Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition)
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
um den Arm des Thronerben. Scheppernd und klappernd wurden augenblicklich auf beiden Seiten Gewehre hochgerissen.
    „Sie ist keine Trophäe“, erklärte Jim kategorisch.
    „Das habe ich auch nicht behauptet.“ Valerian blieb bewundernswert ruhig, nur der Blick seiner grauen Augen zuckte bedeutungsvoll zu seinem Arm und dann wieder zu Jim. In ihrer kühlen Tiefe braute sich ein Sturm zusammen. „Lassen Sie mich los, Mr. Raynor!“
    Jim tat, wie ihm geheißen. „Sie ist krank“, sagte er. „Meine Sanitäterin drängt darauf, dass sie medizinisch behandelt wird. Sofort.“
    „Und das wird sie“, antwortete Valerian. In seiner Stimme lag ein scharfer Ton. Er nickte, woraufhin mehrere Männer in weißen Laborkitteln vortraten und die Bahre mit überzeugender Sanftheit übernahmen. „Wir werden uns, so gut es uns möglich ist, um sie kümmern, und dann bringen wir sie in eine der Einrichtungen der Moebius Foundation. Dort stehen uns bestens ausgestattete Laboratorien zur Verfügung. Wie Sie wissen, ist unser Dr. Emil Narud ein Experte, vielleicht der Experte für Zerg-Physiologie. Wir können alle nur denkbaren Tests …“
    „Sie ist auch keine Laborratte, verdammt noch mal!“, fuhr Jim auf.
    „Wir wissen nicht, was sie ist. Begreifen Sie das nicht?“, entgegnete Valerian. Seine Geduld ging offenkundig zur Neige. „Und bis wir das herausgefunden haben, wissen wir nicht, wie ihr zu helfen ist! Sie haben so viel riskiert, um sie zurückzuholen, und jetzt weigern Sie sich zu tun, was am besten für sie ist, weil Sie sich einfach nicht eingestehen wollen, dass sie möglicherweise nicht ganz so menschlich ist, wie Sie es sich wünschen.“
    Heißer, unbeherrschter Zorn überkam Jim bei diesen Worten. „Hören Sie zu, Sie arroganter kleiner …“
    Jim wurde durch das schroffe Plärren eines roten Alarms abrupt mitten im Satz unterbrochen. „Brücke an Prinz Valerian!“
    „Hier Valerian.“ Auch er brach den Streit sofort ab. „Was …?“
    Er beendete seine Frage nicht, als er sich umdrehte und durch die riesigen Aussichtsfenster hinausschaute.
    Dutzende von Schiffen waren ohne Vorwarnung mit Warpgeschwindigkeit aufgetaucht. Raynor starrte mit offenem Mund auf die andere Hälfte der Liga-Flotte, genau wie Valerian.
    Jim fasste sich als Erster wieder und fuhr zu Valerian herum. „Du hinterhältiger Scheißkerl!“ Er holte mit der Faust aus, bereit, dem Thronerben einen kräftigen Kinnhaken zu verpassen. Pfeif auf die Konsequenzen!
    Zu Jims Überraschung flitzte Valerian hinter ihn und schrie: „Nicht schießen!“ Raynor drehte sich um und sah den Prinzen mit einer kleinen Pistole dastehen, die er von wer weiß wo hervorgezogen hatte. Sie wies direkt auf Jim, aber Valerian drückte nicht ab.
    „Glauben Sie, das war ich?“, zischte der junge Mann. Seine Finesse war dahin, und Jim erkannte, dass Valerian, sosehr er sich auch von seinem Vater unterscheiden mochte, genauso gefährlich und tödlich sein konnte. Seine Anmut war jetzt von animalischer Art – die Anmut des Dschungels, nicht die, die in Salons gepflegt wurde. „Glauben Sie, ich will Sie und Kerrigan ihm überlassen?“
    Nein. Natürlich wollte er das nicht. Valerian würde sich einen Namen machen, indem er sie benutzte, nicht dadurch, dass er sie seinem Vater übergab.
    „Seid gegrüßt!“, erklang da eine nur zu vertraute Stimme. Jim brauchte sich nicht nach dem Bildschirm an der Wand der Dockbucht umzudrehen, um zu wissen, dass Arcturus Mengsk in Erwartung seines Triumphs lächelte. Jim entsann sich des schrecklichen Augenblicks, unmittelbar bevor Tychus auf Sarah angelegt hatte, als sie alle Mengsks Stimme aus Tychus’ Helm vernommen hatten: „Sie kennen Ihre Befehle, Mr. Findlay. Führen Sie sie aus!“
    „Tychus … was hast du getan?“
    „Ich habe einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, Jimmy. Sie stirbt … ich komme frei.“
    Jetzt wurde Jim klar, wie es möglich gewesen war, dass Mengsk per Funk mit Tychus sprechen konnte.
    Der Dreckskerl hatte die ganze Zeit über hier gewartet.
    Dicht außerhalb des Orbits hatte er auf der Lauer gelegen und genau kalkuliert, wie er unentdeckt blieb. Mengsk hatte seinen Sohn die ganze Arbeit und alle Risiken eingehen lassen und Tychus benutzt, um Kerrigan zu beseitigen, und jetzt schlug er zu, um Verdienst und Beute für sich zu beanspruchen.
    Den Teufel wird er tun!, dachte Jim, und zu seiner Überraschung fand er denselben Gedanken in Valerian Mengsks Gesicht widergespiegelt.
    „Du hast
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher