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Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Titel: Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
Autoren: Dayton Ward
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dieser Teil des Waldes die gerade, eckige Silhouette des großen, einstöckigen Gebäudes, das in einem kleinen Tal lag, nur teilweise verbergen konnte. Das Haus war aus Stein und Holz errichtet worden und hatte ein steiles Dach sowie eine überdachte Terrasse, die die gesamte Vorderseite einnahm. Als er näher kam, erkannte Pennington, dass das große Fenster in der Front des Hauses dem Bewohner durch die Bäume einen malerischen Blick auf den See ermöglichte. Im Inneren brannte Licht, und ein dünner hellgrauer Rauchfaden schlängelte sich aus dem gemauerten Schornstein, der die westliche Wand des Hauses dominierte. Dort waren auch Holzscheite gestapelt, die man in handliche Stücke zerteilt hatte, um sie bequem durch die angrenzende Tür ins Haus tragen zu können. Neben der Innenbeleuchtung bestand der einzige andere sichtbare Hinweis auf moderne Technologie in einem leisen, gedämpften Summen, das Pennington hörte, als er sich der Hütte näherte. Es schien aus einem kleinen Nebengebäude zu kommen, das in der Nähe des Waldrands hinter dem Haus stand. Vielleicht ein Generator?
    Er war noch etwa ein halbes Dutzend Schritte von der Veranda des Hauses entfernt, als die Vordertür geöffnet wurde. Aus dem warmen Innenraum drang Licht und umspielte die Gestalt eines muskulösen Mannes mittleren Alters. Sein Aussehen hatte sich verändert, seit Pennington ihm das letzte Mal begegnet war, und sein lichter werdendes schwarzes, von grauen Strähnen durchzogenes Haar fiel ihm nun weit über die Schultern. Ein gestutzter schwarz-grauer Bart bedeckte Kinn und Wangen, und die Sternenflottenuniform, die er voller Stolz getragen hatte, war durch lockere, bequem aussehende Kleidung ersetzt worden, die Penningtons Meinung nach perfekt auf das caldosianische Klima abgestimmt war. Nur der Gesichtsausdruck des Mannes war derselbe geblieben. Sein Blick bohrte sich in Penningtons, studierte ihn, musterte ihn, während er ansonsten relativ gelassen wirkte.
    »Diego Reyes«, sagte der Journalist, der das Lächeln nicht unterdrücken konnte, das sich auf seine Lippen stahl, »aus Fleisch und Blut.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich an der Rezeption darum gebeten habe, mein Zimmer nur am Wochenende zu reinigen«, erwiderte Reyes, ohne sich durch irgendeine Regung zu verraten. Einige Sekunden sagte er nichts weiter, und die Stille hing lange genug zwischen ihnen, dass sie unangenehm wurde.
    Pennington räusperte sich. »Es war gar nicht so einfach, Sie aufzuspüren, Kumpel.«
    »Das war auch so gedacht«, entgegnete Reyes und bewegte nicht einen Muskel, während er seinen unerwarteten Gast weiterhin anstarrte. Nach einem Augenblick wurden seine Züge etwas weicher. »Aber ich muss zugeben, dass ich mich freue, ein vertrautes Gesicht zu sehen, selbst wenn es das Ihre ist.«
    Da Pennington sehr nervös gewesen war, ob dieses Treffen wirklich so ablaufen würde wie erhofft, gestattete er sich einen kleinen erleichterten Stoßseufzer. »Ich freue mich auch, Sie zu sehen, Commodore.«
    Reyes hob die Hand. »Das ist vorbei, und zwar schon seit einer Weile. Es liegt jetzt alles hinter mir.« Er schien einen Moment lang über die Situation nachzudenken, bevor er zu dem Schluss kam, dass er Penningtons Anwesenheit ertragen konnte. Also machte er einen Schritt nach hinten ins Haus und bedeutete dem Journalisten, ihm zu folgen. »Kommen Sie rein.«
    Wie das Äußere war auch das Innere des Hauses aus Stein und Holz gestaltet worden. Die Wand mit dem Kamin war eine sorgfältig ausgeführte Maurerarbeit, bei der dekorative Steine in ungewöhnlichen Formen und verschiedenen Farben in hellgrauen Mörtel eingelassen worden waren. Die Kamineinfassung sah aus, als wäre sie aus dem Stamm eines einst riesigen Baumes geschaffen und in Brusthöhe auf drei aus der Wand ragende Steine gelegt worden. An jeder Seite des Kamins standen Regale mit einigen Dutzend Büchern sowie diversen Andenken, die Pennington teilweise wiedererkannte, da sie schon Reyes’ einstiges Büro auf Sternenbasis 47 geziert hatten. Der Raum war schlicht möbliert: Stühle, Tische, ein Kleiderständer nahe der Tür, zwei dick gepolsterte Sessel vor dem Kamin. Neben dem offensichtlichen Mangel an modernen Geräten wie einem Schirm oder einem Computerterminal glänzte auch noch etwas anderes durch Abwesenheit. Nirgendwo war ein Foto zu sehen, weder an einer Wand noch auf einem der Regale oder Tische.
    »Recht gemütlich haben Sie’s hier«, meinte Pennington, während er seine
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