Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Wars 8482 Dunkle Flut

Star Wars 8482 Dunkle Flut

Titel: Star Wars 8482 Dunkle Flut
Autoren: Kemp Paul S
Vom Netzwerk:
dann verschwanden, um lediglich ein schattenhaftes Nachbild zurückzulassen.
    Er kniff die Augen zusammen und schloss krampfhaft den Mund, um den Schrei abzuschneiden. Der Schmerz wollte nicht aufhören. Sein Kopf würde explodieren, zweifellos würde er zerspringen. Er wankte weiter umher. Sein Schädel hämmerte. Der Mageninhalt stieg ihm in die Kehle. Die Augen tränten.
    Außerstande, sich noch länger auf den Beinen zu halten, sackte er zu Boden. Das Rotieren ringsum ließ langsam nach. Auch der Schmerz verging allmählich. Er sackte vor Erleichterung in sich zusammen. Viel mehr wäre er nicht in der Lage gewesen zu ertragen.
    Geistige Klarheit trat an die Stelle des Schmerzes, und während sein Kopf sich klärte, fügten sich Bilder und Geschehnisse einem Puzzle gleich wieder zusammen, stellten ihn aus ihren Bruchstücken wieder vollkommen her. Er versank in der Macht und fand dort Trost. Er schloss für eine Weile die Augen, und als er sie wieder öffnete, sah er sich mit scheinbar neuen Augen um.
    Er saß in der Mitte eines breiten Korridors. Die matten, unregelmäßigen Blitze der sonderbaren Deckenlampen gaben nur wenige Einzelheiten preis. Die Wände, die Decke und der Boden bestanden aus einer Substanz, die er noch nie zuvor gesehen hatte, hellgrün, semitransparent. Zuerst dachte er, es handele sich um irgendeine Art von Plastoid oder um lackierten Transparistahl, aber nein, es handelte sich scheinbar um irgendeine Form von Kunstharz. Zum ersten Mal bemerkte er, dass der Boden nicht bloß unter ihm vibrierte, sondern außerdem warm war wie Fleisch. Tief im Innern glühten schwache Lichtstreifen, kaum sichtbar, Kapillare von Lumineszenz. Die Anordnung wirkte durchdacht, irgendeine Art von Matrix, und auch das Muster dieser Blitze war nicht willkürlich, obgleich er nicht lange genug hinsehen konnte, ohne dass die Lichtblitze im Boden ihn durcheinanderbrachten. Er versuchte, dem, was er sah, einen Sinn abzugewinnen. Die Bauweise, die Technologie, auf die sie hindeutete … Wo war er?
    Ein Wort brach sich in seinen Gedanken Bahn, eine blitzartige Eingebung, die ohne Erklärung kam und ging. Rakata. Er lehnte sich vor, versuchte, sich zu erinnern. Er hatte das Gefühl, am Rande irgendeiner Offenbarung zu stehen. Er versuchte, das Wort zu analysieren, es dazu zu zwingen, eine Bedeutung anzunehmen und einen Sinn zu ergeben, aber dieser entzog sich ihm.
    Â»Rakata«, sagte er, und das Wort klang seltsam von seinen Lippen. Es laut auszusprechen löste nichts weiter aus. Dennoch nahmen mehr und mehr Erinnerungen wieder ihren angestammten Platz ein. Namen, Ereignisse und Gesichter verbanden sich miteinander, seine eigene Lebensgeschichte, die unmittelbar unterhalb der Bewusstseinsebene erzählt wurde. Er musste am Kopf getroffen worden sein – hart. Am Ende würde er begreifen, was passiert war – zumindest hoffte er das.
    Trotzdem wusste er, dass er nicht einfach tatenlos rumsitzen und darauf warten konnte, bis es so weit war. Die Dunkle Seite war überall um ihn herum. Mit Händen zu greifender Zorn verseuchte die Luft, drängte sich gegen ihn. Alarmsirenen heulten. Die Vibrationen im Boden nahmen zu und ließen nach – wie von Lungenflügeln, ruckartig, nicht so sehr wie gewöhnliches Atmen, sondern eher wie ein Todesröcheln. Er musste von hier verschwinden, wo auch immer er sich befand.
    Irgendwo in der Ferne donnerte eine Explosion, und alles erzitterte. Dann befand er sich also auf einem Raumschiff oder irgendeiner Art von Raumstation. Er schaute sich nach einem Sichtfenster um, entdeckte jedoch keines.
    Er krabbelte zur Wand hinüber und stemmte sich daran in die Höhe. Der Schmerz in den Fingerstümpfen ließ ihn zusammenzucken. Die glatte Oberfläche der Wand pulsierte schwach unter seiner Berührung, und mit einem Mal überkam ihn die unbehagliche Furcht, dass er im Bauch irgendeiner namenlosen pseudomechanischen Bestie erwacht sein könnte, dass er verschlungen worden war und jetzt langsam verdaut wurde.
    Er leckte sich über die Lippen und stieß sich von der Wand ab. Seine verletzten Finger hinterließen blutige Schlieren auf der glatten grünen Oberfläche. Das beruhigende Gewicht seines Lichtschwerts hing an seinem Gürtel, und er legte eine Hand auf den kühlen Griff der Waffe. Er hatte es geschafft …
    Wohin hatte er es geschafft? Auf ein Schiff. Auf die Schrottkiste .
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher