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Steamed - MacAlister, K: Steamed

Steamed - MacAlister, K: Steamed

Titel: Steamed - MacAlister, K: Steamed
Autoren: Katie MacAlister
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Rhythmus der pochenden Bewegung im Metallgestänge, das Länge, Breite und Höhe des Schiffes umgab. Es war eine vertraute Empfindung, und ich achtete gar nicht darauf. Es fiel mir immer erst auf, wenn ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, und dann fehlte es mir. Die Geräusche des Luftschiffs gehörten zu mir wie mein Atem, und ich wusste sofort – wie jeder Mann an Bord der Tesla – , wenn etwas mit den Maschinen nicht stimmte. Eine leichte Veränderung in der Vibrationsgeschwindigkeit oder ein höherer Ton erregten sofort Besorgnis.
    »Du hast aber keine Probleme, nicht wahr?«, fragte ich das Schiff leise, als ich über eine kleine Metallleiter zur unteren Gangway kletterte. »Du weißt, wie wichtig diese Reise ist. Du weißt, wie wertvoll unsere Fracht ist. Und du weißt, was passiert, wenn wir versagen.«
    Das Schiff antwortete nicht, aber ich fühlte mich ihm seltsam verbunden. Der Ingenieur mochte es bemerkenswert finden, dass ich eine internationale Route bekommen hatte, aber ich wusste es besser – es war der Lohn für geleistete Dienste, nichts weiter. Mein Schweigen war erkauft worden mit der unbedeutendsten, kleinsten Frachtroute von allen beim Aerocorps. Die Tesla war ein Nichts, verglichen mit den neuen Luftschiffen, die die Himmel durchpflügten, ein überholtes Modell, das deutliche Alterserscheinungen zeigte, von der schmutzigen Stoffhülle bis hin zu den vierzig Jahre alten Maschinen, die den hocheffizienten Geräten, mit denen die größeren, längeren, schlankeren Luftschiffe betrieben wurden, nicht das Wasser reichen konnten.
    Das alles wusste ich, und doch war ich stolz auf die Tesla , stolz darauf, sie zu kommandieren. Hoffentlich ging alles gut. Wenn es auch nur die kleinste Verzögerung oder ein Problem gab, das uns davon abhielt, mit dem Schiff in dem kleinen Aerodrom außerhalb von Rom zu landen, wäre alles verloren. Ich hatte mit Etienne gestritten, weil ein so knapper Terminplan die Katastrophe geradezu herausforderte, aber er ignorierte wie immer meine Warnungen und Bitten. »Der Mann mag ja der Anführer der Schwarzen Hand sein«, murmelte ich jetzt, als ich den Gang zum Frachtraum entlangging, »aber er ist auch ein eingebildeter, sturer Ignorant, wenn es darum geht, mir einmal zuzuhören.«
    Ich verdrängte die Sorge darüber, was passieren würde, wenn irgendetwas schiefging, und konzentrierte mich stattdessen darauf, für einen ordnungsgemäßen Ablauf zu sorgen. »Das schließt unerwünschte Probleme ein«, brummelte ich, als ich am Frachtraum ankam, einem von vier Laderäumen im mittleren Bereich der Gondel.
    »Captain Pye.« Ein älterer, grauhaariger Mann mit einem Gang, der dem einer Krabbe nicht unähnlich war, kam mir entgegen. Ich wusste aus der Lektüre der Mannschaftsakten, dass er seine seltsame Fortbewegungsart den Verletzungen zu verdanken hatte, die er erlitten hatte, als er sich aus einem brennenden Luftschiff gestürzt hatte. »Ich hatte gehofft, dass Sie bald kommen würden. Wir haben ein mächtig großes Problem.«
    »Das tut mir leid, Mr Piper. Das Problem muss tatsächlich mächtig groß sein, wenn Mr Christian es nicht alleine lösen kann.« Ich warf ihm einen milden Blick zu, obwohl ich am liebsten gelacht hätte. Das konnte durchaus schon wieder ein Test für mich sein oder zumindest ein Versuch, mich aus der Fassung zu bringen.
    AlserseinenNamenhörte,zucktedergroße,hagere,rothaarigeMann,meinErsterOffizier,zusammen.ErrissseinehellblauenAugenweitaufundstammelteeineEntschuldigung.MeineErheiterungließnach,alsichihnanschaute.Ichkonntenichtleugnen,dassicheinwenigenttäuschtvonmeinerrechtenHandwar – bisjetzthatteersichalswenigeffizientundvölligungeeignetfürdenJoberwiesen – ,aberichriefmirinsGedächtnis,dassjedereineChanceverdienthatte,sichzubeweisen,undvielleichtwuchs er ja mit seinen Aufgaben. Das hoffte ich jedenfalls.
    »… ich bin erst kurz vor Ihnen hier eingetroffen, Captain. Nicht wahr, Piper? Ich bin gerade erst gekommen. Vor ein paar Sekunden. Ich kann also unmöglich wissen, was hier los ist, wenn ich auch gerade erst hierhergekommen bin.«
    »Ja, das stimmt, mit dem Arsch zuerst und schlotternd vor Angst.«
    Aldous Christian schien außer sich vor Panik zu sein, und ich beruhigte ihn rasch, damit er nicht noch einen Schlaganfall bekam. »Ich entschuldige mich für meine falsche Annahme. Da wir jetzt aber beide hier sind, können wir vielleicht erfahren, was los ist?«
    »Aber ich weiß es doch nicht!«, heulte er auf. Sein
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