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Starlet Monika

Starlet Monika

Titel: Starlet Monika
Autoren: Carter Brown
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die
aufregendste Nacht, die ich bisher erlebt habe .«
    Stern erklärte sich bereit zu
warten, bis der Strom abgeschaltet war, bevor er mit seinen Leuten in den Park
kam, und so trat ich durch das Tor. Als ich das Karussell erreicht hatte,
stellte ich fest, daß es neun Uhr dreiunddreißig war. Von da an hielt ich mich
im Schatten, ohne mir eigentlich Sorgen zu machen, daß Marty mich erblicken
würde. Trotzdem war ich nicht geneigt, auch nur das geringste Risiko
einzugehen. Etwa eine Minute später erreichte ich das Haus der Illusionen. Das nächstliegende war, in den Kontrollraum zu gehen,
überlegte ich, und wenn Marty dort war, so würde sich das Mädchen ebenfalls
dort befinden, oder zumindest ganz in seiner Nähe. Mir war auch klar, daß, wie
immer ich auch vorging, für Monika Beyer ein gewaltiges Risiko mit
eingeschlossen war, und ich hatte etwa eine halbe Minute Zeit, einen Entschluß zu
fassen.
    Ich schlich auf die Tür am Ende
des Gebäudes zu, welche direkt zum Kontrollraum führte, und blickte erneut auf
die Uhr. Fünfzehn Sekunden mußten noch vergehen, bis der Strom abgeschaltet
wurde. Ich nahm die Magnum aus der Halfter, entsicherte und hielt sie in meiner
Rechten. Der Sekundenzeiger meiner Uhr schimmerte in grünlichem Licht, während
er über das Minutenzifferblatt strich und es neun Uhr fünfunddreißig wurde. Ich
tastete nach dem Türknauf und stellte fest, daß die Tür von innen verschlossen
war, was mich nicht weiter verwunderte. Irgendwo innen hörte ich ein Telefon
klingeln, und gleichzeitig stieß ich den Lauf der Magnum hart gegen das Türschloß und drückte zweimal ab.
    Der Lärm hallte noch immer nach
wie ein Donnerschlag, als ich meine Schulter gegen die Tür stemmte und sie
aufdrückte. Ich erinnerte mich an den engen Korridor und tastete mich, mit der
Hand an der Wand entlangstreifend, ihn entlang. Das Telefon klingelte nach wie
vor monoton und reizte sowohl meine Nerven als auch mein Trommelfell. Meine
Hand griff plötzlich ins Leere, was bedeutete, daß ich mich bereits im
Kontrollraum befand, und das Telefon mußte irgendwo ganz in der Nähe sein.
Warum also, zum Teufel, meldete sich Marty nicht? Dann fiel mir ein, was für
eine verdammt idiotische Frage das war — nach dem Lärm, den die das Schloß
zerschmetternde Magnum verursacht hatte, war ein Telefonanruf nichts weiter als
ein unwesentliches Detail, und Marty streifte vermutlich im Dunkeln umher, um
nach dem Eindringling zu fahnden. Ich lauschte angestrengt, konnte ihn aber
nicht hören.
    Ich bewegte meine freie Hand
langsam nach hinten, bis sie wieder die Wand erreichte, und folgte ihr in einem
rechten Winkel. Das Brett mit den Hauptschaltern befand sich an derselben Wand,
erinnerte ich mich, sofern das von irgendwelcher Bedeutung war. Ich tastete
mich einen guten Meter weiter, lehnte mich dann an die Wand und wartete. Es gab
genau nichts, was ich tun konnte, bis die Lichter wieder angingen. Das Telefon
hörte auf zu klingeln, und das Schweigen schien mir noch lauter zu sein. Ich
überlegte, daß nun jederzeit der Strom wieder eingeschaltet werden würde, und
etwa fünf Sekunden später geschah dies auch.
    Dann ereignete sich alles auf
einmal. Der Kontrollraum war plötzlich von Licht überflutet, und gleichzeitig
erscholl von irgendwoher in der Nähe ein schriller Schrei, der mir den Atem
stocken ließ. Ich rannte wie wahnsinnig auf die Tür zu, die in den Raum führte,
in dem Carl uns in der Nacht zuvor sein Mädchen aus dem Weltall gezeigt
hatte, und stellte, als ich drin angelangt war, fest, daß er ebenso leer war
wie der Kontrollraum. Es hatte den Anschein, als wäre der Schrei aus dem
Hauptteil des Gebäudes gekommen, obwohl es in meinen Ohren nicht so geklungen
hatte. Von draußen hörte ich Sterns Leute ins Gebäude eindringen, und dann
stieg mir der Geruch von etwas Verbranntem in die Nüstern. Ich folgte meiner
Nase und schnupperte, während ich weiterging, in die Luft, wobei ich
schließlich bei einer kahlen Wand endete. Aus schierer Verzweiflung stieß ich mit
dem Fuß dagegen, und ein Teil dieser Wand schwang plötzlich langsam nach innen.
    Ich trat durch die Öffnung in
den verborgenen Raum dahinter, der mit Bogenlampen, Filmkameras und
elektrischen Apparaten in allen Formen und Größen vollgestopft war. Kabel lagen
auf dem Boden, waren an den Wänden aufgerollt und liefen über die Decke. Das Mädchen
aus dem Weltall trug wieder ihren Bikini, stand mit dem Rücken an die eine
Wand gelehnt, die Arme hoch
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