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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen
Autoren: Dayton Ward
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zutage fördern mochte. Reyes hatte bereits eine entsprechende Mission genehmigt, die der Captain der
U.S.S. Sagittarius
erbeten hatte. Die
Sagittarius
war ein weiteres der Station zugewiesenes Schiff und untersuchte gerade den zweiten Planeten des entlegenen Traelus-Systems, der allem Anschein nach ebenfalls Spuren des Meta-Genoms aufwies.
    Wer hätte das gedacht?
    Die wahre Aufgabe des Teams und die Existenz der Forschungseinrichtung, der die an ihr arbeitenden Offiziere bereits den Spitznamen »die Gruft« verpasst hatten, blieb geheim und war nur denjenigen bekannt, die davon wissen mussten. Captain Rana Desai zählte nicht zu dieser Gruppe.
    »Einige der Händler bezeichneten Sie als unhöflich«, sagte sie gerade.
    Reyes runzelte die Stirn. »Ich sagte ihnen, ich sei mir der Unannehmlichkeiten bewusst, die diese Umplanung ihnen bereite. Und ich bedankte mich für ihre Kooperation.«
    Desai kniff die Lider enger zusammen. »Sagten Sie das auf nette Weise? Oder genau so wie jetzt?«
    »Ich war jetzt nett!«, erwiderte Reyes.
    Als hätte sie auf ihr Stichwort gewartet, glitt die Tür seines Büros genau in diesem Moment zu. Das pneumatische Zischen ließ Reyes und Desai herumfahren. Reyes ahnte, dass er selbst nicht weniger überrascht aus der Wäsche schaute als die JAG-Offizierin.
    »Macht sie das öfter?«, fragte sie.
    »Sie ist launisch«, antwortete er und lehnte sich zurück. Allmählich war er des Themas müde. »Sie kamen also zu Ihnen, weil sie mich für unhöflich hielten?«
    Desai schüttelte den Kopf. »Sie kamen zu mir, weil sie glaubten, Sie würden ihnen nicht zuhören und nähmen ihre Sorgen nicht ernst.«
    »Captain, ich habe zugehört«, protestierte Reyes, seiner Geduld endgültig beraubt. »Dann habe ich ihre Sorgen gegen die Bedürfnisse der Station abgewogen und eine Entscheidung gefällt. Sie kamen zu Ihnen, weil sie nicht das bekamen, was sie wollten.« Bevor Desai etwas erwidern konnte, tippte er mit dem Finger auf seinen Tisch und deutete auf das Computerterminal zu seiner Linken. »Das steht alles in meinem Bericht. Warum sitzen wir also hier?«
    Desais Züge verhärteten sich. »Sir, es gehört zu meinen Aufgaben, die Beschwerden anzusprechen, die die Stationsbewohner mir gegenüber äußern, seien es Flottenangehörige oder Zivilisten. Ich bin wegen der Beschwerde der Händler hier und will sicherstellen, dass ihren Sorgen die nötige Beachtung geschenkt wird. Wie Sie noch merken werden, bin ich in derlei Dingen sehr gründlich.«
    »Alles andere fände ich auch inakzeptabel, Captain«, erwiderte Reyes. »Würden Sie anders handeln, kämen Sie Ihrer Aufgabe nicht nach. Das respektiere ich, selbst wenn wir uns nicht einig sind – was, wie ich vermute, von Zeit zu Zeit ohnehin vorkommen wird. Ich bin so, wissen Sie?«
    Desai hielt einen Moment inne und sah ihn schweigend an, als überlege sie, ob sie weitersprechen sollte.
    Reyes entging ihr Zögern nicht. »Nur raus damit, Captain. Ich verspreche Ihnen, dass ich nicht beißen werde.«
    »Danke, Sir«, sagte sie. »Sind Sie eigentlich immer so? So direkt, meine ich.«
    Reyes nickte. »Wenn ich das Sagen habe, ja. Und das habe ich in letzter Zeit recht häufig.« Er lächelte, bemühte sich um eine entspanntere Atmosphäre. »Aber ich kann sehr umgänglich sein, wenn alle einfach das machen, was ich von ihnen möchte.«
    Trotz ihres gefassten Auftretens lachte Desai kurz auf. Dann schüttelte sie den Kopf. »Commodore, es liegt nicht in meiner Absicht, Ihnen zu sagen, wie Sie die Station führen sollten – zumindest nicht, solange Sie sich an Gesetze und Regeln halten, versteht sich. Aber als Sternenflottenrepräsentantin einer, wie mir scheint, sehr großen Menge ziviler Bewohner und Besucher schlage ich vor, dass Sie sich beim nächsten Mal um ein wenig mehr diplomatisches Geschick bemühen.«
    Abermals zuckte Reyes mit den Achseln. »Dafür habe ich Sie, Captain. Es ist Ihre Aufgabe, sich für mich um derartige Dinge zu kümmern. Sie sind höflich, damit ich’s nicht sein muss.« Auch wenn sein Tonfall freundlich war, lächelte der Commodore nicht länger. Aus Gründen, die er selbst nicht ganz verstand – oder sich nicht eingestehen wollte, was deutlich wahrscheinlicher war – genoss er den Schlagabtausch mit Desai. Die JAG-Offizierin nahm ihren Job offenkundig sehr ernst. Wie Reyes aus ihrer Akte wusste, zögerte sie nicht, sich mit Vorgesetzten anzulegen, wenn die Fakten, die Wahrheit und das Gesetz auf ihrer Seite waren –
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