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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft
Autoren: Lisa Kleypas
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dieser Geräte, von anderen Welten ganz zu schweigen.« »Gehören die Diebe zu den Antury, die euch entdeckten?«
    »Das halten wir für eher zweifelhaft. Es sei denn, sie hätten eine Möglichkeit, unsere Gedanken zu lesen. Damals waren wir nicht besonders stolz auf die Ruten und haben ihre Existenz verschwiegen. Auch Shanelle haben wir nur davon erzählt, weil wir ihr versichern mussten, dass wir notfalls eine wirkungsvolle Waffe gegen so riesenhafte Krieger wie diese hier in der Hand haben.«
    Die Ruten waren gegen die Krieger eingesetzt worden und hatten auch bei den meisten von ihnen ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Männer hatten schlagartig vergessen, was das Ziel ihrer Expedition gewesen war – nämlich Shanelle zurückzubringen. Auf Falon hatten die Ruten jedoch keinerlei Effekt gehabt, denn er hatte sich geweigert, vor der Reise die sunderanische Sprache zu lernen. Die Wechselruten funktionierten nämlich nur, wenn die Zielperson verstand, was ihr gesagt wurde.
    Die anderen Krieger, die damals mitgekommen waren, teilten Falons tiefes Misstrauen gegen alles, was außerhalb des Kulturbereichs eines Sha-Ka’ani lag, nicht im selben Maße. Hinzu kam, dass fast jeder Bordcomputer in der Lage war, jede erdenkliche Sprache zu analysieren und dann eine Sublim-Kassette herzustellen. Mit diesem Hilfsmittel war es ein Leichtes, fremde Sprachen innerhalb von Stunden zu erlernen. Aus diesem Grund gab es auch die alte, hoch komplizierte, aber universell verständliche Sprache längst nicht mehr. Sublim-Kassetten ermöglichten auf einfachste Art die Kommunikation mit neu entdeckten Welten. Nur gelegentlich führte diese Methode zu gewissen Missverständnissen. Sie ergaben sich, wenn Bezeichnungen für Gegenstände oder Gegebenheiten auftauchten, die in der Erfahrungswelt dessen, der die neue Sprache lernen wollte, nicht existierten. In einem solchen Fall musste mit umständlichen Erklärungen oder Bildmaterial für Klarheit gesorgt werden. Dennoch überwogen die Vorteile der Sublim-Kassette, sodass sie sich inzwischen bei den Handeltreibenden und Entdeckungsreisenden sämtlicher bekannter Galaxien größter Beliebtheit erfreuten. »Was ist denn nun wirklich passiert?« »Die Besucher wurden mit allen Ehren empfangen und erfuhren eine geradezu fürstliche Behandlung. Aber Ferrill ließ, was die Wechselruten betraf, nicht mit sich reden. Er weigerte sich, über einen Preis auch nur zu verhandeln, und sagte, die Ruten seien in unserem sichersten Tresorraum verschlossen und würden nie wieder benutzt werden.«
    »Warum habt ihr die Geräte nicht einfach zerstört, wenn ihr sie ohnehin nicht mehr einsetzen wollt?« »Weil die Männer glaubten, sie könnten ihnen eines Tages vielleicht doch noch nützlich werden.« »Wenn beispielsweise plötzlich bis an die Zähne bewaffnete Armoru an eure Tür klopfen«, folgerte Tedra. »Genau«, antwortete Donilla. »Abgesehen davon wissen inzwischen etliche Frauen, wie man die Wechselruten herstellt, und da sie bei Frauen nicht wirken, können sie auch nicht vergessen, wie das geht. Die Männer glaubten tatsächlich, es reiche aus, die Ruten wegzuschließen. Immerhin wird der Tresorraum Tag und Nacht vom Militär bewacht. Keinem Menschen unserer Welt könnte es je gelingen, dort einzubrechen.«
    »Was offensichtlich nicht für Leute von anderen Welten gilt.«
    »So ist es leider. Sie haben die Wachen mit Hilfe eines Gases in Tiefschlaf versetzt und einen uns bislang unbekannten Sprengstoff verwendet, um die gepanzerte Tür des Tresors zu sprengen. Dann haben sie sich mit ihrer Beute davongemacht und waren längst weit weg im All, als man den Diebstahl entdeckte.« »Und wann genau hat sich das zugetragen?« »Gestern.«
    Seufzend drückte Tedra den Knopf ihrer Computerverbindungseinheit. »Martha, ich weiß, du hast mitgehört. Wie sieht im Falle der gestohlenen Wechselruten das schlimmste anzunehmende Szenario aus?« »Wenn die Wechselruten aus reiner Profitgier entwendet wurden, werden sie möglicherweise in alle Galaxien verteilt. Dann könnten bislang gut funktionierende Regierungssysteme und universelle Vereinbarungen ins Wanken geraten, ohne dass jemand weiß, wie und warum. Es wäre möglich, die Wirtschaftsordnungen ganzer Sonnensysteme zu zerstören, Kriege anzuzetteln und schließlich sogar das Ende der Liga der Vereinigten Planeten herbeizuführen.«
    Dieser letzte Zusatz ließ unwillkürlich ein tiefes Grollen aus Tedras Kehle steigen. »Wie hoch ist, deinen Berechnungen
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