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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition)
Autoren: Christie Golden
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tatsächlich sehen, dass der pudrige Staub von Char nicht von einer Schar gefräßiger Monster aufgewirbelt wurde, sondern von Lisle, Haynes, Fraser und Rolfson, die so schnell auf sie zukamen, wie es ihnen möglich war unter der Last des Schutzbehälters, der den schwarz schimmernden Obelisken enthielt.
    Jubel wurde laut, und die Rampe des Landefrachters senkte sich. Grinsend und mit grauem Staub bedeckt luden die vier Raiders das unbezahlbare Artefakt ins Schiff. Jim blickte an ihnen vorbei ins Schiffsinnere, wo er Sarah entdeckte, die immer noch besinnungslos war, immer noch atmete und immer noch nicht richtig wie ein Mensch aussah mit all den Gerätschaften, an die sie angeschlossen war; fast wirkte sie damit noch weniger menschlich als in dem Moment, da er sie in der Höhle gefunden hatte.
    Er schaute über die Schulter nach hinten und fluchte. Eine weitere Staubwolke – und diesmal konnte er darin hässliche Silhouetten ausmachen. „Da kommen noch mehr Tierchen zu unserer Party“, sagte er. „Sieht tatsächlich so aus, als wären sie dem Landefrachter gefolgt.“ Er hob sein Gewehr und zielte.
    „Sir, wir müssen los!“, rief Rolfson.
    Jim sparte sich den Atem für eine Erwiderung. Sie mussten starten, ja – aber ihre Erfolgschancen standen besser, wenn sich nicht Dutzende von Zerg auf das Schiff stürzten. Er verspürte weder Bedauern noch Freude, als er sie im Näherkommen niedermähte, dann sprang er ins Schiff und taumelte in den Sitz neben Kerrigan. Fast noch bevor sich die Tür schloss, hatten die Passagiere ihre Gurte angelegt, und dann war der Landefrachter auch schon in der Luft.
    Jim und die anderen öffneten ihre Visiere. Noch nie hatte wiederaufbereitete Luft herrlicher gerochen. Jim atmete dankbar ein und ertappte sich zu seiner Überraschung dabei, wie er nicht an ihre Flucht dachte – die ihnen noch nicht gelungen war –, aber auch nicht an Sarah, sondern an Tychus.
    Ich bleib in diese Rüstung eingesperrt, bis ich alle meine Schulden beglichen habe.
    Tychus Findlay hatte seine Gefängniszelle mit sich herumgetragen, hatte darin gelebt und war darin gestorben. Wenn es doch nur eine andere Möglichkeit gegeben hätte!
    Jim schüttelte den Gedanken ab und richtete seine Aufmerksamkeit auf Kerrigan. Ihr Körper wurde durch die Gurte gesichert, die sie alle auf ihren Plätzen hielten, ihre Augen waren geschlossen. Ihr Kopf rollte hin und her, das seltsam aussehende Haar, wenn man es überhaupt so nennen konnte, bewegte sich nicht von selbst, sondern nur durch die Bewegung des Schiffes. Preston hatte dafür gesorgt, dass Kerrigan ordentlich in die Decke eingewickelt war, damit sie ihre Blöße bedeckte. Auch wenn Sarah in solchen Dingen nie zimperlich oder gar ein Mauerblümchen gewesen war.
    „Wie geht es ihr?“, fragte Jim.
    Preston, die auf der anderen Seite neben Kerrigan saß, sah von einem Datenlogbuch auf. „Das ist im Moment schwer zu sagen. Ich habe sie stabilisiert, und soweit ich das beurteilen kann, wirkt sie durchaus menschlich. Aber sie muss besser versorgt werden, als es uns hier möglich ist.“
    „Was noch?“
    Lily zögerte. „Ich glaube, sie muss auch besser versorgt werden, als es auf der Hyperion möglich ist.“
    „Die Hyperion war Mengsks Flaggschiff“, erwiderte Jim. „Die Ausstattung dort ist hervorragend. Was wollen Sie mir damit sagen?“
    Sie sah ihn ruhigen Blickes an. „Ich sage, dass ich nicht sicher bin, womit wir es hier zu tun haben, Jim. Wir sind spitzenmäßig ausgerüstet, aber verdammt … ich bin keine spitzenmäßige Ärztin, und ich bin ganz bestimmt keine Zerg-Expertin.“
    „Sie ist kein Zerg!“
    Lily antwortete mit einem Schulterzucken. „Ich kann Ihnen bei dieser Behauptung nicht in die Augen schauen“, sagte sie leise. „Noch nicht.“ Sie beugte ihren dunklen Kopf wieder über das Datenlog.
    Jim blieb einen Moment lang sitzen und dachte angestrengt nach, dann öffnete er die Verschlüsse seiner Handschuhe und zog sie aus. Er griff zu und nahm Kerrigans Hand in seine, sorgsam darauf bedacht, keinen der unzähligen Schläuche zu beeinträchtigen, die an ebenso vielen Stellen mit ihrem Körper verbunden waren.
    Warme menschliche Haut auf warmer menschlicher Haut. Seine Augen brannten auf einmal. Er blinzelte heftig. Er hatte nicht erwartet, dass diese Empfindung ihn dermaßen rühren würde. Er blickte auf ihre Hand, als hätte er sie noch nie gesehen, und nahm abermals ihre Kraft zur Kenntnis, die seltsam langen Fingernägel, die
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