Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Wars 8482 Dunkle Flut

Star Wars 8482 Dunkle Flut

Titel: Star Wars 8482 Dunkle Flut
Autoren: Kemp Paul S
Vom Netzwerk:
mit schweren Lidern, die Atmung langsam und gleichmäßig. Er legte Anmut eine Hand auf den Kopf, strich ihr rotes Haar glatt, tat dasselbe bei Jägerin. Jägerin war schweißgebadet. Sie zitterte unter seiner Berührung, aber zumindest wimmelte nichts mehr unter ihrer Haut.
    Â»Wo ist Alpha?«, fragte Jägerin, und wenigstens im Moment waren ihre Augen klar. Sie hielt Anmut und Segen – die beiden Kinder von ihr und Alpha – in den Armen. Die Mädchen hatten ihre Augen geschlossen. Sie schienen zu schlafen, aber ihre verkniffenen Gesichter und das leise Wimmern kündeten von andauerndem Schmerz. Die Kinder litten stets am meisten unter der Krankheit. Die meisten Nachkommen der Klone waren im Laufe der Jahre jung gestorben.
    Â»Alpha ist tot«, sagte Soldat. »Der Jedi hat ihn umgebracht. Du weißt das, Jägerin.«
    Sie starrte ihn einen langen Moment an, als würde sie nicht verstehen, was er damit meinte.
    Â»Es hätte dich erwischen sollen«, sagte sie schließlich mit undeutlicher Stimme und schloss die Augen.
    Die Worte prallten wirkungslos von der emotionalen Rüstung ab, die sich Soldat für gewöhnlich angelegt hatte. So etwas und Ähnliches hatte er im Laufe der Jahre häufiger gehört. Er war anders als die anderen. Sie wussten es, und er wusste es. Er war der Beste von ihnen, das letzte Exemplar, das die Ärzte geschaffen hatten, und er zeigte keine Anzeichen der Krankheit, die die übrigen befallen hatte. Bloß die Kinder behandelten ihn wie einen von ihnen.
    Â»Brauchst du Wasser?«, fragte Soldat sie.
    Â»Nein«, sagte sie. Ihre Stimme war sanft, als habe sie ihre schroffen Worte von gerade eben schon wieder vergessen.
    Â»Dann ruh dich aus. Ich hole dir Decken für die Kinder.«
    Er schickte sich an aufzustehen, aber ihre Hand schloss sich um seinen Unterarm, ihr Griff ein fiebriger Schraubstock. »Warum geschieht dies hier, Soldat?«
    Er traute sich nicht zu, ihr darauf zu antworten, aber das brauchte er auch gar nicht. Sie gab sich die Antwort darauf selbst.
    Â»Mutter stellt ihre Getreuen auf die Probe«, sagte sie. Sie lächelte und nickte abwesend. »Wir werden diese Prüfung bestehen, genauso, wie wir all die anderen bestanden haben.«
    Soldat tätschelte ihre Hand und erhob sich. Sein Blick fiel auf Narbes Leichnam, ihr Gesicht von sickernden Geschwüren bedeckt. Er malte sich aus, wie infiziertes Blut über den Boden kroch, sich in das Fleisch der anderen bohrte. Doch er wusste, dass das ein abstruser Gedanke war. Er fand, dass Mutter ebenfalls ein abstruses Konstrukt war, doch er war klug genug, das nicht laut zu sagen. Falls Mutter wirklich existierte und sie tatsächlich auf die Probe stellte, dann hatte Narbe bereits versagt. Andere würden ebenfalls scheitern, daran hegte er keinen Zweifel.
    Er holte Decken für die Kinder und bahnte sich einen Weg durch seine bewusstlosen und halb bewusstlosen Geschwister, während er leise Worte der Ermutigung von sich gab. Schließlich ging er zu Seherin auf der anderen Seite des Frachtraums. Er hatte ihr noch immer keine Injektion verabreicht. Jetzt, wo das Medikament den Schreien der anderen Klone ein Ende gemacht hatte, füllten die Gebete von Seherin an Mutter die Stille.
    Bevor er zu ihr gelangte, setzte Macher sich auf und erhob sich auf unsicheren Beinen. »Soldat«, sagte er, »komm her!«
    Â»Gleich«, erwiderte dieser.
    Â»Jetzt«, sagte Macher und stellte sich zwischen Seherin und Soldat. Sein Gesichtsausdruck war gereizt, unkontrolliert. Die anderen schauten her oder auch nicht, mit leeren Mienen. Macher trat dicht an Soldat heran und sprach durch gefletschte Zähne. »Du bist nicht krank«, sagte er, seine Stimme in der gedämpften Lautstärke einer Drohung.
    Hinter Soldat murmelte Zwei-Klingen zustimmend, auch wenn er die Augen weiterhin geschlossen hielt. Segen und Anmut wimmerten. Streitigkeiten zwischen den Angehörigen der Gemeinschaft missfielen ihnen immer.
    Â»Und du bist es auch nicht, weil ich dir das Medikament verabreicht habe«, entgegnete Soldat.
    Machers Augen wanderten von Soldat zu Narbes Leichnam. Macher und Narbe waren miteinander liiert gewesen, und Narbes Leiche war ein Schleifstein, um Machers Zorn noch mehr zu schärfen. Durch ihre empathische Verbindung konnte Soldat spüren, wie die Wut in Macher wuchs, eine dunkle Wolke, die einen Sturm versprach.
    Â»Warum bist du nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher