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Star Wars 8482 Dunkle Flut

Star Wars 8482 Dunkle Flut

Titel: Star Wars 8482 Dunkle Flut
Autoren: Kemp Paul S
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aufgerissen und ihn auf die Knie fallen lassen.
    Â»Soldat!«, rief Anmut beunruhigt.
    Er scheuchte sie mit einem Winken fort, aus Angst, die Energie nicht kontrollieren zu können, die in seinem Innern brodelte. Auch der Rest der Gemeinschaft hatte laut aufgeschrien, als die Energie in sie eindrang. Seherin hatte vor Ekstase zu stöhnen begonnen, während die Kinder – sogar Anmut – laut lachten. In dem Geräusch lag ein Anflug von Wildheit.
    Neue Kanäle zur Macht taten sich auf, und Energie strömte heran, um die Lücken zu füllen. Soldats Verstand rotierte. Seine Wahrnehmung breitete sich aus. Tränen stiegen ihm in die Augen, und er umklammerte mit den Händen seinen Kopf, als würde er versuchen, sein wachsendes Verstehen einzudämmen.
    Das Schiff hatte wild geschlingert – Läufer saß am Steuer, und auch er musste davon überwältigt worden sein. Alle schrien, als der plötzliche Satz nach vorn sie gegen die Rückwand des Frachtraums warf. Jägerin drückte Anmut und Segen – ihre Kinder – an die Brust, um sie vor der Wucht des Aufpralls zu schützen. Soldat, der von ihnen allen den klarsten Kopf bewahrte, hatte die Macht genutzt, um ihren Aufprall mit der Macht abzufedern, ihnen die ganzen gebrochenen Knochen zu ersparen, und das Schiff war von dem ruckartigen Satz nach vorn ins Trudeln geraten, um sie von Neuem wie Treibgut quer durch den Frachtraum zu schleudern und die Stasiskammern umzukippen, die auf einer Seite des Frachtraums aufgereiht standen. Die Kammern schlidderten über den Boden, und das Kreischen von Metall auf Metall stimmte in den Chor der Klone mit ein. Soldat und Narbe hoben jeweils eine Hand und nutzten die Macht, um die Kammern zum Stillstand zu bringen, zwei Meter, bevor sie die noch immer in Trance befindliche Seherin an der Schottwand zermalmen konnten.
    Gegen das Hin und Her der wilden Flugmanöver des Schiffs ankämpfend, hatte sich Soldat aufgerappelt und sich durch das Chaos des Frachtraums seinen Weg ins Cockpit gebahnt. Er fand Läufer auf dem Pilotensessel, die Arme weit ausgestreckt, den Kopf zurückgeworfen, die Augen geschlossen. Blut troff von seinem leeren Lächeln. Soldat stieß ihn zu Boden und schlug mit der Faust auf die Instrumententafel, um den Autopiloten zu aktivieren. Er drehte sich um und packte Läufer am Hemd.
    Â»Du sitzt auf diesem Platz, du fliegst dieses Schiff!«, sagte er, aber Läufer – verloren im Sog der Energie – schien ihn nicht zu hören.
    Während der Autopilot das Schiff wieder in die richtige Flugposition brachte, folgte Soldat dem Lärm der Klone und der Kinder zurück in den Frachtraum. Bevor er dort eintraf, wechselte die emotionale Flutwelle ihren Tenor. Durch seine Verbindung zu den anderen Klonen spürte er, wie ihre Furcht wuchs. Dann fühlte er ihre Pein, und das Lachen der Kinder machte ihrem Heulen Platz, und dann einem Kreischen der Agonie. Die frohlockenden Ausrufe der Klone wichen Schmerzensschreien – mit einer Ausnahme: Seherin, deren Stimme er noch immer über die Schreie der anderen hinweg vernehmen konnte, lobpreiste Mutter.
    Soldat unterbrach die empathische Verbindung, so gut er es vermochte, und sprintete durch den Korridor zum Frachtraum. Er erreichte ihn und trat in ein Gewitter von Schreien und Schmerz.
    Jägerin lag in der Embryonalstellung auf dem Boden, die Zähne beim Schreien zu einer Grimasse gefletscht. In ihren Armen wiegte sie Segen und Anmut. Ihre Augen waren offen, leer, und ihre Atmung zwischen den Schreien wurde so schnell, dass Soldat glaubte, sie würde hyperventilieren. Auch die Augen der Mädchen standen offen. Anmut starrte Soldat an, ihre tränenden Augen voller Schmerz. Glücklicherweise schrien die Kinder nicht. Stattdessen lagen sie vollkommen reglos da, die Münder teilweise geöffnet, die Augen glasig. Auf Soldat wirkten sie wie Leichen, denen ihr Tod noch nicht ganz klar war.
    Die Möglichkeit, dass die Kinder sterben könnten, ließ seine Beine weich werden. »Anmut!«, rief er. »Segen!«
    Keine von ihnen regte sich. Keine von ihnen schien ihn zu hören. Was war geschehen? Er war doch bloß für wenige Minuten fort gewesen.
    Macher saß im Schneidersitz auf dem Boden und wiegte sich vor und zurück. Sein Mund stand offen, und in unregelmäßigen Abständen stieß er ein gutturales Heulen aus. Seine Fingernägel hatten blutige
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