Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition)
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
einmal Krallen gewesen waren, und er erinnerte sich daran, wie sich diese geschickten Finger zum ersten Mal um seine geschlossen hatten.
    Sie hatte einmal gesagt, dass sie ihre Nägel stets kurz schneide, weil es praktisch sei. Aus demselben Grund band sie ihre Haare auch immer zu einem Pferdeschwanz zusammen. Und deshalb hielt sie sich auch unglaublich fit und hatte eine kilometerdicke Mauer um sich herum errichtet.
    Praktisch. Alles Dinge, die sich ein Krieger oder ein Killer zur Gewohnheit machte.
    Jim wollte die schlaffe Hand an seine Brust oder seine Lippen drücken, doch er tat weder das eine noch das andere. Er schwelgte nur in Erinnerungen.
    Plötzlich ertönte ein dumpfer Laut, und ein Ruck durchlief das Schiff. Wäre Kerrigan nicht angeschnallt gewesen, hätte es sie aus dem Sitz geschleudert. Jim wusste natürlich, was passiert war. Rasch klappte er das Visier herunter und stöpselte sich in die Energiebuchse des Landefrachters ein. Die Umgebung des Schiffes wurde auf sein HUD, das Heads-up-Display, geladen.
    Mutalisken.
    Sie hatten sich beim Angriff schon immer leicht von ihrer Blutgier hinreißen lassen, und nun, ohne die Führung durch ihre Königin, waren sie vermutlich noch hirnloser als Zerglinge. Zwei von ihnen hatten sich auf den Landefrachter konzentriert, so vollkommen, dass sie nicht einmal mehr an ihr eigenes Leben dachten. Die grässlichen Bestien schlugen mit ihren aerodynamisch fragwürdig filigranen Flügeln und spuckten ihre parasitären Würmer, die sich durch so ziemlich alles hindurchfressen, -schneiden oder -bohren konnten, in Richtung des Landefrachters. Einer der Würmer hatte offenbar getroffen.
    Das Schiff ging so schnell in den Sturzflug über, dass Jims Magen einen Purzelbaum schlug. Kerrigans Kopf fiel ruckartig nach vorn. Alle anderen wurden durch ihre Rüstung vor einem solchen Schleudertrauma geschützt, aber Sarah war im Moment nicht zu helfen. Jim wusste, dass ihnen ein Überlebenskampf bevorstand, und nur die Fähigkeiten des Piloten und eine rasche Rettung konnten sie jetzt noch vor dem Schlimmsten bewahren, bevor der Wurm sich durch die Hülle gefressen hatte.
    Das Schiff fegte genauso abrupt in die Höhe, wie es eben abgetaucht war, dann vollführte es eine Rolle und stürzte abermals nach unten. Auf dem HUD konnte Jim die Genialität der Taktik verfolgen. Die Mutalisken sahen sich plötzlich einander gegenüber und griffen sich – unbeabsichtigterweise – gegenseitig an. Sie warfen die vieläugigen Köpfe nach hinten und schrien – zweifellos vor Schmerz –, als sich ihr eigenes säurehaltiges Blut durch die Panzerung ihrer Körper ätzte. Jim wünschte sich beinahe, dass er es in der Stille des Weltalls hören könnte.
    Zwei weniger, aber wer wusste schon, wie viele noch da draußen waren! Jim dachte abermals an die Trümmer des Schweren Kreuzers, die wie Meteore auf Char niedergegangen waren.
    „Mayday, Mayday! Der Landefrachter Fanfare der Hyperion ersucht um sofortige Zuflucht. Wir stehen unter schwerem Mutaliskenangriff und haben den Commander und Kerrigan an Bord. Ich wiederhole, wir brauchen umgehend Unterstützung!“
    „Hier ist die Bucephalus . Ihre Position, Fanfare ?“
    „Nein“, sagte Jim rundheraus; er hatte sich so zugeschaltet, dass nur der Pilot ihn hören konnte. „Nicht dahin. Ich lass nicht zu, dass er sie bekommt.“
    Das Schiff bockte von Neuem. „Sir“, rief Merrick, „ich glaube nicht, dass wir eine Wahl haben! Dieser eine Mutalisk hat einen direkten Treffer gelandet. Uns bleiben etwa sieben Minuten, bis sich der Wurm durch die Hülle gefressen hat!“
    Jim war hin- und hergerissen. Valerian würde in Sarah keinen Menschen sehen. Für ihn war sie ein Mittel zum Zweck – eine Chance, seinen Daddy in den Schatten zu stellen, sich selbst zu beweisen. Sie war ein Werkzeug, weiter nichts, und Raynor wollte verdammt sein, wenn er Kerrigan in die Hände dieses Jüngelchens fallen ließ.
    Die Worte der Sanitäterin fielen ihm wieder ein. Was war, wenn die Ausrüstung der Hyperion wirklich nicht ausreichte, um Sarah die Hilfe zu gewähren, die sie dringend brauchte? Was, wenn er ihr die Gelegenheit vorenthielt, vollständig zu genesen?
    „Sir, einen weiteren Treffer werden wir nicht überstehen, und unsere Sensoren zeigen noch vier von diesen Mistviechern“, warnte der Pilot.
    „Scheiße!“, knirschte Jim. „Raynor an die Bucephalus . Schicken Sie Ihre Jungs los, damit sie uns diese Zerg vom Hals schaffen! Wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher