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Stern der Liebe ueber Kenia

Stern der Liebe ueber Kenia

Titel: Stern der Liebe ueber Kenia
Autoren: Karen van der Zee
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Shanna die sanften Streichelbewegungen seiner kraftvollen Finger, trank starken Tee und aß Sandwiches und Plätzchen. Ihr fiel auf, dass Rand die Kekse nicht anrührte. Na ja, vielleicht war er nicht für Süßes.
    Nachdem die Männer gegangen waren, um sich um Geschäftliches zu kümmern, beschloss Shanna, ihre Aufzeichnungen zu holen und auf der Veranda zu arbeiten. Große, offene Türen führten ins Wohnzimmer, und Shanna konnte der Versuchung nicht widerstehen, sich den anheimelnd eingerichteten Raum näher anzusehen-Gemälde in leuchtenden Farben an den Wänden, persische Teppiche auf dem blank gebohnerten Fußboden, keine Decke, dafür waren die eingezogenen Holzbalken und das leicht spitz zulaufende Strohdach sichtbar, das schon an sich ein kleines Kunstwerk darstellte. Ein mächtiger Steinkamin beherrschte eine Wand. Die gepolsterten Rattanmöbel mit den dicken Kissen wirkten überaus einladend, und eine ganz aus Regalen bestehende Wand war mit Büchern und afrikanischen Schnitzereien bestückt. Blühende rosa und rote Bougainvilleazweige in einem Glaskrug schmückten einen großen runden Couchtisch aus Holz.
    In diesem Haus ging es nicht um stilvolle Eleganz oder das Vorzeigen von Reichtum, es war ein Heim voller natürlichem Charme und großzügiger, farbenfroher Gemütlichkeit. Shanna verzichtete darauf, durch den Raum zu schlendern und die Bücher und Kunstgegenstände näher zu betrachten. Das wäre ihr irgendwie indiskret vorgekommen.
    Nachdem sie die Arbeitsunterlagen aus ihrem Zimmer geholt hatte, kehrte sie auf die Veranda zurück, wo Kamau das Teegeschirr abräumte.
    "Die Plätzchen waren köstlich", sagte sie auf Suaheli. "Haben Sie sie gebacken?"
    Ernst nickte er. „Ja, Memsab. Ich backe sie immer für Besucher. " Er nahm das Tablett auf und ging.
    Forschend blickte Shanna ihm nach. Bildete sie es sich ein, oder hatte der Mann plötzlich irgendwie traurig gewirkt?

    "Ich habe gelesen, dass es in der Umgebung der Ranch viele wilde Tiere gibt", sagte Shanna beim Abendessen zu Rand. "Ist das nicht gefährlich für die Herden?"
    „Im Allgemeinen nicht, aber es kommt vor." Hin und wieder reiße ein Löwe Lämmer oder Kälber und müsse dann erschossen werden, erklärte er ihr in knappen Worten.
    "Und wie steht's mit Wilderem? Bei uns werden sie immer dreister."
    "Auf meiner Ranch nicht. Unsere Sicherheitsleute bewachen die Grenzen scharf. Seit Jahren hat es hier keinen Wilderer mehr gegeben."
    Irgendwie verlief die Unterhaltung unpersönlich und steif. Shanna stellte Fragen, und Rand beantwortete sie geduldig.
    Sie blickte auf den Rinderbraten in Pilzsauce auf ihrem Teller. "Das Essen ist köstlich. Hat Kamau gekocht?"
    „Ja.“
    "Wer hat ihm das Kochen beigebracht?"
    Langsam trank Rand sein Glas leer. "Meine Mutter", erwiderte er nur. "Noch einen Schluck Wein?"
    Shanna nickte. "Gern."
    Von Nick hatte sie erfahren, dass Rand seine Mutter bereits als Kind verloren hatte. Also musste der Koch schon als junger Mann auf der Ranch gearbeitet haben. Rands Vater war vor fünf Jahren gestorben.
    Rands einsilbige Antworten zeigten Shanna, dass er über persönliche Dinge nicht sprechen wollte. Inzwischen hatte sie jedoch herausgefunden, dass er als Einzelkind aufgewachsen war und Jagen und Angeln von seinem Vater gelernt hatte. Später hatte er in England und Amerika studiert und war dann zurückgekehrt um die Ranch zu übernehmen.
    "Sind Sie hier nicht ziemlich einsam aufgewachsen?" fragte sie.
    Verwundert zog er eine Braue hoch, als wäre ihm der Gedanke noch gar nicht gekommen. "Nein."
    "Wo sind Sie als Kind zur Schule gegangen?"
    "In Gilgil und Nakuru. Internate."
    Offensichtlich wollte er mehr nicht preisgeben und schien sie bewusst auf Abstand zu halten. Eine gelöste Stimmung kam so gar nicht erst auf. Rands steife, zugeknöpfte Art nervte Shanna, und es kostete sie Mühe, sich locker zu geben. Sie fühlte sich erleichtert, als das Essen zu Ende war.
    Rand schob seinen Stuhl zurück und stand auf. "Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, ich habe im Arbeitszimmer zu tun."
    "Natürlich." Shanna erhob sich ebenfalls, und er hielt ihr die Tür auf.
    "Warten Sie", sagte er, als sie an ihm vorbeigehen wollte. "Ihr ... Ohrring ... "
    Überrascht blieb Shanna stehen und tastete nach ihrem linken Ohr. Das Schmuckstück fehlte.
    "Er hat sich in Ihrem Haar verfangen."
    Beide griffen im selben Augenblick danach und hielten inne, als ihre Finger sich am Ohrring berührten. Ihre Blicke trafen sich, und Shanna
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