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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)
Autoren: John Jackson Miller
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Jogan. Ihr Gesprächspartner am Ende der Signallinie war jetzt der Nabel der Welt. Er hatte zwar gesagt, dass sie bald miteinander reden würden, doch er hatte nicht versucht, sich mit ihr in Verbindung zu setzen, und sie hatte auch keine Anstalten unternommen, um ihn aufzuspüren. Er war jetzt beschäftigt, der einstige professionelle Einsiedler, und besuchte mit der Gutes Omen eine Stadt von Alanciar nach der anderen, um die Geschichte seines Abenteuers einmal mehr zum Besten zu geben. Mit der Unterstützung von Schauspielern und Liederschreibern, die sie von Keshtah mitgebracht hatten, war das Ganze bereits dramatisiert und zu einem Stück verarbeitet worden, das das von Adari Vaal ersetzen würde. Adari war bloß auf einem Felsen gefunden worden. Er hatte auf einem gelebt, bevor er die Wahrheit erblickt hatte. Jogan Halder war der wahre Fels von Kesh.
    Mit einem Mal wurde ihr klar, dass er nie ein richtiger Wächter gewesen war. Jogan folgte einer Bestimmung, die in Alanciar seit Adari Vaals Ankunft nicht mehr florierte. Doch das würde sich jetzt ändern. Die uralten patriotischen Stücke, die an jedem Wachsamkeitstag aufs Neue zum Besten gegeben wurden, würden durch neue Produktionen für jeden Tag ersetzt werden. Es würde wieder Geschichtenerzähler, Bildhauer, Kostümbildner und Schauspieler geben. Alles, was während der langen Not beiseitegeschoben worden war, kehrte jetzt mit verblüffender Geschwindigkeit zurück. Von den Sith angestiftet und ermutigt, würde stillschweigend die Ansicht verbreitet werden, dass die letzten zweitausend Jahre in Alanciar an eine Art kollektiven Irrsinn verloren gegangen waren.
    Das war ein Gedanke, den ihre Freunde, Nachbarn und Kollegen bereitwillig akzeptierten. Quarra fürchtete, dass sie am Ende die Einzige sein würde, die Adari in liebevoller Erinnerung behalten würde. Die Anzeichen des Sith-Bösen waren in den Taten von Bentado nur allzu offensichtlich gewesen, doch seit ihrer Ankunft hatten sich die Streitkräfte von Varner Hilts von ihrer besten Seite gezeigt. Die Vereinigung war bereits in vollem Gange. Die List, Jogan und das Volk von Alanciar zu übernehmen, war diabolisch, aber raffiniert, und es würde schwer sein, jemanden davon zu überzeugen, was wirklich hinter alldem steckte. Quarra hatte es mehr als einmal versucht, als sie diskret mit anderen gesprochen hatte, die sie in der Führungsebene kannte. Doch alles, was ihr entgegenschlug – selbst von Leuten, auf deren Urteilsvermögen sie zuvor vertraut hatte –, war ebenjener Argwohn, den sie eigentlich den Sith hätten entgegenbringen sollen. Niemand wollte etwas von einer neuen Adari wissen, und so hatte sie es schließlich aufgegeben.
    Allerdings hatte sie sich eine letzte Warnung von Adari zu Herzen genommen – eine Warnung, die vielleicht die letzte sein würde, die irgendjemand von der in Ungnade gefallenen Botin beherzigen würde. In Adaris Memoiren war von ihrer Hoffnung die Rede gewesen, dass sie dadurch, dass sie in Yaru Korsins Nähe blieb, eines Tages womöglich genug lernen würde, um ihr Volk zu befreien. Was das betraf, so hatte sie teilweise Erfolg gehabt, indem sie den Keshiri von Alanciar berichtet hatte, was sie wusste. Doch außerdem hatte Adari auch ihre persönlichen Fehler eingestanden. Indem sie sich an Korsin gehalten hatte, war sie eine Zeit lang zur Retterin geworden – viel mehr verehrt als die Keshiri, die sie in ihrem früheren Leben schikaniert hatten. Und sie hatte einen stumpfsinnigen, verabscheuenswerten Ehegatten durch einen Gefährten ersetzt, der zwar bedrohlicher, jedoch auch wesentlich intelligenter gewesen war.
    Edell Vrai hatte Quarra dieselbe Möglichkeit geboten. Vor den Sith lagen so viele Herausforderungen, und Edell brauchte sie. In gewisser Weise brauchte Alanciar sie ebenfalls. Vielleicht konnte sie die Dinge besser machen, den Wandel erleichtern – und vielleicht gelang es ihr sogar, etwas vom medizinischen Wissen seines Volkes nach Alanciar zu bringen. Edell konnte ihr viele Wege eröffnen. War es nicht besser, die Gefährtin eines Sith-Hochlords zu sein als eine Keshiri-Volksheldin?
    Nein. Die Orielle, die Frau aus ihrem Traum, hatte ihr erzählt, dass sie nicht vor dem Unvermeidlichen weglaufen könne – und ihr Volk würde es nicht einmal versuchen. Deshalb würde sie sich ebenfalls in ihr Schicksal fügen. Das bedeutete jedoch nicht, dass sie mit Feuereifer darauf zulaufen musste. Das hatte Adari ihr klargemacht. Quarra tätschelte das Buch mit
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