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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen
Autoren: Dayton Ward
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ersten Mal begriff Hanagan, wie ernst das, was Sandesjo beschrieb, wirklich war. Sollten die Ingenieure der Sternenbasis das Komm-System tatsächlich zu Wartungszwecken abgeschaltet haben, hatten sie dies unangekündigt getan. In seiner Rolle als ziviler Händler hatte Hanagan keinen Zugriff auf Informationen, die nur den Sternenflottenangehörigen an Bord bekannt waren. Dies war ganz ohne Frage ein Fehler seinerseits – und zwar einer, der schreckliche Folgen haben konnte.
    »Wäre ich mir des Vorgangs nicht bewusst und in der Lage gewesen, Ihre Botschaft aus der Schleife zu entfernen«, fuhr Sandesjo fort, »wäre sie vom Sicherheitspersonal entdeckt worden. Das hätte zu einer stationsweiten Suche nach Ihnen geführt. Für den Fall, dass meine Ausführungen Ihren Verstand überfordern, lassen Sie es mich einfacher ausdrücken: Sie haben unsere gesamte Mission gefährdet! Eine derart ungeheuerliche Unachtsamkeit ist schlicht unentschuldbar.«
    Ronald Hanagan sah das kleine dunkle Objekt in ihrer Hand. Einen Sekundenbruchteil später hörte er ein hohes Winselgeräusch, und ein großer roter Blitz hüllte alles um ihn herum ein.
    Idiot
.
    Anna Sandesjo wiederholte das Wort in Gedanken, während die letzten Reste Ronald Hanagans – Komaleqs – vor ihren Augen vergingen und das Echo der Disruptorentladung verhallte. Dann hob sie die Rechte und betrachtete die silbrigglatte Oberfläche der kleinen Energiewaffe. Sie hatte sie einem zivilen Händler auf der
Omari-Ekon
abgekauft, dem orionischen Handelsschiff, das momentan an der Station dockte. Der Waffenhändler war klug genug gewesen, keine Fragen zu stellen – was zweifellos auf die beträchtliche Menge Föderationscredits zurückzuführen war, die sie auf sein Konto überwiesen hatte. Der Disruptor erwies sich als effiziente Waffe: klein genug, um am Körper verborgen zu werden, und doch mächtig genug, um im Kampf von unbestreitbarem Wert zu sein. Er hatte bereits bewiesen, wie nützlich er einer getarnten Agentin sein konnte, die nach Wegen suchte, die Spuren eines unverzeihlichen Fehltritts zu beseitigen.
    Sandesjo seufzte müde und schüttelte den Kopf. Hatte sie Komaleq töten
wollen
? Natürlich nicht. So etwas gehörte nicht zu ihren Aufgaben. Als heimliche Agentin an Bord von Sternenbasis 47 hatte sie viel unkompliziertere Anweisungen zu befolgen: Sie musste lauschen und beobachten, mit allen Mitteln Daten und Informationen sammeln und ihren Vorgesetzten Bericht erstatten. Wieder und wieder. Was darüber hinausging, brachte das Risiko einer Enttarnung mit sich und war somit untragbar. Würde ein klingonischer Agent auf einer Station der Sternenflotte entdeckt – noch dazu einer, der chirurgisch verändert worden war, um wie ein Mensch auszusehen –, wäre eine quadrantenweite Hatz auf andere Spione eröffnet. Für das Imperium, das noch immer den Vernichtungsschlag gegen seinen Langzeitfeind Föderation plante, mochte sich eine solche Reaktion als verheerend erweisen.
    Sorgfältig schloss Sandesjo den von Hanagan geöffneten Frachtcontainer und legte den P-38 zurück in den Werkzeugkasten, den sie daraufhin in einem der längs der Wand aufgestellten Lagerschränke verbarg. Sie war schon viel zu lange hier, und wie eine Inspektion des Raumes bewies, gab es keinerlei weitere Spuren, die auf ihre oder die Anwesenheit ihres Opfers hingewiesen hätten. Sicherheitskameras kamen in diesem Bereich des Schiffes nicht zum Einsatz, und so gekleidet, wie sie war, würde sie wohl ohne Aufsehen zu erregen zurück zur Station gelangen. Das Letzte, was sie nun brauchte, war, auf ein Mitglied der
Bacchus Plateau
-Besatzung oder des Sicherheitsteams von Sternenbasis 47 verdächtig zu wirken.
    Sandesjos Befehl lautete, passiv zu beobachten, getarnt als Mitglied von Botschafter Jetaniens diplomatischem Kader. Doch die Entdeckung von Komaleqs Botschaft im Transmissionsstrahl hatte extreme Maßnahmen erforderlich gemacht, um die Gesamtmission zu schützen. Die Beseitigung der Nachricht aus der Übertragungsschleife war eine simple, wenn auch zeitaufwendige Arbeit gewesen. Und wenn Komaleq zu einem Fehler fähig war, mochte er zu weiteren neigen. Zu derart großen oder vielen Fehlern, dass es Sandesjo nicht gelingen könnte, sie auszugleichen, bevor sie jemandem auffielen. Nein, es hatte nur einen Weg gegeben, dies präventiv zu verhindern. Einen, der chirurgisch präzise und gleichzeitig leidenschaftslos effizient war.
    Doch es erforderte weit mehr Kreativität, diese
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