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Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Titel: Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
Autoren: Dayton Ward
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verrückt?«
    »Nein, das klingt ganz und gar nicht verrückt.« Reyes trank einen Schluck und schwieg eine Weile, doch dann stieß er einen Seufzer aus, der in Penningtons Ohren sehr deutlich seine Resignation widerspiegelte.
    »Okay. Was wollen Sie wissen?«

DIE TAURUS-REGION
2268

Kapitel 1
    »Was wollen Sie wissen?«
    Tim Pennington musste sich anstrengen, um die Frage trotz des Lärms auf dem Glücksspieldeck der
Omari-Ekon
überhaupt zu hören. Obwohl er nur eine Armeslänge von der Person entfernt stand, mit der er sich unterhielt, musste er schreien, um verstanden zu werden.
    »Ich möchte wissen, was zum Henker Sie hier tun!«, sagte Pennington und sah sich dann um, als ihm klar wurde, dass seine Stimme das dumpfe Dröhnen ringsum übertönte und nicht nur von seinem Gesprächspartner Diego Reyes, sondern auch von anderen Ohren gehört werden konnte. Das letzte Mal, als Pennington ihn gesehen hatte – vor inzwischen fast einem Jahr –, hatte Reyes noch die Uniform eines Commodore der Sternenflotte getragen, doch jetzt schien sich der Mann in einem nicht ganz zugeknöpften dunklen Hemd, einer dunklen Hose und der schwarzen Lederjacke sehr wohl zu fühlen. Er trug das Haar, das jetzt eher grau als schwarz war, an den Seiten länger, wohingegen es sich oben zunehmend lichtete. Für Pennington unterschied sich der ehemalige Sternenflottenoffizier nicht von den anderen zivilen Kunden auf dem Glücksspieldeck.
    Gegen die Bar gelehnt und mit einem dünnen, rechteckigen Glas in der Hand hielt Reyes inne, um die Gesichter der in der Nähe Stehenden zu mustern, als wolle er sicherstellen, dass er und Pennington nicht belauscht wurden. Nachdenklich betrachtete er sein Glas, bevor er den Inhalt herunterstürzte und ob des Geschmacks eine Grimasse zog. Dann wandte er sich Pennington zu. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Das kann ich mir denken«, erwiderte der Journalist, der jetzt darauf achtete, dass seine Stimme über dem allgemeinen Getöse nicht zu hören war. Trotzdem sah er über beide Schultern nach hinten, um sich zu vergewissern, dass niemand lauschte, doch er bemerkte keine Anzeichen dafür, dass sich irgendjemand sonderlich für sie interessierte. Jeder der Anwesenden schien sich auf die Spieltische oder seine Mahlzeit zu konzentrieren oder auf die geschmeidigen Gestalten der orionischen Kellnerinnen, die zwischen den Gästen umhertänzelten. Ein dünner Schleier mehrfarbigen Rauches hing in der Nähe der Deckenleuchten, ein Nebenprodukt der diversen Tabakarten und anderen schädlichen Substanzen, die verschiedene Kunden zu sich nahmen. Pennington versuchte, nicht an den Schaden zu denken, den seine Lunge in diesem Moment vielleicht gerade nahm.
    Der Mann, der jetzt vor ihm stand, sah dem leitenden Sternenflottenoffizier, der er einst gewesen war, nur entfernt ähnlich. Wie viel Zeit war seit ihrem letzten Gespräch vergangen? Über ein Jahr, stellte der Journalist fest, vor Reyes’ Verhaftung durch Captain Rana Desai und der Gefangenschaft, während er auf seinen Prozess vor dem Militärgericht wartete. Pennington hatte diese Vorkommnisse versäumt, da er stattdessen mit dem früheren Assistenzarzt Jabilo M’Benga nach Vulkan geflogen war. Der Doktor hatte die Reise unternommen, um seine Patientin T’Prynn zu begleiten, die zu jener Zeit nach einem schweren neurologischen Trauma ins Koma gefallen war. Als sich ihr Zustand gebessert hatte und sie zusammen mit Pennington auf einer bestenfalls als weitläufig zu bezeichnenden Route zurück nach Vanguard gereist war, hatten sie erst dort von Reyes’ Prozess und Verurteilung erfahren und davon, dass er eine zehnjährige Haftstrafe in einer Strafkolonie auf der Erde antreten sollte.
    Schockiert hörten sie etwas später von dem Angriff auf die
U.S.S. Nowlan
, das Transportschiff, das den entehrten Offizier zur Erde bringen sollte. Es war den Berichten zufolge zusammen mit all seinen Passagieren und Besatzungsmitgliedern zerstört worden, sodass die Nachricht, dass Reyes am Leben war und sich in der Gefangenschaft der Klingonen befand, eine noch größere Überraschung darstellte. Überdies sah es so aus, als hätte der ehemalige Sternenflotten-Commodore dem Captain des klingonischen Schiffes geheime Informationen verraten, was zu einem erfolgreichen Angriff auf Sternenbasis 47 führte. Aus Gründen, die bisher ein Rätsel geblieben waren, hatte Reyes einen Weg gefunden, seine klingonischen Gastgeber gegen orionische auszutauschen – genauer gesagt
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