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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)
Autoren: John Jackson Miller
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tatsächlich hier sein – jedenfalls die meisten von ihnen. Die Omen war das allgemein favorisierte Schiff gewesen, als sich die Sith-Bergbauflottille bei Primus Goluud gesammelt hatte. Die Massassi-Stoßtrupps im Laderaum kümmerte es nicht, wohin die Reise ging – die Hälfte der Zeit wusste ohnehin niemand, was die Massassi dachten , vorausgesetzt, dass sie derlei überhaupt taten. Doch viele Wesen, die in dieser Angelegenheit eine Wahl hatten, hatten sich ganz bewusst für die Omen entschieden.
    Saes, der Kapitän der Herold , war ein gefallener Jedi: eine unbekannte Größe. Man konnte einfach niemandem trauen, dem die Jedi nicht trauten, und die trauten immerhin praktisch jedem. Yaru Korsin hingegen kannten die Besatzungsmitglieder. Ein Sith-Captain, der lächeln konnte, war selten genug und erfüllte einen stets mit Argwohn. Korsin jedoch war bereits seit zwanzig Standardjahren dabei – lange genug, dass jene, die unter ihm gedient hatten, die Kunde von seiner Kompetenz verbreiteten. Auf einem Schiff, das unter Korsins Kommando stand, war man auf der sicheren Seite.
    Heute allerdings sahen die Dinge anders aus. Voll beladen mit Lignan-Kristallen schickten sich die Herold und die Omen gerade an, Phaegon III den Rücken zu kehren, um die Front anzusteuern, als ein Jedi-Sternenjäger die Verteidigungsvorkehrungen der Bergbauflotte auf die Probe stellte. Während die sichelförmigen Klingen-Jäger dem Eindringling die Stirn boten, traf Korsins Crew die nötigen Vorbereitungen für den Hyperraumsprung. Die Ladung zu schützen hatte oberste Priorität – und wenn es ihnen gelang, sie vor dem Jedi-Abtrünnigen abzuliefern, nun, dann war das kein schlechter Bonus. Sollte die Herold die Klingen-Piloten doch anschließend einsammeln.
    Gleichwohl, dummerweise war irgendetwas schiefgegangen. Eine Erschütterung durchlief die Herold, und dann noch eine. Die Sensordaten des Schwesterschiffs wurden widersinnig – und plötzlich steuerte die Herold gefährlich auf die Omen zu. Bevor der Kollisionsalarm auch nur ertönen konnte, aktivierte Korsins Navigator reflexartig den Hyperantrieb. Gerade noch rechtzeitig …
    … vielleicht aber auch nicht. Nicht, wenn man bedachte, wie gerade die Systeme der Omen versagten. Sie haben uns erwischt , dachte Korsin. Wären sie imstande gewesen, auf die Telemetriedaten zurückzugreifen, hätten sie das vermutlich bestätigt. Das Schiff war um eine astronomische Winzigkeit vom Kurs abgebracht worden – aber das genügte.
    Captain Korsin hatte es noch nie mit einer Gravitationsquelle im Hyperraum zu tun gehabt, was ebenso für seine gesamte Crew galt. Damit Geschichten von solchen Vorfällen die Runde machten, brauchte es Überlebende. Doch es war, als sei unweit der vorbeifliegenden Omen der Weltraum selbst aufgeklafft, um die stählernen Aufbauten des Schiffs durchzukneten wie Spachtelmasse. Das Ganze dauerte bloß einen Sekundenbruchteil, sofern Zeit hier überhaupt existierte. Der Austritt aus dem Hyperraum war sogar noch schlimmer als der Eintritt. Ein ungesundes Bersten, und die Schilde versagten. Schottwände gaben nach – und dann die Waffenkammer.
    Die Waffenkammer war explodiert. Das ließ sich aufgrund des gähnenden Lochs im Rumpf des Schiffs ohne Probleme feststellen. Damit war klar, dass die Kammer im Hyperraum hochgegangen war, denn schließlich lebten sie noch. Im Normalraum wären all die Granaten, Bomben und anderen Spielereien, die die Massassi mit nach Kirrek nahmen, mit einer gewaltigen Detonation explodiert, und das Schiff mit ihnen. Stattdessen jedoch war die Waffenkammer einfach verschwunden – zusammen mit einem beeindruckenden Teil des Achterdecks der Omen. Per definitionem war die Physik im Hyperraum unberechenbar. Anstatt nach außen zu explodieren, riss ein seismischer Sog das beschädigte Deck einfach aus dem Schiff. Korsin malte sich aus, wie die hochgehende Munition Lichtjahre hinter der Omen irgendwo den Hyperraum verließ. Das würde irgendwem gehörig den Tag versauen!
    Warum sollten eigentlich nur sie leiden …
    Die Omen war bebend in den Realraum zurückgekehrt, hatte ruckartig abgebremst – und steuerte geradewegs auf eine blaue Blase zu, die vor einem pulsierenden Stern schwebte. War das vielleicht die Ursache des Masseschattens, der ihre Reise unterbrochen hatte? Aber selbst wenn: Wen kümmerte das? Gleich würde ohnehin alles vorbei sein. Gefangen im Sog der Gravitation, war die Omen über den Kristallozean aus Luft gehüpft und geholpert,
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