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Stark im Job

Stark im Job

Titel: Stark im Job
Autoren: Anne Katrin Matyssek
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prüfen können, wie gut es Ihrer Seele in diesem Augenblick geht. Hierzu zählen die aktuelle Qualität Ihres Schlafs, eine Neigung zum Zittern oder Weinen oder auch häufige Überforderungsgedanken („Das ist mir alles viel zu viel“).
    Auch das Gefühl beim morgendlichen Aufwachen kann ein Signal sein. Wie fühlen Sie sich, wenn der Wecker klingelt? Gut? Ausgeglichen? Als läge ein Stein auf Ihrer Brust? Oder krampft sich der Magen zusammen? Und wie erleben Sie insbesondere die Nacht von Sonntag auf Montag? Dass man sich jeden Morgen auf die Arbeit freut, wäre sicher zu viel verlangt. Aber wenn Sie jeden Morgen ein Unbehagen verspüren, dann stimmt etwas nicht. Für einen überschaubaren Zeitraum (vielleicht bis zum Ende des aktuellen Projekts, maximal bis zu zwei Monaten) mag es angehen, aber auf Dauer ist das nicht gesund.
Die Seele stärken – das geht immer!
    Viele der Einstellungen, die im Selbsttest abgefragt werden, wurden schon früh erworben. Unsere Kindheitserfahrungen spielen eine maßgebliche Rolle für die Frage, wie wir im späteren Leben psychisch dastehen. Es ist nicht jedem vergönnt, liebevoll umsorgt aufzuwachsen. Das mag man bedauern, doch was einem einst widerfahren ist, lässt sich heute nicht mehr ändern.
    Aber: Niemand ist zu 100 % das Opfer seiner Kindheit. Auch in späteren Jahren kann man etwas für seine seelische Gesundheit tun! Es ist nie zu spät, die psychische Widerstandskraft zu stärken. Das ist der Grundgedanke dieses Buchs. Konkret bedeutet das für Sie: Bearbeiten Sie die 8 Kapitel in Teil II und Teil III und füllen Sie den Selbstcheck in zwei Wochen ein zweites Mal aus. Und dann schauen Sie, ob Sie es mithilfe der in diesem Buch genannten Tipps geschafft haben, Ihre Seele zu stärken! Und freuen Sie sich über Veränderungen …
    Das Fazit dieses Unterkapitels lautet:
    Es ist nie zu spät, etwas zur Stärkung der Psyche zu unternehmen.
2.3 Und was heißt das jetzt? Reif für die „Klapse“?
    Dauerhaft anders als die Norm
    Als „verrückt“ gilt im Prinzip alles, was von der Norm abweicht. Was „normal“ ist, hängt aber stark von der Umgebung ab. In einer Reihenhaussiedlung gelten beispielsweise andere Normen („Samstags muss man den Rasen mähen; wer das nicht macht, ist schlampig“) als in einem Studentenviertel („Nur Spießer putzen ihre Fenster öfter als zweimal pro Jahr; wer zu oft putzt, hat was zu verbergen“). Es kommt auch darauf an, wie häufig und wie lange das abweichende Verhalten anhält und wie stark die Betroffenen hierunter leiden.
    Eine niedergedrückte Stimmung, die Befürchtung „Alle haben sich gegen mich verschworen“, eine Überängstlichkeit gegenüber Aufzugfahrten oder das Gefühl, neben sich zu stehen, kennen die meisten. Aber ihr Leben wird hierdurch nicht beeinträchtigt, sie bleiben ganz normal leistungsfähig, und die Symptome verschwinden auch nach einiger Zeit wieder. Von einer psychischen Erkrankung spricht man erst, wenn Erleben, Befinden und Verhalten dauerhaft gestört sind, also dauerhaft von der Norm abweichen.
    Dann ist in der Regel zumindest phasenweise das normale Leben beeinträchtigt: Die sozialen Kontakte sind hiervon betroffen, indem man z. B. aggressiver wird oder den Kontakt meidet. Das Liebesleben leidet ebenfalls. Man hat zum Beispiel weniger Lust auf Sex, Liebesempfindungen werden seltener, die Offenheit lässt nach. Und natürlich gibt es auch Auswirkungen auf das Arbeitsleben: Die Konzentration ist gestört, die Produktivität lässt nach, Ausfallzeiten häufen sich.
    Im Extremfall führt eine psychische Erkrankung dazu, dass man sich oder andere verletzen will.
Was heißt „psychisch krank“?
    Zusammengefasst lässt sich sagen: Den Ausdruck „psychisch krank“ verwendet man, wenn jemand in seinem Verhalten von der Norm abweicht, einen Leidensdruck verspürt, sich im Alltag beeinträchtigt fühlt und unter Umständen selbst- oder fremdgefährdend handelt. Wie bei körperlichen Erkrankungen gibt es unterschiedliche Schweregrade und unterschiedliche Verläufe. Manche verschwinden nach ein paar Tagen ganz von selbst.
    Aber auch wenn die Symptome länger als ein paar Tage andauern: Reif für die „Klapse“, wie es früher hieß, ist man deshalb noch lange nicht. Natürlich kann es im Einzelfall gut tun oder auch rechtlich erforderlich sein, sich für einige Zeit völlig aus der Welt zurückzuziehen, um garantiert weder sich selbst noch andere zu gefährden – aber die Regel ist das nicht. Im
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