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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft
Autoren: Lisa Kleypas
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dem seine Macht zurückgegeben wurde, konnte ohne Unterstützung schließlich gar nichts bewirken. Wir machten uns also sofort ans Werk, und es gelang uns, den Vorgang rückgängig zu machen. Die Frauen von Sunder gaben den Männern ihr Gedächtnis und ihre Persönlichkeit zurück.« »Und dafür warf man euch ins Gefängnis«, fügte Shanelle entrüstet hinzu. »Ich kann einfach nicht glauben …«
    »Es wird dir nichts anderes übrig bleiben«, fiel Donilla ihr ins Wort. »Wir haben ihnen das Gedächtnis genommen und jede Erinnerung daran, wer sie waren. Und ihre Aggressivität. Sie werden uns nie wieder vertrauen.«
    »Das klingt ja beinahe, als hättest du deshalb noch immer ein schlechtes Gewissen«, bemerkte Tedra. »Zugegeben, was ihr getan habt, mag ein wenig hinterhältig gewesen sein, aber den Zweck eures Handelns halte ich für äußerst ehrenhaft. Ein paar Monate Haft sollten als Strafe dafür, dass ihr euren Planeten vor einem Krieg bewahrt habt, eigentlich genügen. In meinen Augen seid ihr Heldinnen und keine Verbrecherinnen.« »Vielen Dank«, erwiderte Donilla. Tedras Lob ließ sie erröten. »Aber wenn wir der Meinung wären, dass wir unsere Strafe nicht verdienen, würden wir uns dagegen wehren und wären bald wieder frei. Die meisten von uns betrachten den Gefängnisaufenthalt nach der ganzen Anstrengung, die es gekostet hat, unsere Männer über einen längeren Zeitraum unter Kontrolle zu halten, als eine Art Erholungsurlaub. Man hat uns auch nicht in irgendein dunkles Verlies gesperrt – nein, wir genießen jeden erdenklichen Luxus. Nur eben hinter verschlossenen Türen.«
    Shanelle hätte gern noch darüber diskutiert, doch Tedra interessierte sich mehr für das aktuelle Problem und fragte Donilla: »Ist dir bekannt, warum man uns gerufen hat?«
    »Ja. Ich mag zwar eine Gefangene sein, aber Ferrill bespricht nach wie vor seine Probleme am liebsten mit mir. Deshalb bin ich auch über alles informiert, was sich seit seiner Wiedereinsetzung auf dem Planeten zugetragen hat.«
    »Wenn ihr jetzt mit Armoru Krieg führt, können wir allerdings …«
    »Nein, überhaupt nicht«, unterbrach Donilla lächelnd. »Das ist eine der großen Errungenschaften unserer Regierungszeit. Wir haben dafür gesorgt, dass die Männer nicht vergessen, was in diesen fünf Jahren geschehen ist. Sie haben selbst erlebt, dass man ganz gut miteinander auskommen kann. Und bisher sehen sie glücklicherweise keine Veranlassung, den sinnlosen Wettkampf darum, wer welchen Nachbarn am schnellsten vernichten kann, wieder in Gang zu setzen. Im Augenblick arbeiten sie mehr an Verteidigungs als an Angriffsplänen. Wenn Armoru also irgendwann losschlägt, sind wir vorbereitet.« Tedra lächelte. »Meinen Glückwunsch und herzlich willkommen zu der neu gewonnenen Erkenntnis, dass Kriege nur sinnlos Leben kosten. Aber wo liegt dann euer Problem?«
    »Eine ganze Kiste Wechselruten wurde gestohlen«, erklärte Donilla seufzend.
    »Das ist eine innere Angelegenheit eures Planeten. Was veranlasst euch dazu, deshalb außerweltliche Hilfe anzufordern?« »Die Ruten sind von Sunder verschwunden, und uns fehlt die Ausrüstung, Sunder zu verlassen und sie selbst zurückzuholen.«
    Die Sunderaner mochten fast in allen Bereichen der Forschung ungeheure Erfolge verzeichnen, doch Weltraumreisen gehörten nicht zu ihren Spezialitäten. Sie hatten noch nicht einmal gewusst, dass es noch andere Welten als Sunder und Armoru gab, bevor sie vor sechs Jahren von den Antury entdeckt worden waren. Damals versuchten die Sunderaner gerade, den Prototyp eines Raumschiffes zu konstruieren. Als Zweck dieses Unterfangens galt jedoch nicht etwa die Erforschung der unendlichen Weiten jenseits des eigenen Planeten, sondern die Möglichkeit, mit Hilfe des Raumtransporters die Nachbarwelt zu bekriegen. Auch dort hatte man fieberhaft an einem weltraumtauglichen Tansportmittel gearbeitet. Das Ganze war zu einem Wettrüsten ausgeartet. Es ging einzig und allein darum, wem die Invasion des jeweiligen Nachbarplaneten zuerst gelang. Doch als die Frauen auf Sunder das Sagen gehabt hatten, war ihre Welt aus diesem Wettlauf ausgestiegen. »Wisst ihr, wer die Ruten gestohlen hat?« »Ja. Auf Sunder sind Besucher selten. Es gibt bei uns nun einmal nicht allzu viel, womit wir handeln könnten. Und diese Leute kamen mit der erklärten Absicht, uns die Wechselruten abzukaufen. Das kam uns sofort eigenartig vor, denn schon hier auf unserem Planeten weiß kaum jemand von der Existenz
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