Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition)
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
wäre. Stattdessen wurde sie jetzt zurück in die Gegenwart geschleudert, eine Gegenwart, in der nur ihr eigener glühender Hass fest und stark genug war, um sie zu tragen.
    * * *
    Vor ihnen lag eine Tür, ein schlichtes Quadrat, das nichts gemeinsam hatte mit den eleganten Lamellendurchgängen, die Valerian und Jim sonst fast überall auf der Raumstation Prometheus gesehen hatten. Jim, der von der pausenlosen Rennerei außer Atem war, konnte nur dort hindeuten. Wenn sie ihren Vorsprung weit genug ausbauten, konnten sie durch diese Tür schlüpfen und sie von der anderen Seite schließen und blockieren.
    Wenn sie ihren Vorsprung weit genug ausbauten.
    Hoffnung, so spitz und scharf wie ein Messer, spornte die beiden Männer an. Diesmal drehte Jim sich nicht nach hinten, um nachzusehen, wie dicht sie ihnen auf den Fersen waren. Entweder schafften sie es, oder sie schafften es nicht. Seine Lungenflügel und Beine brannten, als er sie zwang, sich noch mehr ins Zeug zu legen. Bringt mich hier raus, bitte, dann können wir umkehren und Sarah suchen …
    Sie rannten durch die Tür und stoppten so abrupt, dass sie beinahe hinfielen. Jim drehte sich um. Er schwitzte am ganzen Leib und sah, dass – ja, ja! – ihr Vorsprung reichte. Er warf sich in Richtung der Kontrolltafel und hieb mit der flachen Hand darauf.
    Nichts geschah. Die Kontrolltafel war deaktiviert worden. Narud und Mengsk hatten sämtliche Vorsichtsmaßnahmen ausgeschöpft, um dafür zu sorgen, dass ihre Beute ihnen nicht lebend entkam.
    Jim warf den Kopf in den Nacken und brüllte. Nicht vor Angst, nicht vor Gram, sondern vor Wut über seine Hilflosigkeit. Er bewegte sich unsicher, seine Glieder zitterten unter der Beanspruchung, die er ihnen zugemutet hatte. Er schwang seine Waffe hoch und fing an zu schießen. Neben ihm tat Valerian wortlos dasselbe.
    Eine vergebliche Anstrengung, aber er konnte nicht anders. Die Hybriden schienen kaum zu blinzeln, als sie heranstürmten. Speichel tropfte von ihren Mäulern und Mandibeln. Sie witterten ihre Opfer in Reichweite und waren begierig aufs Töten.
    Plötzlich riss der Knochenfächer hinter dem Schädel des gedrungenen Hybriden mitten entzwei. Der Schädel selbst platzte auf. Das Monster ging zuckend zu Boden, und vor Jims entsetzten Augen explodierte das Gehirn des Dings. Als wäre ein Schalter umgelegt worden – und vielleicht war das in gewisser Weise der Fall –, erlosch das blaue Leuchten, das Teile des Körpers umhüllt hatte.
    Der zweite Hybrid war jedoch noch am Leben und wütend über den Tod seines Gefährten. Schneller, als es einer so großen Kreatur eigentlich möglich sein sollte, wirbelte er auf seinen sechs viel zu schlanken Beinen zu seinen Gegnern herum. Seine zur Seite ragenden Kiefer klafften zu einem herausfordernden Schrei auseinander. Jims Waffe fiel klappernd zu Boden, während sein Gesicht sich vor Qual verzerrte. Er presste die Hände auf die Ohren, aber damit ließ sich das Geräusch in seinem Kopf nicht ersticken. Er drückte die Augen so fest zu, als wollte er die Lider miteinander verschmelzen.
    Eine Hand legte sich auf seine Schulter und rüttelte ihn. „Jim! Sehen Sie doch!“
    Er öffnete die Augen, und Freude und Schrecken durchjagten ihn zu gleichen Teilen.
    Sarah!
    Obwohl sie nur einen schlichten Overall trug, bot sie beinahe einen furchtbareren Anblick als der Hybride, gegen den sie kämpfte. Er hatte schon alle möglichen Ausdrücke auf ihrem Gesicht gesehen: Belustigung, Ärger, Wut, Liebe. Nur diesen Ausdruck hatte er noch nie gesehen – nicht einmal auf dem Gesicht der Königin der Klingen.
    In diesem Moment war Sarah Kerrigan nicht mehr seine Liebste, sie war weder Freund noch Ghost, noch eine rudimentäre Zergmutation.
    Sie war, was Arcturus Mengsk sie einmal genannt hatte: ein Racheengel.
    Sie hatte keine Waffen, brauchte keine. Jim nahm sie nur noch als sich rasend schnell bewegenden Schemen wahr. Der Hybrid setzte auf sie zu, stieß dabei einen schrecklichen Psi-Schrei aus, wirbelte mit seinen sensenartigen, bläulich leuchtenden Armen. Er würde sie in Fetzen schneiden. Doch Sarah war schon nicht mehr da. Sie sprang hoch, schlug einen Salto und landete auf dem Rücken des Dings. Dort blieb sie noch nicht einmal für die Dauer eines Herzschlags, aber das reichte. Mit jeder Hand packte sie eines der Beine des Biests, warf den Kopf nach hinten und stieß einen zorngeladenen Schrei aus. Die Glieder wurden scheinbar mühelos vom Leib abgerissen, Schleim und Blut
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher