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Sterbendes Land Utopia

Sterbendes Land Utopia

Titel: Sterbendes Land Utopia
Autoren: Kenneth Bulmer
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Waley stand auf. Die erste Freude war vorbei, und er fühlte sich müde. »Fang schnell wieder damit an, Kinder auf die Welt kommen zu lassen, verstanden!«
    »Prozeß bereits eingeleitet.«
    Etwas vom alten Jack Waley war immer noch da.
    »Na, da werden ein paar alte Kerle wieder besser aufpassen müssen! Haha! Aber die Welt wird am Leben bleiben.«
    »In Ordnung.«
    Das ärgerliche »Strich« war ganz aus Pe’Ichens Konversation gewichen, seit die Maschine wieder geheilt war.
    Waley sagte: »Besorge mir einen tragbaren interstellaren Sender. Und sag mir, wie ich Essen herbeischaffen kann. Wir haben eine Wüste zu durchqueren.«
    Der Sender stand neben ihm, etwas fremdartig konstruiert, aber doch gut erkennbar. »Du mußt von mir Gegenstände der zweiten Ordnung verlangen. Dann gehorche ich.«
    Waley nahm wortlos das Funkgerät und schlang es sich am Tragriemen um die Schulter. Dann sagte er leise und wütend: »Du bist eine Maschine, Pe’Ichen, eine vom Menschen geschaffene Maschine, die uns dienen und uns schützen sollte. Du hast versagt. Du hast nicht funktioniert. Du hast einen Fehler gemacht. Durch einen Sprung in der Decke kamen Staub und Samen herein. Du hast das Moos wachsen lassen. Dadurch wurde ein Speicher vollkommen abgeschnitten, und dir fehlte ein Teil der Informationen.« Waley zitterte, als er an die Katastrophe dachte, die er gerade noch verhindert hatte. »Eine Maschine ergriff die Herrschaft über die Menschheit und hätte sie beinahe zum Tod verurteilt. Du kannst nicht wie ein Mensch denken, Maschine, trotz deiner großartigen Konstruktion. Was hättest du getan, wenn alle Menschen tot gewesen wären und die Sonne nicht explodiert wäre? Was hättest du ihnen dann genützt?«
    Und Pe’Ichen sagte einfach: »Ich hätte gewartet, bis die nächsten Menschen gekommen wären.«
    »Bring mich hier heraus«, fauchte Jack Waley, »bevor ich alles kurz und klein schlage.«
    Er stand auf dem Mosaikpflaster unter der Säulenkuppel, und rings um ihn kämpften Menschen. Sie schrien, Blut floß, und vom Himmel stießen scheußliche Ungetüme.
    Er sah Muzzerin zu Boden gehen, von einem riesigen Stachel durchbohrt. Er sah Jarfon von Trewes eine Kampfaxt schwingen. Er sah Forze und Salop, Rücken an Rücken, wie sie gegen die Bestien ankämpften. Ihre Rüstungen waren blutbespritzt. Er kam in die Welt zurück und fand ein Chaos.
    »Mein Gott!« murmelte Jack Waley und zuckte zusammen.
    Die Dinger sahen wie übergroße Bienen aus, mit doppelten Flügeln und pelzigen Körpern. Sie waren grün gestreift und summten in sinnlosem Haß umher. Ihre Stacheln wurden sofort eingesetzt. Waley war entsetzt.
    »Pe’Ichen«, murmelte er mit klappernden Zähnen. »Egal, welche Ordnung vorgeschrieben ist, aber ich brauche sofort eine Handlaserwaffe.«
    Das Ding sah klobig und ungewohnt aus, als es sich eiskalt in seine Hand legte. Er schoß auf das nächstbeste Tier und sah, wie es verbrannte. Er drehte sich herum wie ein Wahnsinniger und schoß, schoß, schoß.
    Wie durch ein verzerrtes Stereoskop sah er Larne von Rot-Jafare, der blutverschmiert sein schwaches Schwert gegen das angreifende Monstrum richtete. Er hob die Waffe. Er sah, wie Krotch ohne Waffe vorwärtsrannte und sich zwischen das Tier und Larne von Rot-Jafare warf.
    »Nein!« schrie Waley.
    Krotch ließ sich nicht abhalten. Der Stachel, der auf Larne gezielt war, durchbohrte Krotch. Der starke Mann krümmte sich.
    Vor Waleys Augen war ein roter Schleier. Er schoß, ohne zu zielen. Das Ding war verschwunden.
    Aber Krotch – Krotch lag auf den Fliesen, und der Riesenstachel ragte aus seiner Brust. Larne von Rot-Jafare lief weg. Er übergab sich immer wieder. Waley rannte los. Er bettete Krotchs Kopf auf seinen Knien. Er sah den Stachel an, und er zitterte.
    »Krotch …«
    »Wo warst du denn, du alter – Herumtreiber? Es war – ein guter Kampf.«
    »Krotch – weshalb? Du großer Esel – weshalb? Für diesen Kretin Larne von Rot-Jafare? Ach, Krotch!«
    Krotch versuchte zu lächeln und Waleys Arm zu fassen. »Die Schuld ist jetzt bezahlt, Jack. Mein kleiner Jack, du Hinterwäldler! Du bist immer noch feucht hinter den Ohren. Du warst ein guter Kamerad, Jack – einen besseren findet man nicht …« Krotch war weiß geworden. Er schloß die Augen.
    Waley hörte Larne von Rot-Jafare hinter sich und sah ihn haßerfüllt an.
    »Er sagt die Wahrheit, Jack.« Larne wischte sich über das verschmierte Gesicht. Er zitterte. »Wir sind quitt.«
    Waley sah Krotch an.
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