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Steine der Macht (German Edition)

Steine der Macht (German Edition)

Titel: Steine der Macht (German Edition)
Autoren: Stan Wolf
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den großen Frachter. Fast gleichzeitig setzte das laute Rattern der 20 Millimeter Bordkanonen der Flugzeuge ein. Jetzt musste -alles schnell gehen. Viel Zeit hatten sie nicht, denn wenn sie erst einmal entdeckt waren, würden sie in dieser geringen Höhe mit Sicherheit für die Geschütze der Schiffe ein leicht zu treffendes Ziel sein.
    Schon die erste Bombe aus Jansens Flugzeug war ein Volltreffer. Der große Frachter wurde wie eine Konservendose aufgerissen. Offensichtlich hatte er auch sehr viel Munition geladen, denn wie ein riesiges Feuerwerk folgten minutenlang Explosionen, bevor das Schiff mit rot glühendem Heck vor der Küste des Sinai im Roten Meer versank. Die durch den Überraschungserfolg leichtsinnig gewordenen Piloten der Jagdbomber wollten nun auch noch den Kreuzer versenken, der mittlerweile aus allen Rohren feuerte. Mit einer Steilkurve nach links versuchte Leutnant Jansen seine Maschine in Abwurfposition für die nächste Bombe zu bringen, da wurden sie von einer Garbe der Bordkanonen des Kreuzers in der rechten Tragfläche getroffen. Die zweite Maschine erhielt einen Treffer in den Rumpf. Sie zog eine schwarze Rauchfahne hinter sich her und versuchte sofort abzudrehen, was ihr offensichtlich auch gelang. Jansens Flugzeug war noch manövrierfähig und er wollte ebenfalls wieder zurückfliegen, als er bemerkte, dass einer der Tanks leck geschossen war und der Treibstoffverlust einen Rückflug zur Basis unmöglich machen würde.
    „Wir haben einen Treffer im rechten Tank, Rückflug zur Basis aussichtslos, versuche die Maschine in der Sandwüste hinter den Gebirgen, jenseits des Roten Meeres, zu landen. Euch noch viel Glück, Kameraden“, mit diesem letzten Funkspruch an die Besatzung der anderen Maschine drehte er ab aufs offene Meer. Er hoffte, mit dem verbleibenden Benzin im linken Tank noch das Rote Meer und die danach aufragenden Berge der ägyptischen Ostwüste zu überqueren, um dann in der ebenen, sandigen Gegend des Niltals eine Notlandung zu versuchen. Danach wollte er sich mit seinen vier Männern bis nach Kairo durchschlagen. Eine halbe Stunde Flugzeit sollte ihnen genügen. Würde der Sprit reichen und würde das Flugzeug noch so lange durchhalten?
    Leutnant Jansen beobachtete angespannt die Kon-trollanzeigen für die Motoren. Das Geräusch hatte sich verändert und das bedeutete nichts Gutes.
    „Der linke Motor hat etwas abbekommen, er bringt nur noch die halbe Leistung. Macht euch für einen Ausstieg bereit, ich glaube nicht, dass wir es noch über die Berge schaffen.“ Jansen hatte jetzt Mühe, die -Maschine in der Luft zu halten. Der Zeiger des Höhenmessers drehte sich langsam nach links und das bedeutete stetiges Sinken.
    Es war inzwischen zwei Uhr morgens, sie befanden sich noch immer über den Bergen, plötzlich begann das Flugzeug rascher zu sinken. Der rechte Motor der HE 111 fing jetzt zu stottern an und gab seinen Geist auf. Jansen starrte wie gebannt auf die stehen gebliebene Luftschraube. Instinktiv stellte er die -Propellerblätter auf Segelstellung, um nicht noch rascher zu sinken. Dennoch verloren sie massiv an Höhe. Es war absehbar, dass sie die flache Wüste nördlich von Luxor nicht mehr erreichen würden. Jansen überlegte nur einen Augenblick. „Alle Mann klarmachen zum Absprung, seht zu, dass ihr schnell hier rauskommt, sonst sind wir zu tief, wir treffen uns beim Flugzeug“, rief er ins Bordmikrofon und zog die Maschine noch ein letztes Mal hoch, um seinen Männern ein leichteres Aussteigen zu ermöglichen. In rascher Folge sprangen die vier Soldaten aus der Maschine. Unmittelbar danach, als die Höhe für einen Absprung schon bedenklich niedrig war, verließ auch Kapitän Jansen das schwer havarierte Flugzeug. Am Fallschirm schwebend konnte er noch sehen, wie seine Maschine in einer Steilkurve nach unten, am Fuße eines hohen Berges, zerschellte. Es gab eine gewaltige Explosion und die brennenden Wrackteile erhellten gespenstisch die bizarren Berggipfel dieser abgelegenen Felswüste. Jansen landete zwischen zwei kleineren Berggipfeln in einer Schotterrinne und konnte sich rasch von seinem Fallschirm befreien. Seine Kameraden mussten etwa einen Kilometer von ihm entfernt heruntergekommen sein. Auch für sie sollte das brennende Flugzeug die Richtung weisen. Im Dunkeln tastete sich Jansen nach unten und der Schein des Feuers half ihm bei der Orientierung. Insgeheim hoffte er, noch irgendetwas Brauchbares, wie einen funktionierenden Kompass, im Wrack zu
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