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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller -
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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haben, als sie ihre Brieftasche und andere Habseligkeiten ausgrub. Der Boden vor ihnen explodierte, Erde, Steine und Schlamm flogen in alle Richtungen. Die Druckwelle zog wie ein Erdbeben unter Archie durch. Vögel flogen kreischend auf. Der Sumpf schwappte. Blätter und Zweige regneten von den Bäumen. Archie tastete nach seiner Waffe. Er konnte Gretchen nicht sehen. Sein Kopf schmerzte heftig vom Aufprall an den Baumstamm. Seine Ohren klangen. Seine Kleidung und sein Gesicht waren voll Schlammspritzer. Er versuchte aufzustehen und fiel wieder hin. Er versuchte es noch einmal. Die Luft war so voller Blätter, dass er nichts sah. Er spürte jemanden an seiner Seite, der ihn stützte. Es war Henry.
    »Du blutest«, sagte Henry. »Sitz still.«
    »Wo ist sie?«, fragte Archie. Seine Beine waren wie Pudding. Er rutschte mit den Schuhsohlen im Schlamm. Rings herum sah er jetzt Leute. Windjacken des FBI . Kugelsichere Westen. Funkgeräte krächzten. Sein Blick verschwamm, und er ließ sich von Henry sanft auf dem Boden absetzen. Archies Zähne schmerzten. Er schmeckte das Blut in seinem Mund, wo er sich auf die Zunge gebissen hatte.
    »Wir finden sie«, sagte Henry.
    Sie war verschwunden.
    Colin hatte sich nicht selbst beigebracht, wie er die Bombe für den Reverend bauen musste; er hatte es irgendwann von Gretchen gelernt. Und jetzt hatte sie selbst eine gebaut.
    Archie richtete sich mühsam auf. »Es geht schon«, sagte er zu Henry. Er stützte sich mit einer Hand an dem Baum ab und ließ den Blick über die Wiesen, den Bach, das Farmgelände schweifen.
    Es gab eine Brücke vom Festland auf die Insel, und die war natürlich sofort dichtgemacht worden. Aber ringsum war überall Wasser, und mit einem Boot kam man schnell sehr weit.
    Hinter der Scheune startete ein Hubschrauber und flog in einem Suchmuster über sie hinweg. Er drückte das lange Gras zu Boden und ließ Blätter von den Bäumen rieseln. Archies Knie gaben wieder nach, und Henry half ihm, sich hinzusetzen.
    »Sie werden sie nicht finden«, murmelte Archie.
    Henry wischte einen Dreckklumpen von Archies Wange. »Ein Krankenwagen wird gleich hier sein«, sagte er.
    »Ich brauche keinen Krankenwagen«, sagte Archie. Die Blätter in der Luft ließen ihn schwindeln. Sie wirbelten herum wie Konfetti. Archie beobachtete eines, das langsam zu Boden schaukelte, bis es neben ihm in der Luft schwebte, dann fing er es mit seiner schmutzigen Hand. »Mir geht es gut«, sagte er.
    Er hörte einen Hund bellen und blickte auf. Dann schüttelte er den Kopf und lachte.
    »Was ist los mit dir?«, fragte Henry.
    »Sie hat mir den Hund hinterlassen.«
    Ein rothaariger Streifenpolizist namens Whatley kam mit einem Corgi an der Leine angelaufen.
    »Den haben wir auf dem Rücksitz ihres Wagens gefunden, Sir«, sagte er zu Archie. »Die Fenster waren eingeschlagen. Und wir haben das hier entdeckt.« Er streckte Archie einen gefalteten Zettel entgegen.
    Archie klappte die Notiz auf. Sie war in Gretchens makelloser Handschrift verfasst.
    Liebling – eine kleine Erinnerung an mich.
    Archie zeigte Henry den Zettel. Claire trat neben Henry, als er ihn las, und hielt sich bei ihm ein. Eine beiläufige zärtliche Geste, für die beiden aber eine fast schon unerhörte öffentliche Zurschaustellung von Zuneigung. Archie musste unwillkürlich lächeln. »Gratuliere euch«, sagte er.
    »Ist das dein Ernst?«, sagte Claire. »Ausgerechnet in diesem Moment?«
    Der Corgi bellte wieder. Archie hob den Arm, und Whatley drückte ihm das Ende der Leine in die Hand. Der Hund kam zu ihm, streckte sich neben seinem Oberschenkel aus und legte ihm den Kopf auf das Knie. Sein Fell war ebenfalls voll Schlamm, und in einem Ohr war Blut. Er winselte und Archie streichelte ihm den Kopf. Er spürte die Sonne auf seinem Gesicht. Die Blätter, die vom Baum geregnet waren, bedeckten alles mit einer leuchtend grünen Schicht.
    »Wir sind ohne sie besser dran«, sagte Archie.

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Danksagung
    Meine Mutter, Mary Cain, hat mir ein großes Geschenk gemacht, als ich ein Kind war: Sie hat nicht die Augenbrauen hochgezogen, wenn ich verkündete, dass ich ein Buch schrieb. Ich habe während meiner Kindheit viele »Romane« in meinem Zimmer geschrieben. Und ich hätte es wahrscheinlich aufgegeben, wenn sie je auf die offenkundige Tatsache hingewiesen hätte, dass ich ein Kind ohne jede Ahnung vom Leben war und lieber Sport treiben sollte. Heutzutage ist es meine Schreibgruppe, die mich bei Laune hält:
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