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Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2

Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2

Titel: Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2
Autoren: John Vornholt
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schloss Barclay, dass sie Meloras Aufenthaltsort kannte. Er verlangte nicht sofort Antworten. Stattdessen nahm er den violetten Kristall vom Hals und reichte ihn ihr.
    »Hier, bewahren Sie das für Ihr Volk auf, bis zur Wahl eines neuen Cheftechnikers«, sagte er, woraufhin die Menge einmal mehr jubelte.
    Die Umstände zwangen Dupanza trotz ihrer Zurückhaltung, den Kristall entgegenzunehmen, worüber sich die Elaysianer sehr freuten. Als Reg Gelegenheit dazu bekam, flüsterte er ihr ins Ohr: »Bitte bringen Sie uns zu Melora. Ich muss sie sprechen und der Captain möchte von ihren Plänen erfahren.«
    »Sie hat sich zurückgezogen«, erwiderte Dupanza.
    »Wir könnten nach ihr sondieren und sie an Bord des Schiffes beamen«, sagte Captain Picard. »Sie steht noch immer unter meinem Befehl.«
    »Oh, na schön«, entgegnete Dupanza resigniert. »Fassen Sie sich an den Händen und folgen Sie mir.«
    Dupanza führte die beiden Besucher tiefer in das Gewirr aus Netzen, die Lagerräume und Unterkünfte bildeten. Die anderen Elaysianer spürten offenbar, dass es sich um eine private Angelegenheit handelte, denn niemand folgte ihnen.
    Sie fanden Melora an der tiefsten Stelle des Einschnitts, zusammengerollt in einem dunklen Spalt. Als sie Picard und Barclay sah, verließ sie ihr Versteck und flog ihnen widerstrebend entgegen. Reg fand sie noch immer wunderschön, obgleich sie blass war und sehr müde aussah. Jenes feurige Temperament, das er lieben gelernt hatte, war Reue und Kummer gewichen.
    Reg streckte ihr die Hände entgegen. »Melora! Wir hatten Erfolg, was wir dir und Commander Troi verdanken!«
    »Vielleicht verdankt ihr es Commander Troi«, erwiderte sie niedergeschlagen. Sie griff nicht nach den Händen und Reg ließ sie langsam sinken.
    Captain Picard nahm kein Blatt vor den Mund. »Lieutenant Pazlar, Sie stehen noch immer unter meinem Befehl. Warum haben Sie sich nicht zum Dienst zurückgemeldet?«
    »Ich kann nicht zurückkehren«, sagte Melora. »Inzwischen wissen Sie sicher, dass ich Tangre Bertoran getötet habe.«
    »Es war bestimmt ein Unfall«, meinte Reg.
    »Es war kein Unfall, sondern mein Zorn – ich hätte schon vor langer Zeit lernen sollen, ihn unter Kontrolle zu halten.« Sie richtete den Blick ihrer blauen Augen auf Picard. »Ich muss für das büßen, was ich getan habe. Dazu ist es erforderlich, dass ich viele Schattenzeichen lang allein bleibe und nachdenke. Anschließend trifft sich meine Familie mit den Erhabenen, um über mein Schicksal zu beraten. Ich weiß, dass derzeit überall in der Kristallwelt große Freude herrscht, aber ich kann nicht an den Feiern teilnehmen. Ebenso unmöglich ist es für mich, einfach so zum Dienst zurückzukehren, als sei überhaupt nichts geschehen.«
    Melora straffte die Schultern und für einige Sekunden sah sie wieder wie die Starfleet-Offizierin aus, die sie zehn Jahre lang gewesen war. »Captain, hiermit bitte ich respektvoll um unbegrenzten Sonderurlaub.«
    Picard schürzte die Lippen. »Ich verliere nur ungern einen guten Offizier, und Sie sind ein guter Offizier, aber ich möchte Sie nicht zur Rückkehr zwingen. In meinem offiziellen Bericht werde ich darauf hinweisen, dass Sie hier bleiben, um beim Wiederaufbau Ihrer Heimat zu helfen. Ich hoffe, Ihnen wird irgendwann klar, dass Sie auch noch eine andere Familie als diese haben – und dass wir Sie brauchen.«
    Er streckte die Hand aus. »Auf Wiedersehen, Lieutenant Pazlar. Bei Starfleet gibt es immer einen Platz für Sie.«
    Meloras Lippen deuteten ein Lächeln an, als sie die dargebotene Hand ergriff. »Danke, Sir. Es war mir ein Vergnügen, an Bord des besten Schiffes der Flotte zu arbeiten.«
    »Lieutenant Barclay«, sagte der Captain, »ich lasse Sie für einige Minuten mit Lieutenant Pazlar allein. Aber nehmen Sie sich nicht zu viel Zeit.«
    »Nein, Sir«, versprach Reg kummervoll.
    Picard zog sich an den Seilen entlang und verließ die schattige Spalte im hintersten Teil der Enklave. Reg konnte sich nicht länger zurückhalten, umarmte Melora und drückte sie vorsichtig an sich. Zuerst widersetzte
    sie sich ein wenig, aber dann schlang sie ebenfalls die Arme um ihn. Einige Sekunden lang verharrten sie auf diese Weise, eng umschlungen, wie zwei Ertrinkende mit nur einer Schwimmweste.
    »Ich kann nicht ohne dich leben«, sagte Barclay. »Du musst zurückkehren.«
    »Ach, Reg, mach es nicht noch schlimmer«, erwiderte Melora traurig und mied seinen Blick. »Wie sollten wir zusammenleben? Und wo?
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