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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
Autoren: Stan Wolf
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erstmals Herbstferien an den österreichischen Schulen geben würde. Deshalb buchte er bereits im April zwei Linienflüge mit Egypt Air für Ende Oktober von München nach Kairo. Er wollte sichergehen, dass er auch genau zu diesem Termin die Reise antreten konnte. Linda wollte er davon vorerst noch gar nichts sagen. Sie war ein spontanes Wesen und langes Vorausplanen empfand sie als persönliche Beeinträchtigung. Ein Wutausbruch der ansonsten recht friedlichen Lehrerin wäre möglicherweise die Folge gewesen, wenn er ihr jetzt schon davon erzählt hätte. Aber andererseits konnte er beim besten Willen nicht zuwarten, bis Linda sich mental auf eine neuerliche Fahrt durch die ägyptische Wüste eingestellt hatte. Bis dahin wären alle Flüge mit Sicherheit schon ausgebucht gewesen.
    Es kam, wie es kommen musste, Linda schimpfte, als ihr Wolf von seinem Vorhaben erzählte und ihr die Buchungsbestätigung zeigte. Sie wäre in den Herbstferien viel lieber nach China geflogen, als wieder einmal eine Woche in der ägyptischen Wüste zu verbringen. Für China sollte man doch ohnehin mehr Zeit zur Verfügung haben als eine verlängerte Woche, meinte Wolf und versprach ihr, das nächste Mal mit ihr eine Reise nach Asien zu unternehmen.
    Jetzt hatte er nur noch die Autofahrt von Kairo über Alexandria, El Alamein nach Siwa und zurück zu organisieren. Wolf hatte genügend gute Kontakte nach Ägypten, um das problemlos und zu erschwinglichen Preisen zu realisieren.
    Einen kleinen Bus, der normalerweise Platz für zwölf Personen bot, hatte er bereits bestellt.
    Die erste und die letzte Nacht würden sie wieder im Mövenpick-Hotel, ganz in der Nähe der Pyramiden, an der Alexandria Road wohnen. Dieses Hotel kannten die beiden schon von früheren Reisen.
    Auch die Route mit den Übernachtungspunkten hatte Wolf bereits festgelegt. Fast zweitausend Kilometer würden sie diesmal fahren.
    Der Herbst kam schnell herbei und dann war es so weit. Am österreichischen Nationalfeiertag fuhren sie gemächlich nach München zum Airport. Der Abflug war erst nach fünfzehn Uhr. Sie hatten dieses Mal jede Menge Zeit. Bereits beim Betreten des Flugzeuges der Egypt Air gab es schon ein echtes Orient Feeling. Es waren fast ausnahmslos Ägypter, die da im Flugzeug waren. Während des Steigfluges fragte Wolf Linda die wichtigsten arabischen Vokabeln ab. »Du wirst sehen, diesmal wird es eine angenehme Besichtigungstour«, meinte Wolf zur gut gelaunten Linda, welche gerade genüsslich an einem Campari Orange nippte. Sie lachte. »So ganz glauben kann ich dir das immer noch nicht, auch wenn du es noch so oft beteuerst.« »Na ja, wir haben am ersten Tag fünfhundertfünfzig Kilometer Autobahn, am zweiten Tag dreihundert Kilometer asphaltierte Wüstenstraße und am dritten Tag geht es dann mit einem Geländewagen über vierhundert Kilometer durch die große Sandsee. Es versteht sich von selbst, dass es auf diesem Stück weder Asphalt noch Tankstelle oder Rasthaus gibt. Auf diesem Abschnitt soll übrigens der persische Herrscher Kambyses mit seinem Heer damals vor Jahrtausenden verschwunden sein.« Wolf warf einen kurzen Blick zu Linda, der mittlerweile die gute Laune offenbar vergangen war. Deshalb fügte er noch rasch hinzu: »Die restlichen sechshundert Kilometer können wir dann wieder auf einer asphaltierten Straße fahren.«
    »Was soll das sein, sagst du?«, fragte sie und stellte ihren Becher Campari auf das kleine Klapptischchen vor ihr. »Eine gemütliche Besichtigungstour?«
    Linda schaute mit einem bösen Blick zu Wolf hinüber, der mittlerweile wie gelangweilt aus dem Flugzeugfenster auf die bereits schneebedeckten Gipfel der Alpen schaute. Er wusste, dass er sich jetzt, nachdem er Linda über die Reiseroute informiert hatte, auf keinen Fall auf eine Diskussion mit ihr einlassen durfte. Dabei würde er wie immer den Kürzeren ziehen.
    Es war bereits stockdunkel, als sie in Kairo aus dem Flugzeug stiegen. An das chaotische Treiben auf dem Airport der größten Stadt Afrikas waren sie ja hinreichend gewöhnt. Rasch entdeckten sie den Ägypter mit dem Schild in der Hand, auf dem »Mr Wolf« zu lesen war. Nachdem die Visummarken besorgt waren und sie ihre Koffer vom Band genommen hatten, brachte sie der Fahrer hinaus nach Gizeh. Drückend lag die Hitze des Tages noch über dem Moloch Kairo mit seinen zwanzig Millionen Einwohnern. Nach vierzig Minuten Fahrt und nachdem ihnen das dauernde Gehupe und das Fahren auf Tuchfühlung nichts mehr
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