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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)
Autoren: John Jackson Miller
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und verschwand außer Sicht, um den öligen rosa Fleck auf seiner Hand zu enthüllen. Rotwut. Das war also in den Ampullen, dachte Korsin. Das hatte Devore diese rasende Kraft verliehen, und genau das zehrte jetzt an ihm.
    Korsin stellte fest, dass die Schulterverletzung nicht so schlimm war, wie es auf den ersten Blick schien, und half seinem Bruder hoch. Devore war noch jung. Wenn Seelah ihn pflegte, gelang es ihm vielleicht sogar, hier draußen zu überleben – vorausgesetzt, dass er ohne das Spice überhaupt leben konnte . Aber … was dann? Was ließ sich noch sagen, das nicht bereits gesagt worden war?
    Es ist entschieden.
    Aus einem hoffnungsvollen Festhalten wurde ein festerer Griff – und Yaru Korsin drehte seinen Bruder so, dass er die Sonne sah, die über dem Meer versank. »Ich werde meine Mission zu Ende bringen«, sagte er, während er den Blick über die Bergflanke zu dem Ozean schweifen ließ, der weit unter ihnen dräute. »Und ich werde meine Mannschaft schützen.«
    Er ließ los.

4. Kapitel
    Die Nacht war schon beinahe hereingebrochen, als Korsin auf dem Pfad auftauchte, den er zuvor bereits zweimal entlangmarschiert war. Er zog einen behelfsmäßigen Schlitten hinter sich her, den er aus einem Kantinentisch gebaut hatte. Angesichts der Thermodecken und der übrigen Nahrungspakete, die sich darauf stapelten, musste Korsin ein paarmal auf die Macht zurückgreifen, um seine »Beute« den Berg hinunterzuschaffen. Die behelfsmäßigen Gurte schnitten ihm in Schulter und Hals, um hässliche Striemen zu hinterlassen. Aus dem einen Lagerfeuer waren mehrere geworden. Er war froh, sie zu sehen.
    Ravilan schien auch froh zu sein, ihn zu sehen, zumindest nach seiner ersten überraschten Reaktion. »Der Peilsender! Ist er aktiv?«
    »Ich habe den Knopf selbst gedrückt«, verkündete Korsin.
    »Und?«
    »Und jetzt warten wir.«
    In dem verrauchten Dunst kniff Ravilan die Augen zu Schlitzen zusammen. »Wisst Ihr, wo wir sind? Habt Ihr mit irgendjemandem gesprochen?« Korsin hatte seine Aufmerksamkeit bereits der Aufgabe zugewandt, die Pakete an verunsicherte Mannschaftsmitglieder zu verteilen. Ravilan senkte die Stimme. »Wo … sind Eure Massassi?«
    Korsin schaute nicht auf. »Alle tot. Du denkst doch nicht wirklich, dass ich das ganze Zeug sonst selbst geschleppt hätte, oder?«
    Das purpurne Gesicht des Quartiermeisters wurde ein wenig blasser. »Nein, natürlich nicht … Captain.« Er schaute zurück zum Gipfel des Berges, der rasch in der Dunkelheit ringsum versank. »Vielleicht könnten noch andere von uns einen Blick auf den Transmitter werfen. Wir könnten …«
    »Ravilan, wenn du da hochsteigen willst, kannst du das gerne tun. Ich an deiner Stelle würde dann aber einen Trupp mit schwerem Gerät mitnehmen, denn wenn wir keine Stützpfosten unter diesem Schiff anbringen, könnte der Nächste, der an Bord geht, seine letzte Reise mit der Omen antreten.« Korsin setzte das letzte Paket ab und reckte den Hals. »Wo sind denn deine Massassi?«
    Ravilan starrte ihn an. »Alle tot.«
    Endlich löste sich Korsin aus dem provisorischen Geschirr, das er dazu benutzt hatte, um den Schlitten zu ziehen. Das Lagerfeuer loderte einladend. Warum war ihm jedoch trotzdem so kalt? Aber dann verstand er, warum. »Hallo, Seelah.«
    »Wo ist Devore?«
    Er sah sie kalt an. Seelah stand da, ihre ramponierte goldene Uniform glänzte im Feuerschein. »Ja, wo ist Devore?«, wiederholte er.
    »Er ist nach oben gegangen …« Sie brach ab. Es war niemandem erlaubt, das Lager zu verlassen, und jetzt begriff sie auch, was der Ausdruck in Yaru Korsins Augen zu bedeuten hatte. Sie drückte Jariad fest an sich. Der Junge wachte auf und begann zu weinen.
    Korsin leitete seine aufmunternden Worte so ein, wie er es meistens tat – mit einer Zusammenfassung der Dinge, die jeder bereits wusste. Allerdings war diese Ansprache anders als die vorherigen, weil es so viele Dinge gab, über die niemand Bescheid wusste, einschließlich seiner selbst. Die Beteuerung, dass Naga Sadow nach wie vor in höchstem Maße an ihrer Fracht interessiert war, stieß bei allen auf offene Ohren, und obwohl sie eindeutig weitab vom Schuss waren, konnten sich nur wenige vorstellen, dass das Verlangen des Sith-Lords nach dem Lignan selbst vor dieser Entfernung Halt machen würde.
    Selbst, wenn sie weniger zuversichtlich waren, was Sadow über sie dachte, wusste Korsin, dass seine Mannschaft akzeptieren würde, dass irgendjemand irgendwo nach ihnen suchte.
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