ärgerte Shanna, doch sie beherrschte sich. "Nein. Aber es genügt mir. Was geht es Sie an, wo ich wohne?"
    Rand zuckte die Schultern. "Das war mehr so dahingesagt, um mich mit Ihnen zu unterhalten."
    Unterhalten! Heiliger Strohsack! "Was wollen Sie?" Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht. "Haben Sie nichts Besseres zu tun? Vieh zu hüten, angeschossene Büffel zu retten?"
    "Klar." Rand schob die Hände in die
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