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Stark im Job

Stark im Job

Titel: Stark im Job
Autoren: Anne Katrin Matyssek
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erleichtert uns den Umgang mit der Erkrankung. Je mehr man über ein bestimmtes Krankheitsbild erfährt, desto „normaler“ erscheint es einem. Es beruhigt zu wissen, dass es für das Beängstigende, das man erlebt, Handlungsvorschläge gibt; dass sich also kluge Leute darüber schon einmal Gedanken gemacht haben.
    Dabei handelt es sich bei allen Diagnosen immer um Vereinfachungen: Man abstrahiert von konkreten Individuen und tut so, als gäbe es eine homogene Masse von Menschen, die allesamt an denselben Symptomen leiden (zum Beispiel Symptome einer Depression) und dasselbe erleben würden. Und wenn auch jedes Individuum einzigartig ist und Etiketten somit schwindeln: Hauptsache, diese Einordnungsmöglichkeit hilft Menschen dabei, sich zu beruhigen.
Wirksame Botschaft ohne Diagnosenotwendigkeit
    Die Botschaft dieses Buches ist im Grunde ganz einfach. Sie ist unabhängig davon, ob jemand an einer Depression, einer Angststörung oder einer Schizophrenie leidet oder generell um seine psychische Gesundheit fürchtet. Sie lässt sich auf den simplen Nenner bringen:
    Das, was Ihre Psyche stärkt: Davon sollten Sie mehr tun.
    Das, was Ihre Psyche schwächt: Das sollten Sie reduzieren.
    Klingt einfach? Ist es auch. In der Praxis wird aber leider die erste Aussage oft vergessen. Man fragt sich ausschließlich, wie man Belastungen ausschalten oder sie umgehen könnte. Dabei würde es mindestens genauso gut helfen, sich für den Umgang mit den Belastungen zu stärken. Denn dann verlieren sie ganz schnell ihren Bedrohlichkeitscharakter.
    Je stärker und kompetenter man sich in Bezug auf bestimmte Herausforderungen oder Probleme fühlt, desto leichter fällt einem die Bewältigung. Sich selbst mit Kompetenzen ausstatten, den Energie-Akku aufladen, sich ein dickeres Fell zulegen – das lässt sich oft viel leichter bewerkstelligen als Belastungen am Arbeitsplatz abzubauen. In Teil II dieses Buchs finden Sie Tipps zum Aufbau von Ressourcen und in Teil III Anregungen zum Abbau von Belastungen.
    Für alle Übungen in diesem Buch empfiehlt es sich, dafür zu sorgen, diese in Papierform vorliegen zu haben.
    ÜBUNG
    Was tun Sie schon?
    Schon an dieser Stelle können Sie erste Ideen notieren, indem Sie die beiden Kernfragen beantworten:
    1. Was schwächt Sie? Wovon wollen Sie in Zukunft weniger machen? (Zum Beispiel: weniger fernsehen, das Handy für zwei Stunden am Tag ausschalten, E-Mails nur noch zweimal am Tag lesen, den Alkoholkonsum einschränken, mich nicht mehr jede Nacht im Bett wälzen mit Grübelgedanken, seltener Pommes mit Majo essen ...)

    2. Was stärkt Sie? Wovon wollen Sie in Zukunft mehr machen? (Zum Beispiel: die Wohnung aufräumen, Sport treiben, regelmäßig und am Küchentisch essen, die Kollegin zum Kaffee einladen, mich mit Freunden treffen, ein neues Hobby ausprobieren)
    Das Fazit dieses Unterkapitels lautet:
    Es lohnt sich immer, die Psyche zu stärken – egal woran man leidet.
    Lesetipp:
    In diesem Buch geht es in erster Linie darum, die psychische Gesundheit zu erhalten und zu fördern. Psychische Krankheiten stellen also nur ein Randthema dar. Wenn Sie sich tiefgehender über psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt informieren möchten, empfehle ich Ihnen die kostenlose Broschüre des BKK-Bundesverbandes und der Familien-Selbsthilfe Psychiatrie:
    Psychisch krank im Job – was tun?
    Das Heft ist in Papierform erhältlich, lässt sich aber auch kostenlos als PDF downloaden. Es bietet einen leicht verständlichen generellen Überblick über psychische Erkrankungen, aber auch Informationen über einzelne Krankheitsbilder (Diagnosen). Sie finden dort Tipps für Betroffene, aber auch für Menschen in deren Umgebung – auch am Arbeitsplatz – zum Umgang mit der jeweiligen Erkrankung. Außerdem enthält die Broschüre Ratschläge zur Prävention und zur Wiedereingliederung bei der Rückkehr in den Job. Auch ein Kapitel über den Umgang mit akuten Krisen am Arbeitsplatz ist enthalten.

2. Wie geht’s Ihrer Seele? – Machen Sie den Selbstcheck!

    (zurück zu Abschnitt 11.2: Wie man dem Chef mitteilt, dass die psychische Gesundheit gefährdet ist)
    Ob jemand psychisch gesund oder krank ist, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Die Erfahrungen in der frühen Kindheit spielen eine wichtige Rolle. Aber zum Glück sind Menschen in der Lage, sich weiterzuentwickeln. Jeder Erwachsene kann etwas beitragen zur Stärkung seiner seelischen Gesundheit – allein oder auch mit professioneller
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