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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller -
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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auf das leere Glas in seiner Hand, dann ging er zur Küchentheke und goss sich einen weiteren Whiskey ein. Er nahm sein Halfter von der Hüfte und legte es neben die Flasche auf die Theke. Und dann holte er sein Handy aus der Hosentasche. Es gab eine SMS von Susan, wie sie gesagt hatte. Komme rüber. Muss Sie sprechen.
    Er sah ihre vorhergehenden SMS durch, mit denen sie sich regelmäßig gemeldet hatte, um ihn wissen zu lassen, dass es Pearl gut gehe und alles in Ordnung sei.
    Archie setzte das Whiskeyglas an den Mund.
    Rachel schlang von hinten ihre Arme um seine Taille. »Wo bleibst du so lange?«
    Archie trank einen Schluck Whiskey. »Ich habe nur eben noch etwas fertig gemacht«, sagte er.
    Sie drehte ihn herum, sodass sie sich ansahen, und dann drehte sie sich langsam einmal um sich selbst für ihn.
    »Erzähl mir die Geschichte von der Herz-Tätowierung noch einmal«, sagte er.
    Sie legte ihm den Zeigefinger auf den Mund. »Stell nicht so viele Fragen. Willst du mich ficken oder nicht?«
    Er ließ den Blick über sie schweifen. Das blonde Haar und die blauen Augen, die Wangenknochen und das Kinn, die Vertiefung über ihrem Schlüsselbein und die Rundung ihrer Brüste und Hüften. »Habe ich dir schon gesagt, dass du aussiehst wie jemand, den ich kenne?«, fragte er.
    »Ja«, erwiderte sie. »Aber du hast nicht gesagt, ob das gut oder schlecht ist.«
    Archie dachte darüber nach. »Ein bisschen von beidem.«
    Rachel lächelte, schob drei Finger in den Mund und zog sie langsam wieder heraus. Dann ließ sie ihre Hand an seinem Hemd hinunterwandern und in seine Hose gleiten.
    »Gefällt dir das?«, flüsterte sie.
    Archie trank noch einen Schluck Whiskey. »Sehr«, sagte er dann.
    Archie erwachte, weil Rachel ihn sanft anstieß. »Dein Telefon läutet«, sagte sie.
    Er angelte es vom Nachttisch, schaute darauf und setzte sich im Dunkeln im Bett auf. »Hallo, Patrick«, sagte er.
    »Geht es dir gut?«, fragte Patrick.
    Der Junge hatte die Nachrichten gesehen. Er klang, als hätte er große Angst. Archie schwang die nackten Beine aus dem Bett, stand auf und ging zu dem nach Norden blickenden Schlafzimmerfenster. »Ja, alles in Ordnung«, versicherte er ihm.
    Im Schlafzimmer war es dunkel. Die rote IKEA-Lampe war aus.
    Archie sah aus dem Fenster, zu den Sternen am Himmel und den Lichtern der Brücke über der dunklen Narbe des Willamette River. Die Gebäude der Innenstadt strahlten. Die Interstate erstreckte sich in Nord-Süd-Richtung. Straßenlaternen funkelten. Vom dunklen Zimmer aus betrachtet wirkte die Stadt heller.
    »Ich bin jetzt bereit, dir mein Geheimnis zu verraten«, sagte Patrick.
    »Ich höre.«
    Patrick holte tief Luft. »Manchmal vermisse ich ihn«, sagte er, und Archie hörte, wie ihm die Worte fast im Hals stecken blieben. »Manchmal wünsche ich mir, dass er zurückkommt und mich holt.«
    »Ich weiß«, sagte Archie. »Das ist in Ordnung, ehrlich«, sagte er. »Alles wird gut, versprochen.«
    Archie hätte gern geglaubt, dass es stimmte.

73
    Als Archie am Morgen aufwachte, war Rachel fort, und er hatte Kopfweh vom Whiskey. Er duschte, trank Kaffee, zog sich an und fuhr nach Sauvie Island.
    Es war ein schöner Tag. Der Himmel war weit und hell. Es war so klar, dass Archie von der Brücke zur Insel die Kaskadenkette sah. Die meisten Bewohner Portlands liebten Sauvie Island. Vom Columbia River, dem Multnomah Channel und dem Willamette umschlossen, lag sie nur fünfzehn Kilometer nördlich von Portland, aber es war ein ganz eigenes Ökosystem mit Bäumen, Wiesen, Wildgebieten, Stränden, Farmen, Häusern, Flüssen und Sumpf. Man fuhr dorthin, um Himbeeren zu pflücken, im Fluss zu schwimmen, zu wandern, zu radeln oder zu jagen oder um Vögel zu beobachten. Oder um Leichen abzuladen. Kinder ertranken in den Strömungen vor den Stränden. Vor einigen Jahren hatte eine Frau ihre beiden kleinen Kinder von der Brücke zur Insel geworfen. Eines starb, das andere wurde von einem Hausbootbewohner gerettet, der glaubte, ein Tier schreien zu hören.
    Archie dachte, er würde die Insel wohl nie genauso sehen können wie andere Leute. Aber er wusste sie dennoch zu schätzen. Nach Überqueren dieser Brücke hatte man den Eindruck, ganz woanders zu sein, und der Anblick der Felder, der Pferde und der alten Bauernhöfe gefiel ihm.
    Nach einem netten Gespräch mit Pennie von der Gemeindeverwaltung auf Sauvie Island war der Bach mit den Eichen bei der roten Scheune nicht schwer zu finden. Archie bog von der Brücke
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